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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical
Autoren: Robert Rankin
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Stärker als irgend etwas
    anderes. Er war lange genug herumgestoßen worden, ausgetrickst, belo-
    gen und manipuliert. Al es hatte ihn hierher geführt. Und jetzt gab es
    keinen Ort mehr, wohin er hätte rennen können. Wo er sich hätte ver-
    stecken können. Hier würde er sterben. Es hatte keinen Sinn, noch wei-
    ter zu kämpfen. Er mußte die ganze verdammte Sache aufgeben. Sich
    dem Dalai ausliefern und seinem Schicksal. Einer Macht, die weit über
    seine eigene hinausging. Er mußte Elvis sagen, daß er die Waffen nieder-
    legen sollte…
    »Sag’s ihm doch selbst!« Rex schlug mit der Faust um sich. Sie traf et-
    was Weiches, Nachgiebiges in der leeren Luft vor ihm.
    Dan materialisierte auf dem Boden liegend und die Hände auf die Nase
    gepreßt. »Meine Nase! Schon wieder meine Nase«, heulte er. »Aber…
    wie?«
    »Wenn du schon meine eigenen Gedanken für mich denkst«, entgegne-
    te Rex und untersuchte seine abgeschürften Knöchel, »dann sol test du
    wenigstens soviel Höflichkeit besitzen und sie mit meiner eigenen Stim-
    me denken, nicht mit deiner. Außerdem hast du Mundgeruch.«
    »Hab’ ich nicht.« Dan blies in seine Hand und schnüffelte durch das
    nicht blutende Nasenloch. »Eine Spur von Schwefel vielleicht, das ist
    alles.«
    »Bravo, Rex.« Christeen stand einmal mehr an seiner Seite. »Diesmal
    konnte ich dir nicht helfen. Du mußtest es selbst tun.«
    Dan stemmte sich auf den Ellbogen. »Wer bist du? Du raubst mir den
    Schlaf. Wer bist du? Ich muß wissen, wer du bist!«
    Christeen schwebte vor ihm in die Höhe. Weiß und strahlend wie die
    Sonne. Rings um ihren Kopf schwebte eine Krone aus zwölf Sternen.
    Unter ihren Füßen eine silberne Mondsichel. Rex trat einen Schritt zu-
    rück, um das Wunder zu betrachten.
    »Ich bin Christeen«, sagte Christeen. »Die Zwillingsschwester von Jesus
    Christus.«
    »Du bist was?« Die vollkommen verblüffte Frage Dans wurde viel-
    stimmig unterstützt von Elvis, Fergus, Rex, Gloria und der fetten Frau,
    die das Interesse an Pferden vol ständig verloren zu haben schien, ob sie
    nun flogen oder nicht.
    Das war vielleicht eine Enthüllung, alles was recht ist!
    »Ihr habt ganz richtig gehört. Und meine Zeit ist gekommen.«
    Dan schürzte die Lippen und funkelte sie an. »Das hättest du gerne«,
    sagte er.
    Elvis trat vor. »Laß mich diesem Mistkerl die Lampe ausblasen.«
    »Nein.« Christeen hob die Hand. »Er muß sich anhören, was ich zu sa-
    gen habe. Jeder muß es hören. Die Wahrheit muß nun endlich enthül t
    werden.«
    Die Bunkerbewohner vor den Fernsehern öffneten weitere Dosen mit
    Buddhabier. »Das ist gut«, sagten sie. »Das ist wirklich gut.«
    Mungo rutschte unbehaglich auf seinem Vorstandssessel hin und her.
    »Das ist gar nicht gut«, sagte er. »Das ist wirklich nicht gut.«
    »Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde…« Dan stöhnte.
    Christeen tauchte herab und boxte ihn auf das Ohr. Dan behielt seine
    weiteren Kommentare für sich.
    »Verzeihung.« Christeen rieb ihre Handflächen gegeneinander. »Das
    war ein kleiner Rückfal in PMS.«
    »In PMS?« fragte Rex.
    »Prämonotheistische Spannungen. Wo war ich gleich stehengeblie-
    ben?«
    »Dein Daddy hat den Himmel und die Erde geschaffen.« Elvis bemüh-
    te sich nach Kräften, nicht al zu skeptisch zu klingen.
    »Ja. Danke sehr. Na ja, es steht jedenfalls alles hier drin.« Wie durch ein Wunder hielt sie eine schwarze Bibel in der Hand. (Na ja, wie auch
    sonst?) »Jedenfal s fast alles. Al erdings gibt es eine ganz bestimmte Pas-
    sage in diesem Buch, deren Bedeutung den Menschen nie bewußt ge-
    worden ist. Die Bibel ist kein Bericht über Ereignisse, die sich zugetragen haben. Die Bibel ist ein Bericht über Ereignisse, die sich erst noch zutragen sollten. Kurz gesagt, die Heilige Schrift ist eigentlich ein Skript. Das Große Skript. Nicht wahr, Fergus?«
    Fergus Shaman senkte den Kopf. »Manche sagen ja. Die Geldgeber…«
    »Der Geldgeber. Es gibt nur einen einzigen. Hier auf der Erde hat Dad
    das Ding an die Juden verkauft. Moses war sein Mittelsmann. Einer Ihrer
    ersten ›Skript-Berater‹, Fergus. Die Juden waren ziemlich erfreut. Sie
    würden das Auserwählte Volk sein, gesegnet von Gott. Sie gingen also
    begeistert ans Werk. Aber selbstverständlich hatte die Sache einen Ha-
    ken. Was die Juden nämlich damals nicht wissen konnten war, daß es im
    Grunde genommen nicht nur um die Bibel ging, sondern auch noch um
    ein weiteres Buch. Die Bibel II. Das Neue
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