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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical
Autoren: Robert Rankin
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neuerdings perfekten Taille.
    Jovil drehte die Platte um und hielt sie Rex entgegen.
    »Sie kennen sich doch aus mit altem Englisch, Rex. Was steht da
    drauf?«
    Rex musterte das alte Vinyl und bemerkte ein Pentagramm, das von
    zwei Kreisen umschlossen war. In dem Ring zwischen den Kreisen stand
    ein einzelnes Wort: TETRAGRAMMATON.
    Rex buchstabierte es. Wer von den Zuschauern Bescheid wußte, rief
    Dinge wie: »Mensch!« oder »Mannomann!« oder »Jesses!« Wer nicht Be-
    scheid wußte, und das schloß Rex mit ein, fragte sich oder jemand ande-
    ren: »Was zur Höl e ist ein Tetragrammaton?«
    »Tetragrammaton«, seufzte Christeen, die spürte, wie weitere zweitau-
    send Jahre der Dunkelheit herannahten. »Die vier Silben, die den unaus-
    sprechlichen Namen Gottes bilden. Einen Namen, der so heilig ist, daß
    niemand ihn wissen darf. Den Namen auszusprechen bedeutet, die Ulti-
    mative Macht des Universums zu entfesseln.«
    »Eine ziemlich große Nummer, wie?« sagte Elvis. »Allmählich hast du
    die Nase voll von Killermaden, was, Fergus?«
    Fergus Shaman nickte. Er hatte die Nase von allem voll.
    »Aber das konnten Sie nicht wissen.« Christeen starrte Jovil Jspht an,
    der sich unter ihrem Blick sichtbar wand. »Niemand kann das wissen.
    Das ist der Punkt.«
    Dan suchte schon wieder nach einem Ausgang, doch es lag keiner in
    der Nähe.
    »Fragen Sie Ihren Bruder«, sagte Jovil. »Er hat mich in al es eingeweiht.
    Er war das Gehirn hinter der gesamten Operation.«
    Jesus zuckte dezent die Schultern; er konnte nicht anders. »Was habe
    ich gepredigt?« fragte er. »Liebe und Frieden. Und ich hab’ in den Sech-
    zigern eine Menge Anstrengungen unternommen, um das rüberzubrin-
    gen. Es war alles in der Musik, Jovil und ich haben dafür gesorgt. Man
    muß nur hinhören. Und viel eicht ein wenig lauter drehen, aber das spielt
    eigentlich keine Rol e. Obwohl einige die Lautstärke ziemlich aufgedreht
    haben. Aber es waren nicht genug. Also ließ ich Jovil ein winziges Stück
    des Puzzles in jede Aufnahme einprogrammieren. In die Musik. Und
    einige wenige Auserwählte waren imstande, das Puzzle wieder zusam-
    menzusetzen. Es ist al es dort drin. Man muß nichts weiter tun, als es
    abzuspielen.«
    »Und wo genau bleibe ich bei der ganzen Geschichte?« erkundigte sich
    Christeen schmollend. »Wieder einmal außen vor, schätzungsweise.«
    Jesus schüttelte den Kopf. Das hätten Sie wirklich sehen sol en, kein
    Witz. Es war ein Bild für die Götter. »Hier.« Ein kleines schwarzes Buch
    erschien in seiner Hand, und er reichte es Christeen. »Du hast ein Kind
    in dir, Christeen. Rex’ Kind. Du wirst die neue Mutter der Menschheit.«
    »Eine neue Fernsehserie?« Christeen nahm das Buch. Es hieß Das Dritte Testament. Sie schlug es auf. Die Seiten waren leer.
    »Keine neue Serie mehr«, sagte Jesus. »Dad mag zwar einen Sinn für
    Humor haben, aber er hat auch einen Sinn für Gerechtigkeit. Du kannst
    es selbst schreiben. Leg die Platte auf, Rex. Laß uns hören, was es zu
    hören gibt.«
    Rex’ Finger bebten. Er würde der Vater eines Kindes werden, dessen
    Großvater… »Ja«, sagte Rex Mundi, der immer noch nicht herausgefun-
    den hatte, was sein Name eigentlich bedeutete. »Ja, ich leg die Platte auf.«
    Er legte sie andächtig auf den Plattenteller. »Wie soll ich sie abspielen?«
    »Laut«, antwortete Jesus. »So haben wir es in den Sechzigern auch ge-
    tan.« Netter Bursche, mein zukünftiger Schwager, dachte Rex.

    Und ich sah einen neuen Himmel
    und eine neue Erde
    Und der alte Himmel
    und die alte Erde waren vergangen.
    Offenbarung 21,1

    Und dann spielte das Wort vom Tetragrammaton auf dem alten Platten-
    teller. Und Gott sagte, es werde Licht, und plötzlich war Licht. Und war
    da nicht ein Ton? Eine Note? Ein Irgendwas? Es war Jimmy Hendrix in
    Woodstock, Pink Floyd im Roundhouse, The Grateful Dead in Winter-
    land, San Francisco. Es war Beefheart auf der Höhe seines Könnens.
    Und es waren al die wunderbaren Momente, die ein Mensch in seinem
    Leben jemals erlebt, alle zu einem einzigen gewaltigen Augenblick zu-
    sammengefaßt.
    Schwer zu beschreiben, wirklich. Sie kennen diesen erstaunlichen Teil
    am Ende von »Day in the Life«? Es war ein bißchen ähnlich, nur noch
    viel stärker.
    Der Universelle Ton. Die absolute Note. Ich meine, ungefähr so:
    Wow, Mann!

    Im Vorstandszimmer der Erdlinge Inc. verblaßte der Konus aus Licht und erlosch dann ganz. Die elektronischen Schaltkreise verschmolzen, und
    der
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