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Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit

Titel: Atlan 06 - Rudyn 03 - Acht Tage Ewigkeit
Autoren: Michael H. Buchholz
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Jene, die die Dinge vorantrieben und jene, die sich treiben ließen. Meist von Angehörigen der ersten Gruppe. Nun, er hatte nicht versagt und beabsichtigte es auch weiterhin nicht. Und erst recht nicht, sich von wem auch immer irgendwohin treiben zu lassen. Das betraf auch ein Wieder-Vertreiben von der Alleinherrschaft über die Zentralgalaktische Union. Schon zum gegenwärtigen Zeitpunkt vermochte ihm niemand mehr diese Führungsrolle streitig zu machen. Alles war eben eine Folge umsichtiger und ergebnisorientierter Planung. Und des Mutes, diese Pläne zu verwirklichen.
    Ponter Nastase hatte beides in die Waagschale geworfen.
    Die Erfolgsmeldungen des Krisenfalls Sturmwind trafen ununterbrochen und chaotisch ein. Dank der Zuspielungen des Omniports kontrollierte der siebenundachtzigjährige Kalfaktor für Wissenschaften nahezu in Echtzeit, wie Deck um Deck, wie Sphäre um Sphäre der ZUIM in die Hände des Wissenschaftlichen Überwachungskorps fielen. An allen neuralgischen Punkten übernahmen vertrauenswürdige Offiziere des Wissenschaftlichen Korps den Befehl. Ganz selten zeigte sich Widerstand, und wenn, dann nur halbherzig, ein Aufbegehren, das von den Soldaten schnell niedergeschlagen wurde und meist sogar, ohne dass von den Waffen Gebrauch gemacht werden musste.
    Allein die Bereiche, in denen Agenten des GeKalKo, des Geheimen Kalkulationskommandos, ihren Dienst verrichteten, waren etwas kritischer. Dies betraf in erster Linie die Beiboote, allen voran die Sphärendreher, die auf Neife Viridis’ Anordnungen hin einen permanenten Beobachter des GeKalKo an Bord hatten nehmen müssen; des weiteren die betroffenen Hangars, die Hochkantschleusen und die umliegenden Quartiere der Beibootbesatzungen in der vierten, der äußeren Sphäre. Da bis auf die TRADIUM alle Sphärendreher eingeschleust waren, bereitete der Zugriff auf die sogenannten Mitarbeiter im Außendienst keine nennenswerten Schwierigkeiten.
    Einzig die acht Agenten, die für den persönlichen Schutz von Neife Varidis abkommandiert waren, hatten – wie erwartet – das Leben der Chefin des GeKalKo ebenso mutig wie sinnlos mit ihrem eigenen zu verteidigen gesucht – und waren selbstverständlich gescheitert. Selbst die Beschädigungen innerhalb der ZUIM hatten im Laufe der Kampfhandlungen ein zu vertretendes Maß nie überschritten. Nur in Sphäre 4, wo man nahe der Schubsektoren die Geheimdienstchefin und ihre Regeleskorte gestellt hatte, herrschte vorübergehendes Chaos. Das Hauptdeck benötigte über vier Sektoren hin eine Generalüberholung. Aber auch das war eine Sache von Stunden, schlimmstenfalls von Tagen, die eine Hundertschaft Werftrobots erledigen würde.
    Somit war auch hier alles glatt verlaufen. Alles bis auf den einen entscheidenden Fakt. Es gab keine Leichen. Zumindest nicht die eine, auf die es ankam. Genau der Körper fehlte, auf den er mit zornesbebendem Finger deuten konnte: »Seht her, hier liegt die Schuldige! Sie hat ihre gerechte Strafe erhalten.« Der fast zwei Meter große Mann in der Amtsrobe der Kalfaktoren stieß einen Fluch aus. Er wollte es immer noch nicht restlos glauben.
    Wütend schaltete er den Kanal zu seinem Adjutanten frei.
    »Was ist denn nun?«, bellte er. »Haben Sie irgendeine Spur der Varidis gefunden?«
    In einem der Holofelder des Omniports erschien das Gesicht Kikomo Akubaris.
    Der Asiat im Rang eines wissenschaftlichen Beraters verneigte sich. Er trug einen Raumanzug, dessen Helm im Nackenwulst zusammengefaltet war. Offensichtlich hatte er sich persönlich in die zerstörten Bereiche begeben, in denen immer noch eine mörderische Hitze vorherrschte. Akubari glättete sich mit der behandschuhten Hand die schwarzen Haare. »Ich bedauere außerordentlich, Sir. Leider nein. Ich habe die fraglichen Bereiche der ZUIM hermetisch verriegeln und anschließend jeden Korridor und jeden Raum mehrfach durchsuchen lassen. Weder von Neife Varidis noch von ihrem persönlichen Berater fand sich auch nur eine Spur. Jedenfalls keine, die größer ist als die von einzelnen Körperzellen. Mehrfach bestätigte DNA-Scans weisen zweifelsfrei aus, dass sich beide Personen im Bereich der Schubsektoren 5 bis 2 aufgehalten haben. Alle Bildaufzeichnungen des Handgemenges sind infolge der Kampfhandlungen ausgefallen, leider gleich zu Beginn – ein Schuss zerstörte eine Pufferdatenbank. Dennoch arbeiteten die Vitalscanner einwandfrei und lieferten bis Zeiteinheit 16:19 die Individualechos der kämpfenden Parteien. Im nächsten
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