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Angriff der Monster

Angriff der Monster

Titel: Angriff der Monster
Autoren: Zana Fraillon
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begannen.
    Drei Jungen und zwei Mädchen aus anderen Klassen warteten bereits auf den Start. Einen der älteren Jungen, Mac, kannte Jasper. Sie saßen zusammen am gleichen Tisch im Speisesaal. Mac war Jagdkapitän und er schien sich in Monstrum House richtig wohlzufühlen. Er war als einer der besten Monsterjäger der ganzen Schule bekannt. Ihn wollte Jasper auf keinen Fall merken lassen, wie sehr er sich im Wald fürchtete.
    „Hallo, Jasper“, begrüßte ihn Mac. „Was ist deine Bestzeit im Strafparcours? Ich wette, ich schlage dich mit links. Hey, was ist los mit dir? Du siehst ziemlich beunruhigt aus. Nur keine Sorge, in null Komma nix liegst du wieder friedlich im Bettchen.“
    Manchmal konnte einem Mac schon ein bisschen auf die Nerven gehen.
    Bevor Jasper antworten konnte, drang das wilde Gebell eines Hundes durch die Nacht und ein großer, dürrer, spitznasiger Mann trat aus dem Schatten des Waldes heraus.
    Jasper fragte sich, wie lange er da wohl schon gestanden hatte. Sein hagerer Körper schien sich zu krümmen wie ein knorriger alter Baum. Es war die perfekte Tarnung. „Guten Abend“, sagte er ruhig.
    „Guten Abend, Mondrag“, erwiderten sie.
    Mondrag war der Trainer der Wachhunde und gleichzeitig für den Strafparcours zuständig. Er hielt die Leinen von zwei bösartig knurrenden Wachhunden. Es waren Kreuzungen aus Wolfshunden und Schäferhunden. Und sie waren riesig. Unwillkürlich trat Jasper einen Schritt zurück.
    „Ich lasse die Hunde in zehn Minuten los“, sagte Mondrag. „Am besten rennt ihr jetzt los, dann habt ihr vielleicht eine Chance.“
    Jasper folgte den anderen durch den tiefen Waldund versuchte alle Gedanken an die scharfen Zähne der Hunde aus seinem Kopf zu verbannen.
    Eigentlich war Jasper ein guter Läufer und der Strafparcours war gar nicht so lang, aber heute Nacht schienen seine Füße und seine Beine nicht richtig zusammenzugehören. Dauernd stolperte er. Plötzlich verfing er sich mit seinem Fuß in einer Baumwurzel und flog kopfüber ins Dickicht. Und verlor dabei auch noch einen Schuh.
    „Bist du o. k.?“ Mac hatte angehalten, um ihm auf die Beine zu helfen.
    Jasper nickte. „Danke, alles klar. Hab nur einen Schuh verloren, kein Grund zur Sorge. Lauf nur weiter. Ehrlich“, fuhr er fort, „lass dich nicht aufhalten. Ich überhol dich sowieso gleich“, fügte er noch hinzu, um zuversichtlich zu klingen.
    „Das ist ein Wort! Bis später dann, du Sprinter“, sagte Mac lachend und lief ins Dunkel hinein.
    Jasper kroch in der Finsternis herum. Irgendwo muss dieser blöde Schuh doch sein , dachte er.

    Unter einem Ast hielt er kurz an und spürte, wie ein Spinnennetz an seinem Gesicht kleben blieb. Wie wild versuchte er es abzuwischen und machte einen Satz nach hinten, wobei er in seiner Panik über den verlorenen Schuh stolperte. Jasper atmete tief durch und zwang sich dazu, sich endlich zu beruhigen. Er wusste natürlich, dass es dumm war, sich vor Spinnen zu fürchten, aber sie gehörten zu den wenigen Dingen, die ihm echt Angst machten. Wenn er nur an ihre schwarzen Augen oder ihre behaarten Beine dachte – oder daran, wie sie auf ihn zukrabbelten … das reichte schon, um ihm kalte Schauer den Rücken hinunterzujagen.
    Jasper schlüpfte in seinen Schuh und lief den anderen hinterher. Nichts war zu hören außer seinen knirschenden Tritten auf dem gefrorenen Boden. Wenigstens sind hier keine Hunde oder Monster , dachte er. Zumindest kann ich keine hören .
    Und wieder musste er an die Hinweise für die Prüfung denken. Ich krabble und schleiche, ganz ohne Laut . Er versuchte den Gedanken loszuwerden, aber es half alles nichts. Und wenn der Fresswetzer hier draußen ist? Den würde er nicht hören können – erst wenn es zu spät war.
    Mac und die anderen Schüler hatten jetzt wahrscheinlich schon die Schule erreicht und würden bald im warmen Bett liegen.
    Jasper lief weiter, war aber mehr und mehr beunruhigt. Er war den Parcours schon ein paar Mal gerannt, aber nie zuvor hatte er solche Angst gehabt. Er versuchte schneller zu laufen, stolperte aber wieder und strauchelte. Dann blieb er wie angewurzelt stehen. Da war etwas. Etwas, das ihn anstarrte.
    Lautlos. Wartend. Bereit.

Langsam drehte Jasper sich um. Inzwischen hatte es zu schneien begonnen, die Flocken schmolzen in seinem Gesicht und er musste immer wieder blinzeln, wenn sie ihm in die Augen wehten. Aber das Mondlicht war doch hell genug, dass er deutlich etwas erkennen konnte. Etwas, das ihm den Atem
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