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Am Tag, als die Liebe kam

Am Tag, als die Liebe kam

Titel: Am Tag, als die Liebe kam
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media GmbH
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Zukünftiger sich dann von ihren hausfraulichen Fähigkeiten überzeugen.“
    Mit einem bei ihr eher seltenen Anflug von Humor musste Marian lächeln. „Wahrscheinlich würde Alex Fabian dann schreiend aus dem Haus rennen. Wir alle wissen, dass Lily sogar das Wasser anbrennen lässt.“ Doch schnell nahm ihr Gesicht wieder den gewohnt arroganten Ausdruck an. „Wenn sie erst einmal verheiratet ist, spielt es keine Rolle mehr. Sie wird keinen Finger mehr rühren müssen, so viel Personal wird sie haben.“
    „Natürlich, wie dumm von mir!“ entschuldigte sich Louise ironisch. Personal gab es auch hier genug, und sie gehörte offensichtlich dazu.
    „Abgemacht. Du bist also heute Abend fürs Essen verantwortlich.“ Marian schien auch den letzten Zweifel ausräumen zu wollen. „Wie wäre es mit deiner leckeren Pilzsuppe? Und Orangensoße zur Ente?“
    „In Ordnung.“ Louise nickte. „Und wenn ich mit dem Kochen fertig bin, darf ich mich dann dieser ungezwungenen Feier im engsten Familienkreis anschließen?“
    Marian zögerte den Bruchteil einer Sekunde zu lange. „Aber selbstverständlich! Natürlich nur, wenn du auch möchtest.“
    Louise hatte allerdings Erbarmen mit ihrer Stiefmutter und lehnte deren Angebot ab. „Nein, ich möchte nicht das fünfte Rad am Wagen sein. Außerdem haben wir heute eine wichtige Bühnenprobe im Gemeindesaal, bei der die Kostümfrage geklärt werden soll.“
    Marian blickte über Louises Schulter ins Leere. Mit dem gesellschaftlichen Leben im Dorf wollte sie nichts zu tun haben, weil sie sich als Londonerin darüber erhaben fühlte. Ein Wochenendhaus auf dem Land fand sie schick, weil es sie interessant machte und sie Freunde einladen konnte. Mit der ansässigen Bevölkerung wollte sie jedoch nichts zu tun haben und ließ sich auf Veranstaltungen der Gemeinde niemals blicken.
    Daher überging sie Louises Bemerkung und lachte nur gekünstelt. „Wie du willst, Liebes. Aber bitte lass dir etwas einfallen, um Lily zu beschäftigen. Das dumme Ding ist schrecklich nervös und braucht Ablenkung.“
    Wieder allein, verstaute Louise die Leiter und schloss die Luke. Sie hatte nichts dagegen, das Haus, das sie liebte und in dem sie geboren worden war, für die gelegentlichen Besuche ihrer Familie in Ordnung zu halten. Manchmal ärgerte sie sich allerdings darüber, dass ihre Arbeit als selbstverständlich hingenommen wurde.
    Das ist glücklicherweise bald vorbei, tröstete sie sich. Denn dann würde sie David Sanders heiraten und zu ihm in sein schönes altes Haus am Marktplatz ziehen. In der Vergangenheit hatte er ihr schon oft vorgeworfen, dass sie sich von ihrer Familie ausnutzen ließ.
    Obwohl seine Fürsorge ihr gut tat, teilte Louise seine Ansicht nicht ganz. „Es macht mir nichts aus“, hatte sie geantwortet. „Denn so habe ich während deiner häufigen Abwesenheit etwas zu tun.“
    David arbeitete für einen angesehenen Antiquitätenhändler und war viel unterwegs. Entweder war er auf Reisen, um alte Möbel und Kunstgegenstände aufzukaufen, oder er bildete sich in London fort. Daher war sie öfter allein, als ihr lieb war.
    Sie arbeitete als Rechtsanwaltsgehilfin in der nahe gelegenen Kreisstadt und wollte so lange berufstätig bleiben, bis sich Nachwuchs anmeldete. Sie freute sich auf eine Zukunft mit David, denn sie konnte sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen. David und sie hatten miteinander in der Sandkiste gespielt, sich gestritten und wieder vertragen, waren in der gleichen Jugendgruppe gewesen und hatten ihre Zuneigung zueinander entdeckt, als er nach der Ausbildung nach Hause zurückgekehrt war.
    Seit einem Jahr waren sie verlobt, allerdings nicht offiziell. Davids Vater war plötzlich verstorben, und die untröstliche Witwe hielt eine Verlobungsfeier für pietätlos.
    „Aber zu unserer Hochzeit kommt sie doch, oder?“ hatte Louise bei Gelegenheit einmal gefragt.
    David war ihre Ironie entgangen. „Natürlich“, hatte er ernst geantwortet. „Sie braucht nur noch etwas Zeit. Bitte, hab Geduld mit ihr.“
    Genau das fiel ihr jedoch schwer. Sie hegte nämlich den Verdacht, dass Mrs. Sanders absichtlich die Leidende spielte, um nicht das Haus räumen und zu ihrer Schwester nach Bournemouth ziehen zu müssen, wie es schon seit Jahren abgesprochen war. Sie vertraute darauf, dass David seine Mutter demnächst dazu bewegen würde, denn sie hatte es von Anfang an abgelehnt, mit ihrer Schwiegermutter unter einem Dach zu wohnen.
    Zurzeit fühlte sie sich im Virginia
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