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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss
Autoren: Jason Dark
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jeder Bewegung der Beine, aber sie fiel nicht um, sie kippte nicht weg, es sah alles nur so aus.
    Tatsächlich steckte die Kraft in ihr. Und sie würde sie einsetzen.
    Susan erreichte die Tür. Sie war bei ihrer Herkunft nicht abgeschlossen gewesen und würde es jetzt sicherlich auch nicht sein. Ein Druck gegen die Metallklinke.
    Freie Bahn…
    Und Susan verließ die Unterwelt des Internats. Ihre Blutgier kannte keine Grenzen…
    ***
    »Jetzt sind sie wieder weg!« flüsterte Katja und konnte den kalten Schauder nicht unterdrücken, so daß sie sich einfach schütteln mußte.
    »Aber sie kommen wieder, Katja.« Marisa Melli war die stärkere der beiden Freundinnen, obwohl auch sie Angst hatte, diese aber besser kontrollieren konnte.
    »Sie?«
    »Ja.«
    »Und Susan auch.«
    Marisa schwieg. Sie dachte ebenso wie Katja, aber sie wollte sich nicht artikulieren. Nichts mehr sagen, nur nicht zu intensiv daran denken, sonst lief man in Gefahr, daß irgend etwas riß. Daß die Bezüge zur Realität verlorengingen.
    »Wir trinken etwas.«
    »Was denn?«
    »Wein«, sagte Marisa. »Einen Schluck Wein. Er wird uns wirklich guttun, glaube mir.«
    »Ich weiß nicht…«
    »Komm.«
    Katja gab nach. Sie setzte sich an den Tisch. Ihr Blick fiel dabei auf die Tür. Marisa, die eine Flasche geöffnet und zwei Gläser besorgt hatte, konnte von ihrem Platz aus das Fenster unter Kontrolle halten, was sehr wichtig war. John Sinclair und Jane Collins würden dort erscheinen, mal hin und wieder hineinschauen oder, was noch besser gewesen wäre, den Vampir vernichten und sein erstes Opfer gleich mit.
    Marisa erschrak über ihre eigenen Gedanken, was sich durch ein Zittern bemerkbar machte. Beinahe hätte sie Wein über den Glasrand gegossen. Sie hielt sich im letzten Augenblick zurück.
    Es war Katja Lagemann trotzdem aufgefallen. »Was hast du?«
    »Nichts.«
    »Doch.«
    »Ich bin eben etwas nervös.« Katja stellte die Weinflasche auf einen Untersatz. Beide Mädchen hoben die Gläser an und prosteten sich zu.
    »Auf wen oder was sollen wir denn trinken?« fragte Katja.
    »Auf uns.«
    »Auch auf die Zukunft?«
    Marisa lächelte. »Sicher. Darauf trinke ich besonders.« Sie beugte sich vor. »Es wird für uns eine Zukunft geben, das verspreche ich dir. Es wird sie geben, meine Liebe.«
    »Aber wie?«
    »Normal.«
    Katja nahm das Glas. Der Wein hatte eine tiefrote Farbe, und das Mädchen stellte sich vor, daß es Blut wäre, aber sie schaffte es, den Gedanken wieder von sich zu drücken.
    Die Freundinnen tranken gemeinsam, und sie schmeckten die wunderbare Fülle und Weiche des Getränks. Als sie die Gläser abstellten, nickte Marisa. »Ein Wein aus Sizilien. Wunderbar.«
    »Finde ich auch.«
    Marisa blickte durch das Fenster. »Es wird immer dunkler«, murmelte sie. »Warum sagst du das?«
    »Ganz einfach. Weil damit unsere Chancen steigen.«
    »Wieso denn?«
    »Dann haben Jane und John die Möglichkeit, unsere Feinde zu stellen, die sich erst bei Dunkelheit aus dem Versteck trauen.«
    »Glaubst du das wirklich?« Katja, die Sensible, hatte so ihre Zweifel.
    »Ja, wenn ich es dir sage.«
    »Na ja.« Sie trank wieder, stellte das Glas weg und erstarrte in ihrer Haltung.
    Sekundenlang geschah nichts. Nur ein Tropfen Rotwein löste sich von Katjas linkem Mundwinkel und rann am Kinn entlang dem schmalen Hals entgegen.
    Marisa Melli hielt es nicht mehr aus. »Was hast du denn? Was ist mit dir los, Katja.«
    »An der Tür…«
    »Wie meinst du?«
    »Da ist jemand an der Tür. Ich habe…«, sie schluckte und fing wieder von vorn an. »Ich habe da etwas gehört. Ein Geräusch und Schritte, glaube ich.«
    »Tut mir leid, ich habe nichts…«
    Es war jemand dort, denn die Tür öffnete sich mit einem Ruck. Sie wurde nach innen gestoßen. Katja, die den besseren Blick besaß, saß unbeweglich, nicht fähig, auch nur ein Wort hervorzustoßen oder auch nur einen Gedanken zu fassen.
    Auch Marisa drehte den Kopf.
    Sie wurde aschfahl.
    Auf der Schwelle stand Susan Carrigan!
    ***
    Er lachte, denn er hatte es geschafft. Es war ein leises, widerliches Lachen, aber es war für ihn befreiend, denn wieder einmal hatte der Vampir über den Menschen gesiegt.
    Er wußte, daß sie ihn suchten, aber er hatte sich dem entgegengestemmt und sich einen perfekten Plan zurechtgelegt. Sollten sie ihn suchen, wo sie wollten, in seinem Versteck würden sie ihn nie entdecken. Er befand sich längst in der Schule. Er war auf das Dach geklettert und hatte dort oben eines der
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