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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Hinrichtungen als auch Totenerweckungen von Ihnen übernommen.«
     
    »Ja, John ist eine große Hilfe, aber das reicht nicht. Ich wette, er könnte mir heute Nacht wenigstens einen Zombie abnehmen.« Und fünf hintereinander erwecken?« »Ich tue das ständig«, sagte ich. »>Ja, aber John ist nicht Sie.«
     
    Das war fast ein Kompliment. »Sie haben zwei Möglichkeiten, Bert: entweder umbuchen oder delegieren.« »Ich bin Ihr Boss. Ich könnte auch sagen: Entweder Sie kommen oder Sie sind gefeuert.« Er klang bestimmt und sachlich.
     
    Ich saß müde und frierend in Unterwäsche auf dem Bett. Ich hatte keine Zeit für so was. »Feuern Sie mich.« »Das ist nicht Ihr Ernst«, sagte er.
     
    »Schauen Sie, Bert, ich bin seit über zwanzig Stunden auf den Beinen. Wenn ich nicht bald ein bisschen schlafen kann, werde ich für niemanden mehr arbeiten können.«
     
    Er schwieg eine Weile, atmete mir leise und regelmäßig ins Ohr. Schließlich sagte er: »Also gut, Sie haben heute Abend frei. Aber es wäre verdammt gut für Sie, wenn Sie morgen wieder antreten.«
     
    »Das kann ich nicht versprechen, Bert.« »Verflucht, Anita, wollen Sie unbedingt gefeuert werden?« »Das ist das beste Jahr, das wir je hatten, Bert. Zum Teil geht das auf die Artikel über mich in der Post-Dispatch zurück.«
     
    »Darin ging es um Zombie-Rechte und diese staatliche Untersuchung, an der Sie beteiligt sind. Sie haben sie nicht geschrieben, um unser Geschäft zu fördern.«
     
    »Aber es hat funktioniert, oder nicht? Wie viele Leute rufen an und fragen speziell nach mir? Wie viele sagen, dass sie mich in der Zeitung gesehen haben? Wie viele haben mich im Radio gehört? Mag sein, dass ich für Zombie-Rechte eintrete, aber das ist ziemlich gut fürs Geschäft. Also setzen Sie mich nicht länger unter Druck.«
     
    »Sie glauben wohl nicht, dass ich es wahr mache?«, schnarrte er durchs Telefon. Er war sauer. »Richtig.«
     
    Sein Atem ging schnell und heftig. »Es wäre entschieden besser für Sie, morgen zu erscheinen, sonst zwinge ich Sie, Farbe zu bekennen.« Er knallte mir den Hörer ins Ohr. Kindisch.
     
    Ich hängte ein und starrte den Apparat an. Das Erweckungsinstitut in Kalifornien hatte mir vor einigen Monaten ein ansehnliches Angebot gemacht. Aber eigentlich wollte ich nicht an die Westküste ziehen, an die Ostküste übrigens auch nicht. St. Louis gefiel mir. Aber Bert würde nicht umhin kommen und Helfer einstellen müssen. Ich konnte diese Termine nicht mehr einhalten. Sicher, nach dem Oktober würde es wieder besser werden, aber mir schien, dass ich schon das ganze Jahr von einem Notfall zum anderen rannte.
     
    Innerhalb von vier Monaten hatte ich Messerstiche, Schläge, Schusswunden, Würgemale und Vampirbisse abbekommen. Es gibt einen Punkt, wo einfach zu viele Dinge zu dicht aufeinander passieren. Ich hatte den Frontkoller.
     
    Ich hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter meines Judolehrers. Zweimal die Woche um vier Uhr ging ich hin, aber heute würde nichts daraus werden. Drei Stunden Schlaf waren einfach nicht genug.
     
    Ich wählte die Nummer des Guilty Pleasures. Das war ein Vampirstriplokal. Chippendales mit Reißzähnen. Jean-Claude war der Besitzer und Geschäftsführer. Seine Stimme kam durch die Leitung, weich wie Seide, und streichelte mir über den Rücken, obwohl ich wusste, dass es eine Bandaufnahme war. »Sie sind mit dem Guilty Pleasures verbunden. Ich würde mich freuen, Ihre dunkelsten Fantasien wahr werden zu lassen. Hinterlassen Sie eine Nachricht, wir kommen darauf zurück.«
     
    Ich wartete auf den Pfeifton. »Jean-Claude, hier ist Anita Blake. Ich muss Sie heute Abend sprechen. Es ist wichtig. Rufen Sie mich wegen Uhrzeit und Treffpunkt an.« Ich nannte meine Telefonnummer und zögerte dann, während ich das Band kratzen hörte. »Danke.« Ich legte auf, und damit war es erledigt.
     
    Entweder würde er zurückrufen oder nicht. Wahrscheinlich würde er's tun. Die Frage war: Wollte ich das? Nein. Nein, gar nicht, aber um der Polizei willen, um all der Menschen willen, die sterben würden, musste ich es versuchen. Für mich persönlich war es keine gute Idee, zum Meister zu gehen.
     
    Jean-Claude hatte mich schon zum zweiten Mal mit seinem Zeichen versehen. Noch zwei Zeichen und ich wäre sein menschlicher Diener. Habe ich schon erwähnt, dass kein Zeichen freiwillig war? Sein Diener in alle Ewigkeit. Für meine Ohren klang das nicht gut. Außerdem schien es ihn nach meinem
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