Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atemlos - Toedliches Erbe

Atemlos - Toedliches Erbe

Titel: Atemlos - Toedliches Erbe
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
Arm fest um die Taille und zog sie zu sich heran. Was überaus hilfreich war, denn Dakota fühlte sich entschieden zu wacklig in den Knien. Ihr war, als hätte sie jemand in einer billigen Farce auf die Bühne geschoben und vergessen, ihr das gottverdammte Textbuch in die Hand zu drücken.
    »Und bleiben werden wir auch nicht«, fügte sie für alle, bei denen die Botschaft noch nicht angekommen war, hinzu.
    Paul zog seine Brille mit dem dicken, schwarzen Gestell aus der Tasche, klappte sie auseinander und schob sie sich ohne die geringste Eile auf die Nase. Seine Brust hob und senkte sich mit einem leisen Seufzer, während er sie mit einem festen Blick aus seinen vergrößerten Augen musterte. »Tut mir leid. Ich muss darauf bestehen.«
    »Und mir tut es nicht leid, ablehnen zu müssen«, hielt sie dagegen. Sie hatte keinen blassen Schimmer, wie zum Teufel sie hier wieder rauskommen sollten. Null. Bevor Rand auch nur dazu kommen würde, fünf Schüsse aus ihrem winzigen Revolver abzugeben, hätten die Kerle ihn bereits erschossen – auf der Stelle. Er war entbehrlich. Das wussten alle hier.
    »Eine typische Pattsituation, Paul«, meinte Rand zu ihm. »Ich kenne sie. Hat sich Dakota erst mal entschlossen, kannst du praktisch aufgeben.«
    Ohne den Blickkontakt zu ihr zu unterbrechen, wies Paul Creed an: »Knall ihn ab.«
    Sie schob ihren Körper schützend vor Rand. »Nur zu. Wenn du auf ihn schießt, erschießt du mich.« Rands große Hände schlossen sich mit hartem Klammergriff um ihre Taille, doch sie behauptete ihre Stellung und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn so gut wie möglich abzudecken. »Wir würden gemeinsam sterben, und du würdest deine verdammte Droge immer noch nicht stabilisiert bekommen. Spar dir das Blutvergießen und lass uns gehen.«
    Auf ein kurzes Signal von Paul stürzten die vier Männer vor, um jede Bewegung von ihr und Rand im Keim zu ersticken. Sie waren eingekesselt – und am Ende ihrer Möglichkeiten angelangt. Doch obwohl Rand sie mit seinem schmerzhaften Klammergriff aus dem Weg zu schieben versuchte, blieb Dakota, wo sie war.
    »Was bist du nur für ein Vater, dass du deinen eigenen Sohn umbringen würdest?«, verlangte sie zu wissen und stemmte ihre Füße gegen den uralten Steinfußboden, um einen festen Stand zu haben.
    »Einer, der niemals Nachkommen haben wollte, dann aber eingeknickt ist, weil dieses Miststück von Frau ein Kind wollte und den Daumen auf die Familienkasse hielt. Je mehr sie den Kleinen vergötterte, desto unerträglicher wurden mir die beiden. Szik, komm her zu mir«, sagte Paul ohne die geringste Veränderung im Tonfall – dennoch stellten sich Dakota die Körperhaare auf, und das Blut gefror ihr in den Adern.
    Seth Creed, dieser körperlich kräftige, preisgekrönte Hollywoodregisseur, sank neben Rands Vater auf ein Knie und begann, sich das Hemd aufzuknöpfen.
    Rand krallte ihr seine Finger so fest in die Taille, dass sie den Puls in seinen Fingerspitzen spüren konnte. Ihr blieb fast die Luft weg, als sie Creed wie gebannt anstarrte.
    »Großer Gott«, entfuhr es Rand mit einem leisen Stöhnen, als Creeds Hemd auf den unebenen Steinfußboden fiel. Sein bleicher, haarloser Körper war von unterhalb seines Schlüsselbeins bis hin zum Bund seiner Kakihose mit Narben übersät. Ordentliche und systematische gerade Linien und kleine Kreise. Einige älteren Datums, andere noch frisch.
    Paul hatte eine grausame, makabre Partie Tic Tac Toe auf seinem Körper gespielt.
    Tief hinten in der Kehle schoss Dakota die Galle hoch, als Paul ein Feuerzeug aus der Tasche seiner Kutte nahm und es an die Spitze seiner Zigarre hielt,die Dakota eigentlich schon vergessen hatte. Rands Hand glitt von ihrer Hüfte; er schlang die Arme um sie und zog sie ganz fest an sich. Sie wollte sich losreißen, um Creed zu helfen. Um Paul die Scheiße aus dem Leib zu prügeln. Sich zu übergeben. »Mein Gott! Nicht …!«
    Er zündete die Zigarre an und paffte. Besah sich die Spitze, nickte dann Creed zu.
    Gesenkten Hauptes streckte der Regisseur seinen linken Arm mit der Handfläche nach oben vor und stützte ihn auf seinem angewinkelten Knie ab.
    Mittlerweile umfassten Rands Arme ihren Brustkasten wie ein stählernes Korsett, schnitten ihre Blutzufuhr ab und machten ihr das Atmen schwer. Dann blieb ihr vollends die Luft weg, denn ihr Blickfeld reduzierte sich punktgenau auf die Szene der beiden Männer nur wenige Meter vor ihr.
    Paul hatte den Kopf leicht zur Seite geneigt und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher