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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey
Autoren: Der Aufstieg
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verkündeten: ›CHARLIE SALMON, DER EHRLICHE HÄNDLER. Gegründet 1969.‹
»Der ‘ier kostet keine zwei Pfund, meine Damen!« erklärte eine Stimme so laut wie die der Jungen, die in der Nähe Ball spielten. »Er kostet nicht mal ein Pfund, nicht mal fünfzig Pence. Nein, ich schenk’ ihn euch für lumpige zwanzig Pence .«
Cathy und Becky sahen staunend zu, wie Stan grüßend die Hand an die Mütze legte und dann den Korb einer Frau füllte, damit sein Chef die nächste Kundin bedienen konnte.
»Was darfs ‘eut sein, Mrs. Bates? Ich ‘ab ausgezeichnete Bananen von den Westindischen Inseln. Müßte sie ja für neunzig Pence verkaufen, aber Ihnen, altes Mädchen, geb’ ich sie für fünfzig. Bloß erzähl’n Sie’s niemand.«
»Was ist mit den Kartoffeln da, Charlie?« fragte eine Frau mittleren Alters mit dickem Make-up und deutete mißtrauisch auf eine Kiste vorn auf dem Karren.
»So wahr ich da steh’, Mrs. Bates, sind ‘eut frisch von Jersey gekommen, und ich sag’ Ihnen, was ich tu. Ich geb’ sie zum selben Preis ‘er, für den meine sogenannten Konkurrenten noch ihre alten verkaufen. Können Sie mehr verlangen?«
»Ich nehme vier Pfund, Mr. Salmon.«
»Danke, Mrs. Bates. Bedien’ die Dame, Stan, damit ich mich um die nächste Kundin kümmern kann.« Charlie ging zur anderen Seite des Karrens hinüber.
»Ein schöner Nachmittag, Mrs. Singh. Zwei Pfund Feigen, Nüsse und Rosinen wie üblich? Und wie geht es Dr. Singh?«
»Er hat viel zu tun, Mr. Salmon, sehr viel zu tun.«
»Dann müssen wir doch zuseh’n, daß er was Ordentliches zu essen bekommt, nicht wahr?« sagte Charlie. »Denn wenn das Wetter wieder schlecht wird, krieg ich vielleicht wieder Stirn’öhlenkatarrh, dann brauch ich vielleicht seine ‘ilfe. Und wie geht’s der kleinen Susika?«
»Hat ihr Abitur mit einem Notendurchschnitt von eins Komma sechs bestanden, Mr. Salmon, und wird im September auf die Londoner Universität gehen, um Maschinenbau zu studieren.«
»Ich weiß nicht, wozu das gut sein soll«, sagte Charlie, während er Feigen aussuchte. »Maschinenbau, sagen Sie. Was wird ihnen als nächstes einfallen? ‘ab’ selber mal ein Mädchen von ‘ier gekannt, die auf die Universität ist. Und was ‘at es ihr schon gebracht? ‘at sich den Rest ihres Lebens von ihrem Mann durchfüttern lassen. Mein alter Großvater ‘at immer gesagt …«
Becky lachte laut auf. »Und was tun wir jetzt?« fragte sie.
»Fahr du zum Eaton Square zurück und ruf Mr. Anson an. Auf diese Weise können wir wenigstens sicher sein, daß Charlie dich innerhalb einer Stunde zurückruft.«
Cathy nickte, doch sie blieben noch kurz stehen und sahen zu, wie der älteste Händler auf dem Markt seinem Gewerbe nachging.
»Der ‘ier kostet keine zwei Pfund«, rief er und hob einen Krautkopf hoch. »Er kostet nicht mal ein Pfund, nicht mal fünfzig Pence.«
»Nein, ich schenk’ ihn euch für lumpige zwanzig Pence«, flüsterte Becky.
»Nein, ich schenk’ ihn euch für lumpige zwanzig Pence!« rief Charlie mit Stentorstimme.
»Weißt du«, sagte Becky, während sie sich vom Markt stahlen, »daß Charlies Großvater selbst verkauft hat, bis er dreiundachtzig war, und daß er nur ein paar Meter von der Stelle entfernt tot umgekippt ist, wo Seine Lordschaft jetzt steht?«
»Er hat einen langen Weg hinter sich«, sagte Cathy und hob die Hand, um einem Taxi zu winken.
»Oh, ich weiß nicht«, antwortete Becky. »Es sind nur ein paar Kilometer – doch was für ein Aufstieg!«
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