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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle
Autoren: Jack Higgins
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und kurbelte das Fenster herunter. »Entschuldigung, meine Liebe«, sagte er zu Hannah.
      »Nur zu, Sean«, lächelte sie.
      »Der Premierminister und der Präsident stoßen also einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus und danken Gott dafür, dass ihre Fußtruppen alles geregelt haben. Ich durfte wie üblich die Drecksarbeit für sie erledigen, nur hatten diesmal auch Hannah und Blake ihren Anteil daran.«
      »So funktioniert das Spiel nun mal«, erwiderte Ferguson.
      Dillon wandte sich an Hannah. »Fragen Sie sich eigentlich jemals, ob das alles überhaupt einen Sinn hat? Ich schon.«
      Sie erreichten das Dorf und sahen, dass der Parkplatz vor der Kirche St. Mary and All the Saints fast voll war; selbst entlang der Dorfstraße parkten die Autos.
      »Meine Güte, das wird aber wahrhaftig ein Abschied«, meinte Ferguson.
      »Verständlich. Ich habe genug über sie erfahren, um zu wissen, dass sie bei allen mehr als beliebt war.« Dillon schaute auf seine Uhr. »Noch vierzig Minuten bis zum Gottesdienst. Ich weiß nicht, wie es mit Ihnen ist, aber ich brauche einen Drink. Halten Sie am Pub. Wenn Sie mir keine Gesellschaft leisten wollen, treffen wir uns später an der Kirche.«
      »Nein, ein Drink wäre ganz recht«, erwiderte Ferguson. »Falls Sie einverstanden sind, Superintendent.«
      »Natürlich, Sir.«
      Der Daimler setzte sie vor dem Eingang des Pubs ab und fuhr weiter. Im Lokal drängten sich nicht nur zahlreiche Dorfbewohner in ihrem besten Sonntagsstaat, sondern auch viele Besucher. Unterstützt von zwei Dorfmädchen bediente Hetty Armsby in einem schwarzen Kostüm an der Theke. Der alte Armsby saß in einem schwarzen Anzug mit steifem Kragen auf seinem Stammplatz.
      »Guter Gott«, sagte Ferguson. »Zwei Earls, eine Herzogin, und ich will verdammt sein, wenn die beiden dort drüben nicht der Kommandeur der Scots Guards und der Kommandeur der Königlichen Leibgarde sind. Ich sage besser mal hallo.«
      »Das gute alte britische Klassensystem«, grinste Dillon. »Ich kämpfe mich mal an die Theke durch, Hannah. Warten Sie hier auf mich.«
      Er nickte Hetty zu. »Hätten Sie wohl zufälligerweise auch Champagner in Ihrem Eisschrank?«
      »Da könnte noch eine halbe Flasche drin sein. Aber Champagner?«, fragte sie zweifelnd.
      »Bei einer Beerdigung, meinen Sie?« Dillon zündete sich eine Zigarette an. »Ich will ein Glas auf die vermutlich großartigste Lady trinken, die ich je gekannt habe.«
      Impulsiv beugte Hetty sich über die Theke und küsste ihn auf die Wange. In ihren Augen standen Tränen. »Das war sie wahrhaftig.«
      Sie holte den Champagner und füllte ein Glas. »Zwei Gläser, bitte«, sagte Dillon.
      »Besser drei.«
      Dillon wandte sich um und sah Blake Johnson, der den linken Arm in einer Schlinge trug. »Ja, wo zum Teufel kommst du denn her?«
      »Hier in Crockley gibt es immer noch einen amerikanischen Luftwaffenstützpunkt. Es war eine spontane Entscheidung des Präsidenten, mich rüberzuschicken, um seinen Kranz zu überbringen.«
      Mit den gefüllten Champagnergläsern kehrten sie zu Hannah zurück. Blake küsste sie auf die Wange. »Superintendent, es ist mir wie immer ein ganz besonderes Vergnügen, Sie zu sehen.«
      »Ich freue mich ebenfalls, auch wenn der Anlass, weshalb wir hier sind, weniger erfreulich ist. Auf Helen Lang, die ein großartiger Mensch war.« Hannah hob ihr Glas, und sie stießen miteinander an.
      Aus dem Hintergrund sagte Charles Ferguson: »Und wir alle schließen uns diesem Trinkspruch an.«

      Vor der Kirche drängten sich die Trauergäste, die in einer Schlange darauf warten mussten, Einlass zu finden. Neben einem Mann in den Vierzigern und einer etwa gleichaltrigen Frau stand Hedley Jackson, der ihnen etwas zuflüsterte. Beide blickten sich um, und der Mann blieb zurück.
      »Brigadier Ferguson? Ich bin Robert Harrison, Lady Helens Neffe.«
      »Ach ja, ich habe schon von Ihnen gehört. Sie übernahmen die Leitung der Firmen, die Lady Helen gehörten, nicht wahr?«
      Harrison schossen Tränen in die Augen. »Sie war eine wunderbare Frau, einfach großartig. Wir haben sie alle geliebt.«
      »Darf ich Ihnen meine Kollegen vorstellen – Superintendent
    Bernstein, Sean Dillon und Blake Johnson vom Weißen Haus.«
    Harrison starrte ihn ungläubig an. »Vom Weißen Haus?«
      »Ich bin im Auftrag des Präsidenten gekommen, um persönlich seinen Kranz zu
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