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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss
Autoren: Jason Dark
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kaufen.«
    »Beziehungen, mein Freund. Ihr wißt doch, daß ich mich hin und wieder einmal umschaue, und da entdecke ich eben die Dinge. Ich behalte sie und denke mir dabei, daß man sie irgendwann einmal gebrauchen könnte. Jetzt ist es soweit. Wir können sie gebrauchen, wenn wir Jagd auf den Blutsauger machen.«
    »Das ist schon super, Nudelprinz«, murmelte der deutsche Junge. »Und wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Ganz einfach«, sagte Claudio. »Ich überlasse euch in meiner unendlichen Güte die Wahl. Was wollt ihr haben? Das Weihwasser, die Pflöcke aus Eisen, die aus Holz, das Kreuz…«
    Paul Carrigan griff nach den Eisenpflöcken. »Die werde ich nehmen.« Er steckte sie schräg an der Rückseite in seinen Hosengürtel.
    »Einverstanden?«
    »Die übrigen nehme ich«, sagte Herbert.
    »Nein, einen Pflock laß mir.«
    Sie sprachen flüsternd hin und her. Schließlich bekam der Deutsche das Kreuz und das Gefäß mit dem Weihwasser darin. Er hielt es hoch.
    »Kannst du mir sagen, Claudio, wo ich es hinstecken soll? In meine Hosentaschen bestimmt nicht.«
    Der Italiener lachte. »Da sind zwei Haken an der Außenseite.« Er griff in die Hosentasche und hielt etwas Schimmerndes hoch. »Und hier ist eine Kette. Hak sie in die Ösen, dann kannst du dir das Weihwasser-Ei an den Gürtel hängen.«
    Lagemann grinste. »Du hast wohl an alles gedacht, wie?«
    »Klar doch.«
    Ihr Gespräch versickerte. Sie merkten, daß es ernst wurde, und sie nahmen die Waffen an sich. Den Rucksack ließ Claudio neben dem Trog liegen, auch die Lappen.
    Lagemann schaute hoch zum Himmel. Der volle Mond glotzte auf sie nieder. Vampirwetter, dachte er. Verdammtes Vampirwetter…
    Eine Minute später waren sie unterwegs.
    ***
    Es war ein Friedhof, der von keinem Touristen besucht wurde, weil er eben so einsam und versteckt in den Bergen lag. Er sah aus wie ein kleines Kunstwerk, obwohl er schon so alt war. Die Menschen damals hatten es geschafft, dieses Gelände dem Berg abzutrotzen, aber es war nicht möglich gewesen, den Friedhof zu erweitern, das hatte einfach der felsige Boden nicht zugelassen, so war und blieb der Friedhof auf die wenigen Gräber beschränkt.
    Er lag im Schatten eines überhängenden Felsens. Er war gegen die Bergflanke gebaut worden, sein Gelände sackte schräg ab und war zur Schlucht hin durch eine Mauer gestützt. Auch sie hatte im Laufe der Jahre viel von ihrer ursprünglichen Stärke verloren. Sie war verwittert und an einigen Stellen an der Oberfläche sogar locker und rissig geworden.
    Die Jungen kannten den Weg. Sie wußten auch, daß dieser Blutsauger in der unmittelbaren Nähe des Friedhofs gesehen worden war, und bei diesem herrlichen Vollmondwetter würde er wohl nicht in seinem Versteck liegenbleiben.
    Der Weg war schmal, steinig und nicht einfach zu begehen. Sie mußten hintereinander gehen, wobei der katzenhaft gewandte Claudio die Führung übernommen hatte und Herbert Lagemann den Schluß dieser Dreiergruppe bildete.
    Sie gingen und sprachen so gut wie nicht miteinander. Es gab nicht viel zu reden, denn jeder hing seinen Gedanken nach, und die drehten sich um die nahe Zukunft.
    Der Vampir hatte keinen Namen. Sie wußten nicht, wo er herstammte, wieso er sich überhaupt hatte bilden können, was seine Geschichte war, sie wußten nur, daß es ihn gab, daß er vernichtet werden mußte, und zu dritt trauten sie es sich zu, auch wenn jeder einzelne von ihnen ein komisches Gefühl im Magen hatte, denn so locker, wie sie sich gaben, waren sie nicht.
    Je näher sie ihrem Ziel kamen, um so unwohler wurde den dreien.
    Nervös schauten sie in einer Tour nach rechts und links. Sie hielten nach irgendwelchen Beobachtern Ausschau, sie wollten erkennen, ob der Vampir Helfer hatte und diese oder er selbst schon auf sie wartete.
    Nichts bekamen sie zu sehen, trotz des Vollmondes.
    Berge und Felsen wirkten in der Nacht bedrohlich. Manchmal schimmerte das graue Gestein auch, als wäre es mit einer Silberschicht überpinselt worden.
    Keine Tiere in der Nähe. Auch keine Menschen. Selbst Fledermäuse, nach denen sie Ausschau hielten, entdeckten sie nicht. Schließlich hatten sie gehört, daß sich Vampire in Fledermäuse verwandelten und der Vorgang auch umgekehrt ablaufen konnte.
    Alles war anders in dieser Nacht. Äußerlich nicht, aber die drei registrierten genau, daß um sie herum etwas in der Finsternis schwamm, das sie nicht erklären konnten. Es war wie eine Botschaft, eine Sendung, die allein sie betraf, nur
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