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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
Autoren: Jürgen Friemel
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dem Gespräch der beiden mit Interesse gefolgt war, grinste breit, schüttelte dann vielsagend das mächtige Haupt und schlug dem Jungen anerkennend auf die Schulter, wobei er brummte: „Du bist schon ein erstaunlicher, junger Mann. Meine Taktik an der ich Jahrzehnte gearbeitet habe, gleich beim ersten Mal glatt zu durchschauen. Jetzt muss ich mir wohl was Neues überlegen.”Die drei Männer lachten laut, als sie Ragnors Irritation bemerkten, der den Scherz des Hauptmanns nicht gleich verstanden hatte. Doch dann grinste auch dieser und bekam ganz rote Ohren als ihm aufging, dass das ganz einfach ein dickes Lob gewesen war. Dann folgte er den anderen in Yörns Amtszimmer, denn nun galt es, die beiden Hauptleute der Söldner zu verhören, um alles über den geplanten Überfall in der morgigen Nacht zu erfahren.
    Als sie später beim Essen saßen, aß Ragnor ohne Appetit, denn er erinnerte sich mit Schaudern daran, wie der königliche Hauptmann die Informationen aus den beiden Söldnern herausgeholt hatte. Das war nichts für feinfühlige Gemüter gewesen. Es hatte ihn auch nicht getröstet, dass ihm Menno beim Weg zum Essen erläutert hatte warum es notwendig gewesen war. Menno hatte ihm erklärt, dass es schwierig sei, Todeskandidaten wie den beiden hart gesottenen Söldnerführern die notwendigen Informationen zu entlocken, insbesondere da deren letzte Hoffnung darin bestand, dass der Überfall der Banditen vielleicht doch noch Erfolg hatte. Ragnor akzeptierte das, wenn er daran dachte, was die Banditen hier anrichten würden, wenn der Überfall gelänge und doch nahm er sich vor niemals ein glühendes Messer zu benutzen um Geständnisse zu erpressen. Ihm kam eine seiner Schulstunden über die Rechtsprechung in Caer in den Sinn. Lars hatte ihm dabei erläutert hatte, dass ein Rechtssystem, das drakonische Strafen für Verrat und Räuberei vorsah auch bei der Beweisführung zur Gewalttätigkeit neigte.Der Junge seufzte leise in sich hinein. Es war offensichtlich gar nicht so einfach Alternativen zur Gewalt zu finden, wenn das Umfeld und die Gewohnheiten der Menschen eine gewisse Handlungsweise erzwangen. Er schloss seine Gedanken mit der Feststellung, dass Hauptmann Yörn, den er eigentlich von Anfang an sympathisch gefunden hatte die Folter an den beiden Söldnern nicht aus sadistischem Vergnügen, sondern aus reiner Notwendigkeit durchgeführt hatte.
    Nach dem kurzen Mittagessen gingen sie dann alle gemeinsam mit den vier Leutnants zum Rathaus, zusammen mit dem fetten Bürgermeister und den drei Offizieren der Stadtwache den Empfang der Banditen vorzubereiten.
    Als sich alle im großen Ratszimmer versammelt hatten, berichtete Yörn kurz über die Festnahme der Söldner, und was er von den Hauptleuten der Söldner erfahren hatte: „Also meine Herren. Die Strolche aus dem großen Wald werden morgen gegen Mitternacht versuchen durch das kleine Seitentor am Flussufer in die Stadt einzudringen. Wir werden wohl mit etwa dreihundertfünfzig gut bewaffneten Männern rechnen müssen.” Er sah das Erschrecken in den Gesichtern der Vertreter der Stadtwache, die sich gerade wohl vorstellten was geschehen wäre, wenn das Komplott nicht vorher aufgedeckt worden wäre. „Ja, meine Herren”, fuhr er fort. „Ohne unsere Freunde aus den Bergen”, dabei wies er auf Ragnor und seine Gefährten, „hätte es ziemlich schlecht für uns alle ausgesehen.”Alle nickten und der Bürgermeister, der neben Rurig saß, flüsterte diesem mit einem schlauen Grinsen zu: “Ich hätte mich wohl um meinen eigenen Kopf gebracht, falls unsere Auseinandersetzung im Herbst anders gelaufen wäre. Manchmal ist es besser zu verlieren und ehrlich zu bleiben.”Rurig grinste zurück und bemerkte trocken: “Wenn auch nicht ganz freiwillig. Aber ich werde aus Euch noch einen untadeligen Ehrenmann machen.”
    In den folgenden Stunden wurde die Planung für den Empfang der Gesetzlosen ausgearbeitet. Es wurde beschlossen, die Horde in die Stadt zu lassen und die Ringstraße am Flusstor mit Barrikaden weiträumig abzusperren, um die Banditen dann dort gezielt bekämpfen zu können. Die drei Leutnants der Stadtwache würden die Bewachung der beiden großen Stadttore und des Gefängnisses mit dreißig Mann der Stadtsoldaten übernehmen. Die restlichen hundertzwanzig Stadtsoldaten würden auf die Barrikaden, den Wehrgang der Stadtmauer und die angrenzenden Häuser verteilt, um Fackeln anzuzünden, welche den Kampfplatz beleuchten würden. Mit einem
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