Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Am Tag, als die Liebe kam

Am Tag, als die Liebe kam

Titel: Am Tag, als die Liebe kam
Autoren: Sara Craven , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
immer davon gesprochen, Rosshampton an mich zu übergeben. Zweifelst du daran?“
    „Allerdings“, gab George zu. „Sie hat einen Narren an ihm gefressen, was verständlich ist, denn er ist verheiratet und pflegt seine gesellschaftliche Stellung. Er führt ein Leben, wie sie es mag. Du dagegen bereitest ihr Kummer.“
    Alex presste die Lippen zusammen und betrachtete das Aquarell, das er seiner Großmutter zu ihrem achtzigsten Geburtstag hatte malen lassen: ein elegantes Landhaus aus grauem Sandstein in der Nähe eines Sees, umgeben von alten Bäumen und Wiesen, an einem strahlenden Herbsttag.
    Die glücklichsten Stunden seiner Kindheit hatte er dort verbracht, und auch heute noch zog es ihn stets dorthin. Rosshampton war der Ruhepol in seinem hektischen Leben, und schon als Junge hatte er sich ganz selbstverständlich als der zukünftige Besitzer des Anwesens gefühlt.
    Seine Großmutter hatte ihn darin bestärkt und seine Liebe zu dem Landsitz gefördert. Die Worte seines Vaters hatten jedoch bewirkt, dass er sich zum ersten Mal in seinem Leben nicht mehr so ganz sicher war. Die Vorstellung, Rosshampton zu verlieren, beunruhigte ihn mehr als all die anderen Hiobsbotschaften, die sein Vater ihm gerade überbracht hatte.
    Alex verstärkte seinen Griff um das leere Whiskyglas. Dieser unbekannte Enkel eines Mannes, für den Selina Perrin einst eine Schwäche gehabt hatte, wollte ihm Rosshampton streitig machen? Das wird ihm nicht gelingen, selbst wenn ich Himmel und Hölle dafür in Bewegung setzen muss, schwor sich Alex.
    Die Tür öffnete sich, und Lady Perrin betrat den Salon. Sie trug ein elegantes, langes schwarzes Kleid, und ihr weißes Haar war hochgesteckt. Sie stützte sich schwer auf ihren Gehstock mit dem silbernen Griff, für den sie normalerweise nur ein verächtliches Lächeln übrig hatte. Sein Ärger über seine Großmutter war sofort verflogen und wich aufrichtigem Mitgefühl, denn ihre Arthritis schien ihr sehr zu schaffen machen. Alex war jedoch klug genug, sich seine Gefühle nicht anmerken zu lassen.
    Selina begrüßte kurz ihren Sohn und drehte sich dann zu Alex um. Mit wachen Augen musterte sie ihn von Kopf bis Fuß. „Lange nicht mehr gesehen, Alex.“
    Er beugte sich vor und küsste ihre sorgfältig gepuderte Wange. „In Gedanken bin ich oft bei dir.“
    „Was du nicht sagst!“ Sie setzte sich mühsam auf das andere Sofa und nahm dankbar den Sherry an, den er ihr reichte. Mit der freien Hand klopfte sie auf den Platz neben sich. „Komm, setz dich, und erzähl mir, was du so machst – außer den Dingen, die man in den Illustrierten über dich lesen kann, denn die finde ich geschmacklos.“
    Alex zuckte nur die Schultern. „Man sollte nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht, Gran. Davon abgesehen, meine ich, dass man sich auch amüsieren darf, wenn man hart arbeitet.“
    „Dagegen habe ich auch nichts einzuwenden. Nur dein Umgang gefällt mir nicht. Und jetzt sieh deinen Vater nicht so vorwurfsvoll an. Der hat nämlich nichts von Lucinda Crosby verlauten lassen. Ich weiß es aus einer anderen Quelle.“ Selina schwieg einen Moment. „Meinst du nicht, dass es Zeit für dich wird, die Frauen anderer Männer in Ruhe zu lassen und dich nach einem anständigen und vernünftigen Mädchen umzusehen, es zu heiraten und eine Familie zu gründen?“
    Ihre Taktik überraschte ihn. Er hatte mit einigen Andeutungen während des Essens gerechnet, aber nicht mit diesem Frontalangriff. Doch er hatte sich schnell wieder in der Gewalt.
    „Wie nüchtern und langweilig das klingt, Gran! Außerdem wäre ich der letzte Mann, den ein Mädchen, wie du es beschrieben hast, heiraten würde.“
    „Das ist ausgemachter Unsinn, wie du selbst am besten weißt.“ Seine Großmutter lächelte kühl. „Dein Lebensstil wirft kein gutes Licht auf die Familie, und das muss ein Ende haben. Ich werde nicht dulden, dass das Ansehen unseres Bankhauses durch deine Eskapaden Schaden nimmt. Wie alt bist du eigentlich? Dreiunddreißig?“
    „Zweiunddreißig“, antwortete er automatisch und ärgerte sich darüber, dass er überhaupt auf ihre Frage eingegangen war.
    „Genau“, erwiderte sie ungerührt. „Du solltest dir die Hörner eigentlich längst abgestoßen haben.“
    Alex kochte vor Wut. „Möchtest du nicht gleich eine geeignete Kandidatin vorschlagen?“
    „Eine? Ich könnte dir Dutzende nennen, werde mich aber hüten, es zu tun, um ihnen nicht die Chancen zu verderben.“
    Ob er wollte oder nicht, er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher