Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assungas Liebesnest

Assungas Liebesnest

Titel: Assungas Liebesnest
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
geworden, das er selbst nicht kannte. Bevor ich weiter fragen konnte, kam Suko mir zuvor. »Haben Sie nicht das Gefühl gehabt, daß sie spionieren wollte?«
    »Ja, so könnte man meinen. Sah auch so aus. Das glaube ich sogar. Aber was hätte sie herausfinden können oder sollen? Ist sie von der Konkurrenz geschickt worden?«
    »Zum Beispiel.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber ich weiß noch genau, wie sie ausgesehen hat. Vorweg gesagt, es war eine schöne Frau. Ja, das kann man sagen. Super sah sie aus. Das Haar rötlich. Ein sehr frauliches Gesicht, und sie trug einen langen Mantel, der schwarz war. Vielleicht war es sogar ein Umhang. Unter dem Kinn wurde er zusammengehalten. Bei jedem Schritt schwang er hin und her.« Goff grinste. »Ja, sie hat Eindruck gemacht, wie Sie hören. Ich habe nichts vergessen. Es muß die gleiche Frau gewesen sein, wie sie auch Fabio erlebt hat. Für mich gibt es da nichts anderes. Dann ging sie wieder. Wie eine Spionin, die etwas abchecken wollte.«
    Suko und ich schauten uns an. Wir sprachen nicht darüber, aber wir dachten sicherlich das gleiche. Das konnte ich an Suko’s Blick ablesen. Es gab eine Person, die Goff’s Beschreibung entsprach und uns bekannt war. Wir hatten sie schon öfter erlebt, aber sie stand nicht eben auf unserer Seite, sondern gehörte zu einem unserer Todfeinde, dem Vampir Dracula II. Diese Frau hieß Assunga. Sie war schön, auch interessant, das stimmte, aber sie war zugleich eine Vampirhexe, die ihren Mantel ständig trug, ob es nun Sommer oder Winter war. Es war kein Kleidungsstück, das sie wärmen sollte. Dieser Mantel war etwas Besonderes. Man konnte ihn durchaus als einen Zaubermantel ansehen, denn durch seine Hilfe konnte sie blitzschnell von einem Ort zum anderen hin verschwinden und sich einfach auflösen.
    Suko flüsterte jetzt den Namen. »Assunga...«
    Ich nickte nur.
    »Was sagten Sie?«
    »Nichts, Mr. Goff. Sie haben also kein Wort mit dieser seltsamen Frau gesprochen.«
    »So ist es.«
    »Wann geschah dieser Besuch?«
    Er winkte ab. »Das ist schon einige Wochen her. So genau kann ich mich nicht daran erinnern. Aber es muß die gleiche Person gewesen sein, wie Fabio sie auch gesehen hat. Das kann kein Zufall sein. Oder was meinen Sie?«
    »Wir werden es recherchieren.«
    Goff schwitzte noch immer. »Aber Fabio ist tot.« Er nahm einen Schluck aus der Flasche. »Warum ist er gestorben? Was hat er mit der Frau zu tun, verflucht?«
    »Er starb zweimal«, sagte Suko. »Zum einen als Mensch und zum zweiten als Vampir.«
    Aneri sagte nichts. Er hatte nur eine Gänsehaut bekommen, aber Luciano Goff zeigte sich entsetzt. Wahrscheinlich hatte er nachgedacht, und er begann sogar zu zittern. »Ja, Fabio ist tot. Das ist alles klar. Sie war auch bei mir. Ich will Ihnen etwas sagen. Ich habe plötzlich Angst bekommen, verdammte Angst, und ich sehe die Dinge jetzt auch in einem anderen Licht.«
    »Was meinen Sie?«
    »Das will ich Ihnen sagen, Mr. Sinclair. Man redet ja nicht mit jedem über das Geschäft, aber ich muß es jetzt tun. Fabio ist nicht der erste meiner Leute, die ich in den letzten Monaten verloren habe. Es gab noch zwei andere, die spurlos verschwunden sind. Ob sie tot sind, weiß ich nicht, aber sie sind nicht mehr da. Als wären sie von der Hölle verschluckt worden.« Er holte tief Luft und schaute sich ängstlich um. »Jetzt sehe ich ihr Verschwinden mit anderen Augen. Als wir Fabio fanden, habe ich daran nicht gedacht. Verdammt, was kommt da auf mich zu? Ich will damit nichts zu tun haben!« schrie er. »Die Zeiten eines Logan Costello sind vorbei. Ich will sein Erbe nicht antreten. Nein, nicht so.«
    Ein wenig amüsierte ich mich schon, als ich sah, wie er sich aufregte. Goff war ein Gangster. Einer, dem das Gesetz egal war. Dem es nichts ausmachte, Menschen zu töten, die ihm im Weg standen. Nun spürte auch er Angst und war überfordert. Logan Costellos Ende lastete über den Verantwortlichen in der Londoner Unterwelt noch immer schwer wie ein Damoklesschwert. Keiner konnte oder wollte so richtig begreifen, was da abgelaufen war. Es war auch mit der normalen Logik kaum zu fassen, aber die Dinge entwickelten sich weiter. Ich wurde einfach den Eindruck nicht los, daß die Blutsauger nicht aufgegeben hatten, auch weiterhin dieses Gewerbe zu unterwandern.
    Goff mißfiel, daß wir schwiegen. »Warum sagt ihr denn nichts?« flüsterte er uns zu. »Ihr seid doch die Experten. Hätte ich sonst euren Boß angerufen?«
    »Sie brauchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher