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Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)

Titel: Armum, Kerle, Liebe 1 - Lutz ist schwul (Amrum und die Liebe) (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
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angespannter Erwartung. Ich habe mies geschlafen und bin so aufgeregt, dass ich lieber auf den Kaffee verzichte. Roman arbeitet in diesem Motorradgeschäft und ich habe mir überlegt, dass ich ihn dort aufsuchen werde. Das ist unverfänglich und bietet ausreichend Fluchtmöglichkeiten. Ich war zwar noch nie dort, aber sicher werden die Kleiderständer genug Deckung bieten, um meine verletzte Seele bis zum Ausgang zu geleiten.

    Gegen fünfzehn Uhr mache ich mich endlich auf den Weg. Zuvor habe ich den Haushalt erledigt und mir ein paar Tropfen Baldrian verabreicht. Trotzdem bin ich vollkommen aufgelöst, als ich meinen Wagen in der Spaldingstraße vor dem Geschäft parke. Mein hässlicher Golf passt nicht in die Reihe der schmucken Zweiräder, die bereits den ganzen Bürgersteig einnehmen. Romans Maschine parkt auch in der Reihe, ich entdecke sie sofort. Und nun?
    Ich trete durch die Eingangstür und finde mich in einem dämmrigen, riesigen Raum wieder. Die vermuteten Kleiderständer befinden sich ihm vorderen Bereich, während hinten Ersatzteile und weiteres Zubehör gelagert wird, das verrät zumindest ein Schild. Überall sehe ich Kunden, nirgendwo eine Spur von Roman.
    „Ach ne, wenn das mal nicht der kleine Lutz ist“, ertönt hinter mir eine tiefe Stimme.
    „Hallo David“, sage ich, wobei ich mich langsam umdrehe.
    Der Riese grinst und beäugt mich neugierig.
    „Was kann ich für dich tun?“, fragt er lauernd. „Eine Kombi oder einen Helm? Oder fehlt das Motorrad noch?“
    „Ich - ich würde gerne Roman…“, stottere ich nervös.
    „Ne, den kann ich dir nicht verkaufen, so gern ich es auch täte. Der ist ja so was von auf, seit er von Amrum zurück ist. Du hast nicht zufällig eine Ahnung, was mit dem los ist?“, fragt David feixend.
    „Nein, ich weiß von nichts.“
    „Hm“, macht David und wieder guckt er mich von oben bis unten an
    „Also, kann ich Roman nun sprechen, oder gibt’s da ein Problem?“, frage ich schließlich verärgert, als mir die Musterung zu lange dauert.
    „Klar, Kleiner. Bleib mal ganz cool.“ David grinst und lässt mich stehen.
    Nach einer Weile sehe ich Roman auf mich zukommen. Er sieht wirklich schlimm aus. Die dunklen Augenringe sind neu, und auch der grimmige Zug um seinen Mund war vorher noch nicht da. Vorher - ich meine natürlich, dass er ihn auf Amrum noch nicht trug.
    „Tag Lutz .“ Roman verzieht den Mund zu der Karikatur eines Lächelns. „Was kann ich für dich tun?“
    Mich lieben? Mich küssen? Mir fällt alles Mögliche ein, aber nichts ist spruchreif.
    „Ich - ich brauch eine Lederjacke“, improvisiere ich.
    Gut, ich wollte schon immer eine haben, aber eilig ist es nicht. Roman nickt und geht zu einem Kleiderständer, guckt kurz abschätzend zu mir und zieht dann eine Jacke hervor. Schwarzes Leder mit einem schlichten Reißverschluss, der quer über das Vorderteil läuft. Ich trete zu ihm und fasse den Ärmel prüfend an. Das Leder ist dick und weich, es gefällt mir, genauso wie der Kerl neben mir.
    „Du fährst Motorrad?“, fragt er freundlich.
    „Nein, ich nicht. Mein Freund hat eine Maschine. Ich will gern mit ihm fahren und…“ Die Lüge bleibt mir im Hals stecken.
    „Dein - Freund?“ Roman dehnt die Worte.
    „Ja, mein Freund“, flüstere ich und weiß in diesem Moment, dass ich es gegen die Wand gefahren habe.
    „ Probiere die Jacke an. Ich bin dahinten...“ Roman weist mit dem Kinn diffus ins Innere des Ladens. „…falls du Hilfe brauchst.“
    „Danke“, murmele ich und nehme die Jacke an mich.
    Obwohl alles nur eine Farce ist ziehe ich das Ding an und stelle erstaunt fest, dass sie perfekt passt. Sie steht mir sogar. Ich werde sie kaufen und hoffen, dass ich irgendwann einen Partner finde, der mich auf seinem Motorrad mitnimmt.
    „Und? Wie ist die Jacke?“ Roman ist wieder aufgetaucht, seine Augen glänzen leicht.
    „Die ist toll, ich nehme sie“, sage ich ehrlich begeistert.
    „Ja, sie steht dir.“ Er nickt und wischt sich kurz über das Gesicht.
    Ich kann das i n dem Spiegel sehen, vor dem ich immer noch stehe. Was ist mit Roman, ist er krank?
    „Geht’s dir - gut?“, frage ich leise, dabei streife ich die Jacke von den Schultern.
    „Oh ja, prächtig, alles bestens“, murmelt Roman und nimmt das Kleidungsstück an sich. „Komm mit zur Kasse.“
    Ich laufe hinter ihm her zu dem langen Tresen, hinter dem sich auch David neben einem leichenblassen Kerl aufhält. Roman scannt das Etikett und ich reiche ihm meine
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