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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid
Autoren: Jack Kilborn
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folgen, hielt er sie auf einen Punkt gerichtet. Er atmete aus, hob die Waffe und wartete, dass ihm die riesige Stirn vors Korn kam.
    Nur noch fünf Meter.
    Ajax brüllte auf.
    Wiley ließ beide Augen offen und feuerte.
    Die Kugel traf Ajax direkt unter dem rechten Auge und hinterließ dort ein kleines Loch. Auf der Hinterseite beim Austritt war das Loch wesentlich größer. Man hätte eine Faust hindurchstecken können.
    Ajax stürzte auf die Knie und dann nach vorn wie ein gefällter Baum. Über ihm senkte sich langsam roter Nebel auf den Boden herab.

    Aber es war zu spät. Die beiden anderen hatten es bis ins Lager und damit zu den Waffen geschafft.
    Wiley drehte sich um und rannte hinter Josh her in den Großen Saal. Dann warf er die Tür hinter sich ins Schloss.
     
     
     
    Wenige Augenblicke zuvor war Duncan noch sehr glücklich gewesen. Nun aber schlotterte er vor Angst. Mom hatte ihm Woof gebracht und ihm gesagt, dass es Josh und Wiley gutginge. Als er gerade seinen Hund umarmt hatte, waren Schüsse zu hören, und Josh und Wiley kamen in den Großen Saal gerannt.
    »Auf die Tür zielen!«, schrie Wiley. »Sie kommen da durch, und sie sind bewaffnet. Duncan! Wo ist der Affe?«
    Duncan war zu erschrocken, um den Mund aufmachen zu können. Er deutete auf das Sofa. Mathison saß auf der Armlehne und wirkte verängstigt.
    »Duncan, du musst dir sein Halsband schnappen. Es enthält eine ganz besondere Bombe mit einem Knopf. Da musst du draufdrücken, und du besiegst die Bösen.«
    »Wie?«
    »Die haben Mikrochips in ihren Köpfen. Die Bombe sendet ein Signal und zerstört die Chips.«
    »Mathison hat einen Chip im Kopf. Wird ihm das Signal auch wehtun?«
    Wiley starrte ihn an, und Duncan konnte auf seinem Gesicht ablesen, dass es Mathison sehr wohl auch sehr wehtun würde.
    »Er ist mein Freund«, sagte Duncan.
    »Duncan, wir werden alle sterben, wenn du nicht auf den Knopf drückst.«

    Duncan nickte und schluckte. Langsam ging er zu Mathison hinüber. Er konnte kaum durch die Tränen in seinen Augen sehen.
    »Es tut mir leid«, murmelte er. »Aber das ist die einzige Möglichkeit, alle anderen zu retten.«
    Mathison fasste sich mit den winzigen Pfoten an den vernarbten Kopf und kreischte auf. Duncan überlegte, ob der Affe wohl verstanden hatte, was Wiley gesagt hatte. Er streckte ihm die Hand entgegen und versuchte nicht zu sehr zu weinen. Aber der Affe sprang von der Armlehne und raste im Handumdrehen durch den Großen Saal.
    Schüsse. Vom Gang.
    Duncan wandte sich um und sah, wie die Tür zu wackeln begann. Er rannte Mathison hinterher, aber der Affe kreischte ihn erneut an und riss an seinem Halsband.
    Er hat Wiley verstanden, dachte Duncan. Und er will nicht sterben.
    »Da sind sie!«, brüllte Wiley.
    Duncan blickte zur Tür, als alle wie auf ein Kommando zu schießen begannen. Im Saal hörte es sich an, als ob mehrere Bomben gleichzeitig explodierten, und es war so laut, dass Duncan der Kopf wehtat. Er wusste, dass er ebenfalls schießen sollte und helfen musste. Doch es war so laut, und er hatte so viel Angst, und er war nur ein Kind, und was konnte er schon alleine ausrichten?
    Das Geballer wollte kein Ende nehmen. Duncan kauerte sich hin, die Hände auf die Ohren gepresst, und fing zu weinen an. Er wollte nur noch, dass das alles aufhörte.
    Endlich brüllte Wiley: »Spart euch die Munition auf!« Dann wurde es still im Saal.
    Die Schießerei hatte den Saal in dichten Nebel gehüllt. Duncan wedelte mit der Hand den Rauch beiseite, damit er
sehen konnte, was vor sich ging. Mathison war verschwunden. Josh und Mom lagen hinter dem Tisch in Deckung, während sich Wiley und Sheriff Streng hinter dem Sofa verschanzt hatten. Dann merkte Duncan, dass er sein Gewehr verloren hatte. Er suchte den Boden ab, konnte es aber nirgendwo finden.
    »Ich habe keine Munition mehr«, rief Josh. Seine Stimme hörte sich weit weg an. »Und Fran auch nicht.«
    »Wo ist die Tasche mit der Munition?«, brüllte Wiley.
    »Die habe ich in der Küche gelassen«, antwortete Fran. »Wo ist Duncan? Duncan!«
    »Hier bin ich, Mom!«
    Fran kroch zu ihm und schloss ihn in die Arme.
    »Wo ist dein Gewehr, Baby?«
    Duncan schluchzte. »Ich … Ich habe es irgendwo fallen gelassen. Es tut mir so leid, Mom. Ich will nicht, dass wir alle sterben!«
    »Das ist doch nicht deine Schuld, Baby.« Fran weinte ebenfalls. Sie strich ihm die Haare glatt, streichelte ihm über die Wange und sah sehr traurig aus. »Es ist nicht deine Schuld.«
    Josh
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