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Astrilandis Buch 1

Astrilandis Buch 1

Titel: Astrilandis Buch 1
Autoren: Maya Trump
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Pantheer tot war, ging Hero zu Dronius und teilte ihm mit, wo Mita versteckt war. Er verriet ihm jedoch nicht die ganze Wahrheit über die Gründe, warum er sie hatte wegbringen lassen. Das Erdbeben hatte auch einen Teil des Hauses von Meister Dronius zerstört und Hero gab ihm einen Beutel reinen Goldes, damit er es wieder aufbauen lassen konnte. Viele der Bauten rund um den Palast hatten keine Dächer mehr und die Menschen waren damit beschäftigt, ihre Häuser zu reparieren. Nachdem der Lavastrom eine breite Schneise geschlagen hatte und auf seinem Weg zwei Dörfer vernichtet hatte, war er im Tal zum Erliegen gekommen. Noch rauchte der Berggipfel und bei Nacht sah es gespenstisch aus, wenn Aschewolken mit leuchtenden Lavabrocken hervor schossen, aber der große Ausbruch war vorbei. Eine schwarzgraue Schicht aus Asche und Steinen bedeckte die Felder und die Wiesen. Alles war in grauem Schmutz versunken. Die verbrannten Bäume am Hang des Vulkans ragten mit ihren schwarzen Zweigen wie mahnende Finger in den blauen Himmel. Sie würden nie wieder Grün tragen.
    Am dritten Tag nach Pantheers Tod erschienen die drei Falkenkönige am Hofe von Astrilandis. Sie hatten vom Tod des Herrschers gehört und wollten Hero ihre Unterstützung anbieten und dem verstorbenen Herrscher ihre Ehre erweisen.
    Die Botschaft, dass Myadne seit einiger Zeit am Hofe war, hatte sie erreicht und Sati, der es kaum erwarten konnte, sie zu sehen, sprang als erster vom Pferd, als er sie die Stufen herunterkommen sah. Sein Gesicht rötete sich, er verbeugte sich vor ihr und sagte: „Verehrte Myadne, ich bin glücklich Euch hier zu treffen. Meine Brüder und ich sind gekommen, dem Herrscher von Astrilandis zu huldigen und Euch zu bitten, unsere Geschenke anzunehmen, die wir für Euch mitgebracht haben. Sie sollen Euch zeigen, dass wir den Wunsch haben, Euch als unsere Königin heimzuführen.“ Sati hatte sich vor Myadne auf die Knie geworfen und seinen Umhang vor ihr ausgebreitet. Diese unterwürfige Geste wurde nur von Werbenden angewandt und zeigte, dass Sati Myadne verehrte und zur Frau haben wollte. Betrat die Auserwählte den Umhang, so war sie einverstanden, blieb sie jedoch stehen ohne ihren Fuß auf den Umhang zu setzen, galt das als Ablehnung. Myadne wich im ersten Moment einen Schritt zurück, sah nach den Brüdern, die mit Hero sprachen, dann betrat sie vorsichtig seinen Umhang und legte ihre Hand auf Satis Kopf. „Steht auf, edler Falkenkönig“, sagte sie mit leiser Stimme, „Ihr und Eure Brüder sind uns herzlich willkommen, wenn auch der Berg mit uns zürnte und noch nicht alle Spuren der Verwüstung beseitigt sind.“ Hero, der aus dem Augenwinkel gesehen hatte, dass Sati sich vor Myadne in den Staub geworfen hatte, wandte sich von den beiden Brüdern ab und ging auf das schöne Paar zu. Er zeigte mit der Hand auf Myadne und sagte zu Sati: „Meine liebe Schwester war mir seit ihrer Ankunft im Palast eine große Hilfe und Trost in all den Dingen, die sich in der letzten Zeit ereignet haben. Sie hat den sterbenden König gepflegt, sie hat auch mich zum Astrilusfest begleitet und ist die wahre Königin hier.“ Er verneigte sich leicht vor Myadne, die ihren Bruder überrascht ansah. Selten hatte sie Hero so sprechen hören.
    Sie war in diesem Moment zur Herrin des Falkenlandes geworden und nur noch die offizielle Vermählung am Hofe der Falkenbrüder musste diese Tatsache bekräftigen. Hero würde in ihr jetzt nicht mehr die Schwester sehen, sondern die Königin des Falkenlandes. Sati nahm Myadnes Hand und führte sie zu seinen Brüdern, um ihnen mitzuteilen, dass sie eingewilligt hatte mit ihnen zu gehen. Mika und Toka umarmten Myadne überschwänglich und küssten sie auf beide Wangen. Die Brüder hatten erst vor kurzer Zeit ihre Mutter durch eine schwere Krankheit verloren und eine Frau auf dem Falkenthron würde für die Untertanen große Freude bedeuten. Außerdem hatte Satis Leid endlich ein Ende. Ihr Bruder war seit er Myadne am Hofe von Astrilandis erblickt hatte, nicht mehr er selbst gewesen. Mit traurigen Augen ging er durch die Welt und seine Stimmung war immer schlechter geworden. Als die Brüder ihm die Botschaft gebracht hatten, dass Myadne wieder nach Miatris abgereist war, versank er vollends in Trauer. Doch endlich war er am Ziel seiner Wünsche. Myadne würde mit ihm kommen.
    Mika ging zu den Pferden und lud eine Truhe ab, die mit goldenen Beschlägen überzogen war, sie war nicht groß, aber außergewöhnlich
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