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Analog 02

Analog 02

Titel: Analog 02
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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Lebens war von ihm gewichen. Er war diesem anderen Traum sehr nahe gekommen.
    Ellyn, ja. Er vermißte diese verletzten, skeptischen, rot flackernden Augen. Er vermißte ihre Gesellschaft. Es war möglich, daß sein Haß ein wenig zu einfach gekommen war. Es war möglich, daß er mit denen, die gegangen waren, eine tiefere Verbindung hatte, als er selbst wußte.
    Ellyn konnte hier nützlich sein. Das war wichtig für sie.
    „Zum Teufel“, sagte er.
    Er verstand das Problem. Es war sein alter Freund. Es existierte eine Einsamkeit in seiner emsigen Welt.
    Ein spezieller Same.
    Sie waren aufeinander angewiesen. Er hoffte, daß Ellyn das eines Tages einsehen würde.
    Eines Tages würde sie vielleicht bereit sein.
    Es gab soviel zu tun.
    Es war hart, allein zu sein.
     
     
    MEANWHILE, BACK ON THE RESERVATION
    by Chad Oliver
    aus ANALOG, April 27, 1981.
    Übersetzung: Joachim Körber
     

Robert Kincaid
 
Wir arbeiten daran
 
    In all den Jahren meiner Laufbahn als Mechaniker für Zeitmaschinen hatte ich so etwas noch nicht gesehen. Dabei dachte ich, bereits alles gesehen zu haben: ruinierte Küchen- und Haushaltsgegenstände, kaputtes Kinderspielzeug und einmal – ich erschaudere immer noch bei dem bloßen Gedanken – einen in zwei Teile zerschnittenen großen Diamanten. Die Besitzerin wollte wissen, ob wir den reparieren könnten. Dann drohte sie uns mit einer Klage, als wir erklärten, daß der Schaden irreversibel sei. Als ob etwas an der Maschine nicht in Ordnung gewesen wäre. Das verdammte Ding arbeitete gut. Sie war lediglich so dumm, ihren Finger zu dicht an sie heranzuführen. Sie hätte ihn verlieren können, und das habe ich ihr auch erzählt. Ohne Erfolg. Reiche Leute, die ihre Anhängsel verlieren, stehen außerhalb jeder Kritik.
    Schließlich versprach ich ihr, das Steinchen wieder zusammenzusetzen, sobald Mittel erfunden würden, etwas statt nur nach vorne auch zurückschicken zu können. Ich war an Sarkasmus nicht mehr zu überbieten, aber man stelle sich vor, ich glaube, sie hat mir das abgekauft. Also, manche Leute …
    Tatsächlich habe ich auch einmal einen verlorenen Finger gesehen. Natürlich kommt ein solcher Unfall das eine oder andere Mal vor, aber alles in allem sind diese Unfälle seltener als solche, die zum Beispiel durch ein elektrisches Messer verursacht werden. Aber selbst in diesen wenigen Fällen ruft das Opfer gewöhnlich einen Arzt und keinen Mann vom Kundendienst. Dieses eine Mal jedoch stand der betreffende Kerl unter Schockeinwirkung und rief uns an. Ich fuhr hin. Der Mann raste vor Wut und beschmierte alles mit seinem Blut. Er hatte versucht, den Apparat selbst zu reparieren, und ich glaube, sein Stolz war verletzt, weil er ihn kaputtgemacht hatte. Ich ließ einen Krankenwagen kommen. Als man ihn wegbrachte, schien er langsam zu bemerken, daß er verletzt war.
    So weit, so gut; an jenem Morgen nahm ich diesen Anruf entgegen.
    Alles, was ich hören konnte, war eine hysterisch schreiende Frau, die irgend etwas an ihrer Küchenanlage zu beklagen schien. Ich vermutete natürlich, daß sie sich eine ernsthafte Verletzung zugezogen hatte, und bat Randy, das Krankenhaus zu benachrichtigen, während ich mich so schnell wie möglich zu ihr auf den Weg machte. Aber als ich ankam, wurde ich von einer vollkommen gesund aussehenden Frau erwartet, die einen lediglich etwas aufgelösten und blassen Eindruck auf mich machte. Es gelang ihr, mir zu versichern, daß sie unverletzt sei. Also rief ich Randy an, damit er den Krankenwagen wieder abbestellte. Er war bereits unterwegs. Ich vermute, man war kaum entzückt darüber.
    Also, die Dame war nicht zu bewegen, mit mir in die Küche zu gehen. Ich ging allein und wußte nicht einmal, was mich dort erwartete. In Hälften zerschnittene Strümpfe oder Pfandbriefe vielleicht, was weiß ich. Die Maschine stand auf der Anrichte und sah vollkommen harmlos aus, so wie alle, wenn man damit umgehen kann. Einige Leute meinen, sie grenze an Zauberei, und sind nicht in der Lage, sie zu bedienen. Aber das trifft nicht nur auf Zeitmaschinen zu. Mein Großvater hatte schreckliche Angst davor, das Telefon zu benutzen. Er sah darin eine launische Erfindung, die den an die Strippe holte, wen sie gerade wollte, und die nicht von sterblichen Männern verstanden werden konnte. Was sterbliche Frauen anbelangte, so war das eine andere Sache. Er ließ meine Großmutter alle Anrufe für ihn tätigen.
    Ich ging auf die Maschine zu und sah sie mir an. Ein
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