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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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aber selbst wenn, würde ich Ihnen die Adresse nicht geben.« »Warum nicht?«, fragte er. »Weil sie mit ihm unter einer Decke steckt«, sagte Ruebens. »Still, Jeremy.«
     
    Ruebens öffnete schon empört den Mund, aber Inger sagte: »Bitte, Jeremy, um der Sache willen.«
     
    Ruebens hatte sichtlich Mühe, seinen Ärger herunterzuschlucken, aber er schaffte es. Echte Selbstbeherrschung.
     
    »Warum nicht, Ms Blake?« Inger blickte sehr ernst, das freundliche Funkeln versickerte wie Tauwasser. »Ich habe schon Meistervampire getötet, aber keinen mit einem Holzpflock.« »Wie stattdessen?«
     
    Ich lächelte. »Nein, Mr Inger, wenn Sie Unterricht im Töten von Vampiren möchten, müssen Sie woanders hingehen. Schon für die Beantwortung Ihrer Fragen könnte man mich der Beihilfe zum Mord anklagen.«
     
    »Würden Sie es uns sagen, wenn wir einen besseren Plan hätten?«, fragte Inger dann. Ich dachte einen Augenblick lang darüber nach. Jean-Claude tot, wirklich tot. Das würde mein Leben zweifellos vereinfachen, aber ... aber.
     
    »Ich weiß es nicht.« »Warum nicht?« »Weil ich glaube, dass er Sie töten würde. Ich liefere keine Menschen an die Monster aus, Mr Inger, nicht einmal Leute, die mich verabscheuen.«
     
    »Wir verabscheuen Sie nicht, Ms Blake.« »Sie vielleicht nicht, aber er.« Ich deutete mit dem Kaffeebecher auf Ruebens. Der blickte mich nur böse an. Wenigstens versuchte er nicht zu leugnen.
     
    »Wenn wir einen besseren Plan haben, dürfen wir dann noch einmal mit Ihnen sprechen?«
     
    Ich schaute in Ruebens' zornige Äuglein. »Sicher, warum nicht?«
     
    Inger stand auf und reichte mir die Hand. Er war groß, vermied es aber, in mir ein Gefühl der Unterlegenheit zu erzeugen. Dafür war ich dankbar. .
     
    »Wenn wir uns das nächste Mal treffen, Anita Blake, werden Sie kooperativer sein«, sagte Ruebens. »Das klingt ja wie eine Drohung, Jerry.«
     
    Ruebens lächelte, und zwar höchst unangenehm. »Humans First meint, dass das Mittel den Zweck rechtfertigt, Anita.«
     
    Ich öffnete meine purpurviolette Kostümjacke. Darunter hatte ich ein Schulterholster mit einer 9mm Browning Hi-Power. Der schmale schwarze Gürtel meines violetten Rockes war ausreichend robust, dass ich ihn durch das Schulterholster schlingen konnte. Terroristenchic der anspruchsvollen Art.
     
    »Wenn es ums Überleben geht, Jerry, bin ich ebenfalls dieser Ansicht.« »Wir haben Ihnen keine Gewalt angedroht«, sagte Inger.
     
    »Nein, aber der gute Jerry hier zieht es in Erwägung. Ich möchte nur, dass er und die übrigen Mitglieder wissen, dass ich es ernst meine. Legen Sie sich mit mir an, und es werden Leute sterben.«
     
    »Wir sind viele«, hielt Ruebens mir entgegen, »und Sie sind allein.« »Richtig, aber wer kommt als Erster dran?«, erwiderte ich. »Genug jetzt, Jeremy, Ms Blake. Wir sind nicht gekommen, um Ihnen zu drohen. Wir wollten Sie um Hilfe bitten. Wir werden uns einen besseren Plan überlegen und noch einmal mit Ihnen sprechen.«
     
    »Und lassen Sie den da zu Hause«, bat ich. »Natürlich«, sagte Inger. »Komm, Jeremy.« Er öffnete die Tür. Aus dem Vorzimmer kam das leise Klappern der Tastatur. »Auf Wiedersehen, Ms Blake.«
     
    »Auf Wiedersehen, Mr Inger, es war wirklich unerfreulich.« Ruebens blieb in der Tür stehen und zischte: »Sie sind ein Gräuel vor dem Herrn.« »Jesus liebt auch dich«, antwortete ich lächelnd. Er knallte die Tür hinter sich ins Schloss. Wie kindisch.
     
    Ich setzte mich auf die Schreibtischkante und wartete, bis sie ganz sicher fort waren, ehe ich nach draußen ging. Ich glaubte nicht, dass sie auf dem Parkplatz irgendwelche Tricks versuchen würden, aber ich wollte wirklich nicht anfangen, Leute zu erschießen. Oh, ich würde es tun, wenn es sein musste, aber besser war's, das zu vermeiden. Ich hatte gehofft, ein kurzes Aufblitzen der Pistole würde Ruebens zum Rückzug veranlassen. Doch anscheinend hatte es ihn wütend gemacht. Ich ließ ein paarmal den Kopf kreisen, um etwas von meiner Verspannung loszuwerden. Es nützte nichts.
     
    Jetzt konnte ich nach Hause gehen, duschen und acht Stunden lang ununterbrochen schlafen. Herrlich. Mein Piepser ging los. Ich fuhr zusammen, als hätte mich etwas gestochen. Ich und nervös?
     
    Ich drückte auf den Knopf und stöhnte, als die Nummer aufleuchtete. Es war die Polizei. Um genau zu sein, war es das »Regional Preternatural Investigation Team«. Das Spukkommando. Sie waren für alle übernatürlichen
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