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Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)
Autoren: Oliver Bowden
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wohl kaum wieder in die Hand eines Sterblichen gelegt, wenn sie damit nicht einen Zweck verfolgen würden.“
    „Er ist zu gefährlich. Wenn dieser Apfel ein weiteres Mal in die falschen Hände geriete …“ Ezio blickte voller Sorge auf den trägen Fluss. Mario musterte seinen Neffen erwartungsvoll.
    Ezio wog den Apfel in seiner behandschuhten Rechten. Aber er zögerte immer noch. Er wusste, dass er so einen großen Schatz nicht einfach wegwerfen konnte, und die Worte seines Onkels hatten ihn noch mehr ins Wanken gebracht. Nein, Minerva hätte bestimmt nicht ohne Grund zugelassen, dass er den Apfel wieder an sich nahm.
    „Die Entscheidung musst du selbst treffen“, sagte Mario. „Aber wenn dir dabei unwohl ist, den Apfel jetzt in deiner Obhut zu haben, dann lass mich ihn aufbewahren. Du kannst ihn später zurückhaben, wenn du innerlich zur Ruhe gekommen bist.“
    Ezio zögerte nach wie vor, doch da hörten sie auf einmal, wie sich aus der Ferne donnernde Hufe und das Kläffen von Hunden näherten.
    „Diese Hurensöhne wollen einfach keine Ruhe geben“, stieß Mario zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „Komm, gib ihn mir!“
    Ezio seufzte, steckte den Apfel zurück in den Lederbeutel und warf ihn Mario zu, der ihn rasch in seine Satteltasche steckte.
    „Und jetzt“, erklärte Mario, „müssen wir die Pferde in den Fluss und ans andere Ufer treiben. Das wird die verdammten Hunde von unserer Fährte abbringen. Aber auch wenn sie schlau genug sein sollten, den Tiber zu überqueren, werden wir sie in den Wäldern dort drüben abhängen können. Komm schon! Ich will morgen um diese Zeit in Monteriggioni sein.“
    „Wie hart willst du denn reiten?“
    Mario hieb seinem Pferd die Hacken in die Flanken. Das Tier bäumte sich auf, Schaum flog ihm vom Maul.
    „Sehr hart“, antwortete Mario. „Denn von jetzt an müssen wir uns nicht mehr nur mit Rodrigo herumschlagen. Sein Sohn und seine Tochter sind bei ihm, Cesare und Lucrezia.“
    „Und was hat es mit ihnen auf sich?“
    „Das sind wahrscheinlich die gefährlichsten Menschen, denen du je begegnen wirst.“

 
    4
    Am Nachmittag des nächsten Tages tauchte auf einem Hügel am Horizont die kleine, ummauerte Stadt Monteriggioni auf, über der Marios rocca thronte. Sie waren schneller als erwartet vorangekommen und ließen ihre Pferde nun langsamer gehen, um sie zu schonen.
    „… und dann erzählte mir Minerva von der Sonne“, sagte Ezio gerade. „Sie sprach von einer Katastrophe, die sich vor langer Zeit ereignet habe, und prophezeite eine weitere, die kommen werde …“
    „Aber erst in ferner Zukunft, vero ?“, warf Mario ein. „Dann brauchen wir uns darüber doch keine Sorgen zu machen.“
    „ Si “, erwiderte Ezio. „Ich frage mich, wie viel Arbeit noch vor uns liegt.“ Nachdenklich hielt er kurz inne. „Vielleicht ist sie ja schon bald getan.“
    „Wäre das so schlecht?“
    Ezio wollte darauf antworten, als ihm das Krachen einer Explosion die Worte von den Lippen riss – Kanonendonner aus der Richtung der Stadt. Er zog sein Schwert und richtete sich im Sattel auf, um den Blick über die Zinnen der Mauer wandern zu lassen.
    „Keine Angst“, meinte Mario und lachte herzhaft. „Das ist nur eine Übung. Wir haben aufgerüstet und entlang der gesamten Mauer neue Kanonen aufgestellt. Und damit wird täglich geübt.“
    „Solange sie nicht auf uns zielen.“
    „Keine Angst“, wiederholte Mario. „An ihrer Zielgenauigkeit müssen die Männer zwar noch arbeiten, aber sie sind doch klug genug, um nicht auf ihren Anführer zu schießen!“
    Wenig später ritten sie durch das offene Haupttor der Stadt und die Hauptstraße hinauf, die zur Zitadelle führte. Währenddessen sammelten sich am Straßenrand Menschen, die mit einer Mischung aus Respekt, Bewunderung und Zuneigung zu Ezio aufsahen.
    „Willkommen, Ezio!“, rief eine Frau.
    „Grazie, Madonna “, gab Ezio lächelnd zurück und nickte ihr zu.
    „Ein dreifach Hoch auf Ezio!“, erscholl die Stimme eines Kindes.
    „ Buongiorno, fratellino“ , sagte Ezio zu dem Jungen. An Mario gewandt fügte er hinzu: „Es ist schön, wieder daheim zu sein.“
    „Ich glaube, die freuen sich mehr, dich zu sehen als mich“, meinte Mario, aber er lächelte dabei, und tatsächlich galt ein großer Teil des Jubels – insbesondere der der älteren Stadtbewohner – doch ihm.
    „Ich freue mich darauf, den alten Familiensitz wiederzusehen“, sagte Ezio. „Es ist lange her.“
    „Das ist wohl
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