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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)
Autoren: Sarwat Chadda
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recht wohl in ihrer Haut zu fühlen. »Hör mal, Ash. Ich bin nur vorbeigekommen, weil ich mich für Jack entschuldigen wollte. Normalerweise ist er nicht –«
    »So ein Penner?«
    Sie lächelte – und Ash fühlte schon das nächste Gedicht in sich reifen. »Penner. Das wollte ich auch gerade sagen.«
    »Und deshalb bist du extra gekommen – um dich für ihn zu entschuldigen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nein. Ich war nicht dazu gekommen, deine Frage zu beantworten.«
    »Frage?«
    »Wegen der Feier im Park«. Sie lächelte ihn an. »Ich gehe hin. Und du?«
    »Nein. Musste meine Pläne ändern.«
    »Ach so. Na gut.« Sie zuckte erneut mit den Schultern. »Dann sehe ich dich wohl später irgendwann. In der Schule.« Sie rückte ihren Rucksack zurecht, als wollte sie sagen: Ich gehe jetzt und du hast es voll in den Sand gesetzt.
    Moment mal. Ash ließ die vergangenen Sekunden noch einmal vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen und versuchte, die komplexe unterschwellige Botschaft dieses Gesprächs zu entschlüsseln. Irgendetwas war falsch gelaufen.
    »Was ich meine … Ja, ich gehe hin. Absolut. Ich bin da.«
    »Super. Wann denn?«
    Sie fragte ihn . Sie fragte ihn. Das Haare-zur-Seite-Werfen in der Cafeteria hatte doch etwas bedeutet!
    Jetzt schön cool bleiben. Wenigstens ein Mal in deinem Leben.
    Ash blickte auf seine Uhr. »Weiß nicht, so um acht?«
    »Ich wohne ja gleich die Straße runter. Soll ich vorbeikommen und dich abholen?« Dann lachte sie. »Weißt du noch, als wir in der Grundschule waren? Da war ich fast jeden Tag hier und wir haben dieses Brettspiel gespielt.« Gemma machte ein nachdenkliches Gesicht. »Wie hieß das?«
    »Das Orpheus-Abenteuer.«
    Sie schnippte mit den Fingern. »Ab in die Unterwelt, um die Prinzessin zu retten, stimmt’s? Hast du das noch?«
    »Haben wir schon vor Jahren der Wohlfahrt gespendet. Tut mir leid.«
    »Was ist eigentlich passiert? Früher hingen wir ständig zusammen.«
    »Schätze, ich bin in der Nerd-Fraktion geblieben und du nicht.« Ash vergrub die Hände in den Taschen. »Wir sind eben in unterschiedlichen Cliquen gelandet. Die Highschool ist ja ziemlich groß.«
    »Glaubst du, ich habe mich so sehr verändert?«, fragte sie.
    »Wir alle verändern uns, Gemma.«
    »Das muss ja nichts Schlechtes sein.«
    Ashs Handy summte. Parvati hatte ihm eine SMS mit der Adresse geschickt. Sie wollte ihn um halb sieben treffen.
    Typisch. Warum ausgerechnet heute?
    Gemma schaute auf das leuchtende Display. »Gibt’s ein Problem?«
    »Nein, nein. Ich muss nur noch was erledigen, aber das sollte nicht lange dauern. Ich treffe dich dann einfach im Park, ja? Nur für den Fall, dass ich doch ein bisschen später komme.«
    »Oh, okay.« An der Tür blieb Gemma noch einmal stehen. »Bis später, Ash.«
    »Bis später, Gemma.« Damit schloss er die Tür hinter ihr.
    Als er die Küche betrat, verstummten seine Eltern urplötzlich und starrten hoch konzentriert in ihre Tassen.
    Ashs Mum wandte sich an seinen Dad. »Gemma ist ein sehr nettes Mädchen und ihre Familie sehr anständig.«
    »Stimmt, ihr Vater ist doch Zahnarzt. Haben perfekte Zähne, die Mädchen – Gemma und ihre Schwester. Hast du schon mal ein schöneres Lächeln gesehen?«, fragte sein Dad. »Wir müssen die Mitgift bedenken, immerhin hat er gleich zwei Töchter. Aber das eilt ja nicht. Wir warten, bis Ash die Uni abgeschlossen hat, dann wird geheiratet.«
    »Aber kann sie auch Curry kochen?«, warf seine Mutter ein. »Na, immerhin ist es leicht. Ich bringe es ihr bei, wenn sie erst verheiratet sind.«
    »Oh Mann …« Ash stürmte rückwärts wieder aus der Küche und hörte das Gelächter seiner Eltern noch in seinem Zimmer.

Kapitel 5
    Der Plan war einfach. Ash würde sich um halb sieben mit Parvati in Soho treffen, den Koh-i-Noor von diesem Monty-Typen holen und um acht von dort aus zum Feuerwerk im Dulwich Park aufbrechen. Und Zeit mit Gemma verbringen. Simpel.
    Das würde spaßiger werden, als er angenommen hatte.
    Lucky kam in sein Zimmer, schob seine Klamotten auf den Boden und warf sich auf sein Bett. Das Kinn auf ein Kissen gestützt, betrachtete sie die auf dem Teppich verstreute Garderobe. »Wie viele T-Shirts kann ein einziger Mensch eigentlich anziehen?«, stichelte sie. »Außerdem hat Mum gesagt, dass du aufräumen sollst.«
    »Das ist aufgeräumt«, antwortete Ash. Auf dem Boden lag kein einziges Kleidungsstück, das dort nicht auch hingehörte, die meisten Bücher standen im Regal und das Bett
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