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@Mailverkehr (German Edition)

@Mailverkehr (German Edition)

Titel: @Mailverkehr (German Edition)
Autoren: Angie Pfeiffer
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Pattie
    Herzbeben
    Hallo Patricia,
    bitte sein nicht sauer, weil ich so reagiert habe, wie ich es tat. Es ist schwierig meine Gefühle in Worte zu fassen, aber ich will es versuchen: Obwohl du mir gesagt hattest, dass du Besuch bekommst, musste ich dich zwischendurch einfach sehen, mit diesem Gefühl bin ich am Morgen schon aufgestanden. Den ganzen Tag über hatte ich vor lauter Aufregung ein flaues Gefühl im Magen. Ich hatte mir vorgenommen, einfach zum Feierabend bei dir im Laden vorbei zu kommen, dich ganz lange und zärtlich zu küssen und dir zu sagen, wie sehr du mir fehlst.
    Als ich dich mit deinem Begleiter sah, habe ich geglaubt, es wäre dein Chef und bin deshalb im Wagen geblieben. Als du an seinem Arm an mir vorbei gegangen bist, dachte ich das immer noch. Ich nahm mir vor wieder nach Hause zu fahren, dich nachher anzurufen, um dir zu sagen, dass ich Sehnsucht nach dir habe. Mein Kartenhaus stürzte erst ein, als du zum Auto gekommen bist, mir gesagt hast, dass du mit deinem Begleiter ausgehst und keine Zeit für mich hast.
    Doch du bist mir keine Rechenschaft schuldig, weder nach dem dritten noch nach dem dreihundertsten Treffen. Du musst dein Leben leben, mit mir oder ohne mich. Ich kann es verstehen, und wenn du mich nicht mehr sehen möchtest, so wünsche ich dir alles Gute. Es waren einige wunderschöne Tage mit dir, die ich in meinem Leben niemals vergessen werde.
    Meine Gefühle für dich auszudrücken fällt mir unheimlich schwer, denn ich bin durch meine Ehe viel verletzter, als ich glaubte. Deshalb brauche ich Zeit und Verständnis. Du hast mir geschrieben, dass du eine unkomplizierte Beziehung möchtest, deshalb weiß ich nicht, ob du dich auf mich einlassen kannst.
    Tommy

Samstag, 3.November
    von: Pattie
    an:   Tommy
    schlaflos
    Hallo Tommy, jetzt ist es schon nach Mitternacht und ich kann gar nicht einschlafen.
    Ich denke wir sollten uns ernsthaft unterhalten. Wie stehen wir eigentlich zueinander? Du willst dich einerseits nicht ernsthaft auf mich einlassen, andererseits kannst du es nicht ertragen, wenn ich mit jemand anderem ausgehe?
    Ich weiß doch nicht, ob du es ernst mit mir meinst oder ob du nur eine kleine Abwechslung suchst und dann zu deiner Frau zurückgehst. Und ich denke das weißt du selbst noch gar nicht! Wenn wir zusammen sind, so ist das wunderschön! Doch was ist danach? Kehrst du dann heim zu Frau und Kindern, in eure kleine heile Welt?
    Ich lebe allein, bin unabhängig, nur mir selbst Rechenschaft schuldig, muss zwar auf die Kinder Rücksicht nehmen, doch das klappt ganz gut. Ich werde nicht zu Hause sitzen und abwarten, bis du gerade mal Zeit für mich hast, neben gesellschaftlichen Verpflichtungen mit deiner Frau, Hobbys und Arbeit. Jedenfalls ist das von deiner Seite aus bisher so rübergekommen.
    Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass ich nicht die zweite Geige spielen werde! Doch du hast nie viel Zeit, hast mir geschrieben „du hörst von mir“ und dich nicht mehr gemeldet.
    Der Besucher ist ein alter Freund meines Bruders, auf den brauchst du nicht eifersüchtig zu sein (bist du das?). Ich mag ihn, doch ich liebe ihn nicht. Es ist halt, weil ich ihn von früher kenne. Er hat selbstverständlich nicht bei mir geschlafen, falls du das annimmst.
    Eigentlich bin ich dir auch keine Rechenschaft schuldig, nicht bevor ich weiß, wie ich mit dir dran bin. Doch auch dann gehöre ich nur mir allein, niemand anderem. Ich kann mich verschenken, doch dazu brauche ich Vertrauen.
    Weißt du, ich bin in meiner Ehe ebenso verletzt worden wie du und ich möchte das nicht noch einmal erleben!
    Pattie
     
    von: Tommy
    an:   Pattie
    re:
    Du bist mir wirklich keine Rechenschaft schuldig und du gehörst nur dir allein, das weiß ich. Aber als du mit mir am Auto gesprochen hast und ich feststellen musste, dass dein Begleiter nicht dein Chef ist, ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Ich habe gedacht: ‚Das war’s, schon wieder Gefühle verspielt!’
    Sei nicht böse, wenn ich dir jetzt etwas ungeschminkt schreibe: Ich weiß ganz genau, dass ich lieber alles beenden würde, wenn ich von anderen Partnern wüsste. Es gibt Dinge die kann ich nicht teilen und das hat nichts mit Egoismus zu tun.
    Was meine Frau anbetrifft, so bedeutet sie mir nichts mehr. Wir leben seit Jahren getrennt unter einem Dach, das ist alles. Es gibt nichts mehr zu kitten und schon gar kein heiles Familienleben. Ich bin nur wegen der Kinder und meiner Mutter, die mit im Haus wohnt, noch nicht ausgezogen.
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