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Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer

Titel: Atlan TH 0008 Die Basiskaempfer
Autoren: Autorenteam
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Verhältnisse haben sich geändert. Aus Polls Gedanken weiß ich, dass die Jäger gelacht haben. Sie hatten Spaß an der Sache. Und ich fürchte, Poll ist nicht der Einzige seiner Art.«
    »Ich kann und will das nicht glauben!«
    Sternfeuer wandte sich wieder an Poll. »Gibt es noch mehr Wesen wie dich?«
    »Monster«, stieß der Riese dumpf hervor.
    »Werden sie auch gejagt?«
    »Ja. Viele Jäger. Viele Monster. Viele Jagden ...«
    »Da hast du es«, sagte Sternfeuer.
    »Aber wie kann so etwas ...« Federspiel brach ab, weil ihm offenbar die Worte fehlten.
    »Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Sieh dich nur um. Hier hat man Gift zur Anwendung gebracht und einen ganzen Sektor unbewohnbar gemacht, ohne Rücksicht darauf, dass noch Menschen in diesem Gebiet lebten. Die Chemikalien müssen irgendwo hergestellt werden, und dabei kann es Pannen geben. Und die Maschinen der SOL müssen gewartet werden. Dabei werden Menschen Strahlung ausgesetzt. Glaubst du wirklich, dass hier alle Sicherheitsvorkehrungen beachtet werden?«
    »Man kann aber doch noch immer dafür sorgen, dass solche Kinder nicht geboren werden«, erwiderte Federspiel verbissen.
    »Vielleicht will man das gar nicht. Es gab auch zu unserer Zeit Solaner, deren Jagdinstinkte über Gebühr entwickelt waren.«
    »Sie können jederzeit Planeten ansteuern und sich dort austoben«, blieb Federspiel stur.
    »Ja, das könnten sie. Aber sie tun es nicht. Sie machen es sich bequemer. Warum sollen sie sich Unannehmlichkeiten aussetzen, wenn die Beute direkt vor ihrer Nase herumläuft? Federspiel, hier an Bord werden mutierte Menschen gejagt – zum Vergnügen! Als Sport!«
    Federspiel schwieg lange. Er betrachtete Poll, der der Unterhaltung mit ängstlicher Miene gelauscht hatte. Offensichtlich war Poll zu der Ansicht gelangt, dass Federspiel etwas gegen ihn hatte. Er starrte den Solaner angstvoll an.
    »Es ist alles in Ordnung, Poll«, sagte Federspiel nach geraumer Zeit. Seine Stimme klang belegt. »Wenn ... wenn ich dir Angst gemacht habe, tut es mir leid. Wir werden dir helfen.«
    Poll verharrte regungslos. Federspiel kam behutsam näher heran und hockte sich neben seine Zwillingsschwester.
    »Ich meine es ehrlich«, sagte er eindringlich. »Bleib bei uns – wenigstens vorerst. Du kannst jederzeit gehen, wenn du willst. Aber bleib, bis wir dieses Gebiet verlassen haben. Hier gibt es nichts, wovon du leben kannst.«
    Poll gab seine abwehrende Haltung endgültig auf. »Jäger!«, bellte er und deutete in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Ja«, nickte Federspiel. »Wir werden uns etwas ausdenken müssen.«

2.
    Zu dritt setzten sie ihre Wanderung fort. Poll war anfangs noch immer sehr scheu, aber allmählich gab er seine Zurückhaltung auf. Wenn die Zwillinge eine Rast einlegten – und das geschah immer häufiger, denn sie litten Hunger und Durst –, versuchte er, mit ihnen zu spielen. Seine Spiele waren die eines kleinen Kindes, aber für einen erwachsenen Menschen, der andere Sorgen im Kopf hatte, mitunter überaus anstrengend. Als die Zwillinge infolge immer stärkerer Erschöpfung ihre Teilnahme verweigerten, schmollte das Monster zunächst. Erst als sie ihm mit viel Mühe erklärten, worum es ging, gab Poll endlich Ruhe.
    »Wenn er aggressiv wird, haben wir gegen ihn keine Chance«, stellte Federspiel fest.
    »Nein«, erwiderte Sternfeuer bedrückt.
    Sie saßen nebeneinander an eine Wand gelehnt, müde und zerschlagen. Poll hockte einige Schritte von ihnen entfernt auf dem Boden. Er rollte eine leere Blechdose zwischen seinen Händen hin und her. Das Ding gab bei jeder Bewegung laute, knackende Geräusche von sich, eine wahre Folter für die überreizten Nerven der Zwillinge.
    »Hör endlich damit auf!«, brach es schließlich aus Federspiel heraus.
    Poll richtete sich ruckhaft auf, und die Zwillinge bereiteten sich innerlich auf einen Kampf vor. Aber dann drehte ihr ungewöhnlicher Begleiter sich nur brummend um und trabte davon. Federspiel sah ihm betroffen nach.
    »Wir hätten ihn sowieso nicht aufhalten können«, flüsterte Sternfeuer tröstend.
    Federspiel schwieg. Er wusste, was zu tun war. Sie mussten hinaus aus diesem sterilen Sektor. An anderen Orten des Schiffs musste es Leben geben. Dort hatten sie eine Chance. Hier existierten nur das Gift und Poll.
    Aber sie waren bereits zu geschwächt. Sie konnten nicht mehr kämpfen, nicht einmal mehr davonlaufen. Sie saßen in der Falle, und rings um sie herum, an den Ausgängen, warteten die
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