Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anastasya (German Edition)

Anastasya (German Edition)

Titel: Anastasya (German Edition)
Autoren: Kerstin Mitterer
Vom Netzwerk:
seinen Körper. „Anastasya“, wisperte er mir ins Ohr. „Ich liebe dich, egal woher du kommst“, fügte er hinzu.
    Ich nickte leicht. „Na gut, ich habe dich gewarnt“, murmelte ich und küsste ihn zurück.
    Ich liebe dich!
    Ich musste lächeln. Ich dich auch.
    Es war bereits dunkel geworden. Die Nacht war ziemlich schnell hereingebrochen. Zuerst standen wir noch eine Weile da und küssten uns. Irgendwann legten wir uns dann ins Bett und kuschelten uns aneinander, philosophierten über Gott und die Welt.
    Wenn man alle Zeit der Welt hatte, konnte man sehr viel über alles nachdenken. Zum Beispiel, was nach dem Tod passieren würde, ob Menschen oder Vampire länger leben würden,…
    Wir genossen die gemeinsame Zeit, die Gespräche, die die ganze Nacht andauerten. Wir genossen die Ruhe, den Frieden um uns herum, bis irgendwann in der Nacht eine Gelse auftauchte, die einfach nicht aufhörte, nach Blut zu suchen. Sie fand keines, gab aber nicht auf. Marius sprang nach stundenlangem Summen auf und erschlug sie. Sie klebte an der Wand. Ich grinste. Na endlich…
    Er legte sich wieder zu mir und deckte uns sogar zu. Sein Griff war sanft und warm, ich liebte seine nächtlichen Umarmungen.
    Ich fühlte mich in seinen Armen so unglaublich wohl. Manchmal hielt er mich sogar so fest, dass ich mich kaum bewegen konnte, aber das war mir egal, seine Umarmungen waren pure Liebe und die Absolution der Zuneigung.
    Wir genossen nicht nur die gemeinsame Zeit, wir genossen es generell, einmal nicht Tag für Tag in der Burg zu liegen. Wir genossen die Ferien. Keine Verpflichtungen, nicht die ständige Angst, bei etwas erwischt zu werden, das man nicht tun durfte,…
    Ruhe und Frieden. Wir schafften es sogar einmal, im Hotel in den Pool zu gehen. Ich hatte nie wirklich schwimmen gelernt, war immer davon ausgegangen, dass ich es im Notfall schon schaffen würde, und so war es auch. Mein Körper glitt mit einer ungeahnten Leichtigkeit über das Wasser, als würde ich schweben.
    „Woher hast du eigentlich den Bikini?“, fragte ich ihn, nachdem ich mich ausgiebig betrachtet hatte.
    „Den hat Jared besorgt“, antwortete er und schenkte mir ein kurzes Lächeln. Ich glaubte, mich verhört zu haben, aber Fehlanzeige.
    Ich schaute ihn kurz schockiert an, wandte meinen Blick dann aber wieder ab. Um uns herum waren zu viele Menschen, die uns ohnehin schon komisch anstarrten. Ich betrachtete meinen Körper erneut, um zu sehen, dass ich nur ja keinen Ausschlag bekam.
    Marius beobachtete meine Hautfarbe auch ständig.
    Wir hatten es erst am vierten Tag unseres Aufenthaltes in den Pool geschafft, weil wir uns noch ein wenig die Zeit vertreiben wollten, ehe wir am späten Nachmittag aufbrechen würden.
Wohin? – In die Hölle.
    Die Zeit verging ziemlich schnell. Das war immer so, wenn man etwas genoss. Kaum hatte ich meinen Stoffwechsel auf ein Minimum beschränkt, kamen Tristan und Jared, um uns abzuholen. Sie hatten bereits alles für die Reise vorbereitet. Es gab sogar ein neues Auto. Es stand direkt vor dem Hotel. Ich zog über den Bikini ein Kleid an, Marius ein T-Shirt, dann gingen wir zum Auto.
    Ich staunte nicht schlecht, endlich einmal ein richtig großes Auto.
    „Der Wagen hier ist in der Stadt nicht ganz so auffällig, wie das Vorige“, erklärte Jared. Ich nickte. Verständlich…
    Marius nickte nur und hielt mir dann die Tür auf. Ich stieg ein und er folgte mir. Wir schnallten uns an, die Türen wurden geschlossen, und schon gab Jared Gas. Er fuhr schnell, sehr schnell. Innerhalb weniger Stunden hatten wir Frankreich verlassen und fuhren Richtung Osten. Es war besser als jedes Kabarett, Jared und Tristan dabei zuzuhören, Karten zu lesen und die Richtige Richtung einzuschlagen.
„Wir müssen ganz sicher noch auf der Autobahn bleiben“, beharrte Tristan und deutete auf die Karte. „Wir sind hier und wir müssen noch auf dieser Straße bleiben“
    „Nein, sicher nicht, wir sind nämlich hier!“, protestierte Jared und deutete auf eine andere Stelle auf der Karte.
    „Du kennst dich ja nicht einmal aus!“
    „Du auch nicht“
    „Komm, vertrau mir und bleib auf der Autobahn, ich verspreche dir, dass wir da richtig sind!“, bat Tristan genervt.
    Jared schüttelte den Kopf. „Nein. Wir müssen ganz sicher da abbiegen wir sind vorhin schon geradeaus weiter gefahren“, erklärte er.
    „Wir fahren seit zwei Stunden ständig links oder rechts, jetzt müssen wir geradeaus weiter, sage ich dir“.
    Jared rollte die Augen.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher