Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)

Titel: Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
Autoren: Mario Giordano
Vom Netzwerk:
Kinderleichen in Darfur. Sollte die Welt doch untergehen, sie hatte es verdient. Doch wie es nun aussah, gab es berechtigte Hoffnung, dass Leonie ausgerechnet in dieser apokalyptischen Parallelwelt noch lebte. Und das gab seinem Leben wieder ein Ziel, dem er alles unterordnen konnte. Selbst den letzten Funken Loyalität.
    Tatsächlich fühlte er sich so gut wie lange nicht mehr. Hochkonzentriert und dennoch ruhig, angespannt, aber nicht nervös, fokussiert auf seine Aufgabe, aber alle Sinne in alle Richtungen geschärft. Er war bewaffnet und Teil einer Operation, ein vertrauter Zustand, der ihn ruhig genug machte, um schnell reagieren zu können. Wenn nötig, auch zu töten.
    Dennoch war Bühler erleichtert, als sie die engen, unübersichtlichen Seitenstraßen ohne Zwischenfälle verließen und von Norden her die weitläufige Piazza della Rotonda erreichten, die er nur voller Touristen und belebter Straßencafés in Erinnerung hatte. Nun aber lag der Platz vor dem Pantheon vollkommen menschenleer vor ihnen. Vom Regen wie glasiert, übersät mit Plastikmüll, Glasscherben, Resten von Lagerfeuern und verkohltem Mobiliar. Es stank nach Rauch und Verwesung. Kein Wunder, denn in dem Brunnen mit dem kleinen Obelisk vor ihnen in der Mitte des Platzes schwappte eine stinkende Brühe aus Regenwasser, Abfällen und halb verwesten Leichen. Wie es aussah, war der Platz schon vor längerer Zeit aufgegeben worden. Ob es zu einem Angriff der Untoten gekommen war, war den Leichen nicht mehr anzusehen.
    Wie abgesprochen, übernahm Bühler nun die Führung der Gruppe, ließ sie alle geduckt in einer Reihe zum Brunnen laufen und dort trotz des Gestanks in Deckung gehen, während er selbst nach Scharfschützen auf den Dächern Ausschau hielt. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Routine.
    »Keiner rührt sich vom Fleck, bis ich es sage!«, befahl er, als sich die Gruppe unter dem Obelisk zusammendrängte. Dann ging er, mit der Maschinenpistole im Anschlag, einige Schritte auf das Pantheon zu und sah einen Mann zwischen den Säulen der Vorhalle hervortreten. Ein alter Mann in einer schmutzigen weißen Soutane, der eine Umhängetasche mit dem Logo von Nakashima Industries in der Hand hielt. Bühler hatte den Mann zwar noch nie gesehen, wusste aber sofort Bescheid.
    »Bleiben Sie stehen!«, rief er dem Papst zu und richtete die Maschinenpistole auf ihn. Der Papst gehorchte. Seine nasse Soutane klebte ihm am Leib, dennoch schien ihm der Regen nicht das Geringste auszumachen.
    »Ich werde jetzt rüberkommen und Sie durchsuchen!«
    Der Papst nickte. Bühler lief auf ihn zu und tastete ihn ab. Dabei stellte er fest, dass der Papst dieser Parallelwelt für sein Alter erstaunlich muskulös war. Er wirkte zwar erschöpft, aber Bühler vermutete, dass er schnell reagieren und mit seinen riesigen Händen hart zuschlagen konnte.
    »Herr Bühler!«, sagte der Papst, während Bühler ihn abklopfte. »Ich freue mich, Sie wiederzusehen.«
    »Sie irren sich. Weder freuen Sie sich, noch kennen wir uns.«
    Der Papst lächelte. »Nein, Sie irren sich. Aber das macht nichts. Leonie wird sich freuen. Ich bin sicher, dass sie noch lebt.«
    Bühler zuckte nicht einmal. Er hatte sich im Griff.
    »Ich muss einen Blick in die Tasche werfen.«
    »Bitte.«
    Bühler öffnete die Umhängetasche und sah vier blaue Amulette darin, ganz ähnlich wie die in Nakashimas Koffer. Die Waffe immer noch auf den Papst gerichtet, ging er langsam zum Brunnen zurück und gab den anderen das Zeichen, dass sie aus der Deckung kommen konnten.
    »Das ist Bruder Kleophas! … Ich meine, Franz Laurenz!«, rief der jüngere Peter Adam, als er den Papst erkannte. »Aber … wo ist der Tesserakt?«
    Bühler wechselte einen Blick mit Nakashima und richtete die Maschinenpistole auf Sophia und Maria, die langsam die Hände hob und ihn wütend ansah. Issa richtete seine Waffe auf den jungen Pater und die Japanerin.
    »Im Pantheon«, erklärte Nakashima. »Gehen Sie hinein, aber halten Sie Abstand von Laurenz. Sonst wird Herr Bühler Maria und Frau Eichner erschießen.«
    Bühler konzentrierte sich ganz auf Maria und ihre Mutter. Dennoch konnte er sehen, dass der ältere Peter Adam bereits verstanden hatte, dass Nakashima ihn betrogen hatte. Bühler bedauerte ihn jedoch nicht in seiner Naivität.
    »Sie mieses Dreckschwein. Das können Sie nicht machen!«
    »Haben Sie wirklich geglaubt, dass Seth uns den Tesserakt überlässt?«, erwiderte Nakashima. »Sie wissen doch, dass ich pragmatisch denke.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher