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Als unser Kunde tot umfiel  - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Titel: Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen
Autoren: Timo Hinrichsen Boris Palluch
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Geschichte scheitert dann entweder an Befindlichkeiten oder stümperhafter Umsetzung.
    H: Ja, einige Chefs springen ohne klares Konzept auf den Innovationszug, andere planen akribisch, lassen dann aber nur Ideen zu, die sie selbst schon gehabt haben, alle anderen werden abgeschmettert.
    P: Stimmt. In vielen Unternehmen ist das Thema leider schon so häufig angegangen worden, dass es zum absoluten Langeweile-Thema verkommen ist, zumal die Methodik mitunter etwas fragwürdig war und viel verbrannte Erde hinterlassen wurde.
    H: Das habe ich so auch schon erlebt. Unlängst hat mir ein Mitarbeiter erzählt, dass er beim groß angekündigten Ideenmanagement eine Idee eingereicht hat, die schnell und günstig hätte umgesetzt werden können und der Firma viel Geld gespart hätte. Die Idee hatte er im Januar platziert. Im Oktober hat er dann einen Brief erhalten, in dem ihm für die Einsendung seines Vorschlags gedankt wurde, mit dem Verweis, dass aus Kapazitätsgründen gerade keine Bearbeitung möglich wäre. Zu Anfang hat er sich noch darüber geärgert, dass er nichts gehört hat, aber später hat er sich nur mehr darüber lustig gemacht.“
    P: Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Häufig wird auf den Prozess des Ideensammelns ja auch mehr Energie verwendet als auf die Umsetzung. Was da mitunter an Marketingmitteln hinausgeblasen wird – fantastisch. Aber ich habe auch schon richtig gute Ideensammlungen erlebt. Da wurde das auf verschiedene Bereiche heruntergebrochen, gut erklärt und eingeführt. Und für die Gewinnerteams wurde tatsächlich etwas locker gemacht. Was ich nur fair finde – warum sollte man einem Mitarbeiter, der fünf Millionen einspart, nicht einen Teil davon geben?
    H: Klar, solange es dann nicht so viel ist, dass er nicht mehr arbeiten muss, wäre doch unangenehm, so jemanden zu verlieren. Aber Spaß beiseite, das ist ein wichtiger Punkt, kann aber auch zu falsch verstandenem Wettbewerb führen. Ich hatte einmal einen Chef, der hat immer die Anzahl der Ideen pro Bereich verglichen, und wenn wir weniger hatten als die anderen, hat er mich angerufen und mir das Gas eingestellt. Dann musste ich ad hoc die anderen Bereichsleiter zwingen, so viele Ideen mit ihren Teams zu generieren, dass wir wieder das Feld angeführt haben. So viel zum Wettbewerbsgedanken.
    P: So ein Quatsch, als ob die Anzahl etwas aussagen würde über Qualität und Umsetzbarkeit einer Idee, aber ich verstehe schon, warum ihm das wichtig war. Doch leider kann bei so einem Innovationsprozess eine Menge schiefgehen, es kann aber auch einen gewaltigen Effekt haben, wenn es gut gemacht ist.
Houston, wir haben ein Problem – Klassische Innovationskiller
    Es gibt viele Möglichkeiten, gute Mitarbeiterideen auszubremsen, Ideenwettbewerbe im Sand verlaufen zu lassen und nachhaltig das Betriebsklima abzukühlen:
    „Wie es weitergeht? Keine Ahnung.“ Mit großem Trara werden die Ideen eingesammelt und ordentlich katalogisiert. Aber wie es dann damit weitergeht, weiß kein Mensch, oder zumindest verrät es niemand. Dass sich der eine oder andere Mitarbeiter, der sich viel Mühe gegeben hat, eine gute Idee zu entwickeln, darüber ein bisschen ärgert, ist ja nicht so schlimm. Der müsste mal wissen, was wir hier alles Wichtiges zu tun haben – dann wäre er auch still. Keine Sorge – das wird er schon bald. Neue Ideen bekommen Sie von dem auf jeden Fall nicht mehr.
    „Bitte melde dich.“ Die Idee wurde eingereicht und es gab auch einen warmen Händedruck vom Chef für den Einsatz. Aber ob und wann jetzt umgesetzt wird, erfährt der Mitarbeiter bestenfalls aus der Betriebszeitung. Auf eine Rückmeldung wartet er vergebens. Aber das geht ihn doch auch eigentlich nichts an, oder? Schließlich kümmern sich jetzt die Profis um die Sache, darüber sollte er froh sein und sich auf seine Aufgaben konzentrieren, dieser Querulant.
    „Mieses Timing.“ Der zeitliche Ablauf ist perfekt geplant – leider nicht für dieses Unternehmen. Die Ideen brauchen wir im Herbst, werden aber erst im Sommer angestoßen, der richtige Zeitpunkt ist verpasst und geht voll am Bedarf vorbei. Aber was soll’s, wir holen die Sachen einfach im nächsten Jahr wieder hervor. Peinlich nur, dass derweil eine Menge Geld verlorengeht. Aber gut Ding will Weile haben.
    „Auf drei alle mal kreativ werden.“ Ich zähle jetzt bis drei und dann sind Sie kreativ, verstanden? So mancher Chef scheint allen Ernstes zu glauben, er könnte Kreativität verordnen. Da werden Meetings
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