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Als unser Kunde tot umfiel  - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen

Titel: Als unser Kunde tot umfiel - 25 knifflige Fuehrungsprobleme und ihre nachhaltigen Loesungen
Autoren: Timo Hinrichsen Boris Palluch
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24. „Also, Ihre Gesprächsführung ist ein Trauerspiel ...“ Stärken stärken oder Schwächen schwächen?
    Wie Sie Ihre Mitarbeiter mit Beurteilungen fördern und entwickeln
    Mitarbeiter richtig beurteilen – eine Anforderung, die früher oder später auf die meisten Führungskräfte zukommt. Erfahren Sie, welche Stolpersteine auf Sie warten und wie Mitarbeiter Ihre Beurteilung gerne annehmen.
    „Und so sieht unser Angebot aus, um Ihre Stärken und Talente herauszufinden“, sagte Frau Kleinert, unsere Geschäftsführerin. „Ihr Nutzen liegt ganz klar darin, dass Sie sich auf zukünftige Stellen wie zum Beispiel Führungspositionen bewerben können und genau wissen, was Ihnen liegt und was nicht.“ Alle Führungskräfte und Referenten unseres Unternehmens saßen zusammen und hörten der Präsentation von Frau Kleinert sehr aufmerksam zu. „Für die, die bereits Führungskraft sind, wird es ebenfalls eine hervorragende Gelegenheit sein, ihr Selbstbild zu überprüfen“, ergänzte Frau Kleinert noch. Dann erklärte sie, dass es sich um ein ganz innovatives Verfahren handle, bei dem während eines etwa einstündigen Telefoninterviews die Interviewer einer Consulting-Agentur einen Fragenkatalog durcharbeiten. Dieser würde dann im Anschluss individuell ausgewertet. „Schlüssel für die Auswertung werden die Antworten sein, die im Interview gegeben wurden“, sagte sie. „Was passiert denn mit den Ergebnissen?“, fragte mein Kollege, Klaus Henning. „Eine gute Frage“, antwortete unsere Geschäftsführerin und ich musste ihr beipflichten. Diese Frage hatten sicherlich die meisten Kollegen schon seit einiger Zeit auf den Lippen und jeder hatte nur auf den richtigen Moment gewartet, um sie zu stellen. „Die Ergebnisse fließen unmittelbar in Ihre Beurteilung ein, in der der Part Stärken und Schwächen ja auch abgebildet ist. Die Ergebnisse können also eine unmittelbare Auswirkung auf Ihre Karriere im Unternehmen haben.“ Im ersten Moment wusste ich nicht, ob mir das gefallen sollte oder nicht. Bei genauerer Betrachtung hatte ich aber nicht viel zu verlieren, da es sowieso ein Beurteilungsgespräch gab. „Die Teilnahme an diesem Projekt ist übrigens für jeden freiwillig, bitte melden Sie sich bis kommenden Freitag bei Ihrem direkten Vorgesetzten“, waren die letzten Worte von Frau Kleinert, bevor sie das Meeting auflöste. „Und?“, fragte mich Klaus, „machst du das?“ Ich strahlte Klaus wie ein Honigkuchenpferd an. Alleine der Gedanke daran, dass es nach einigen Jahren des Stillstands endlich vorangehen könnte, versetzte mich in Hochstimmung. „Ja, klar“, sagte ich.
    Mein Termin für das Telefoninterview war zwei Wochen später. Ich war zusammen mit Klaus als einer der Ersten an der Reihe. Das Interview verlief sehr entspannt. Ich wurde nach Erlebnissen aus der Vergangenheit befragt und wie ich diese in Bezug auf Erfolg oder Misserfolg einschätzte und wie ich die Erfolge jeweils erreicht hatte. Insbesondere wurde darauf eingegangen, was mir bei den einzelnen Episoden besonders wichtig war. „Gut, dann haben wir soweit alles“, sagte die freundliche Interviewerin am anderen Ende der Leitung. „Ok, hat gar nicht wehgetan“, scherzte ich und fügte noch hinzu: „Wie geht es denn jetzt weiter?“ „Mit Frau Kleinert haben wir vereinbart, dass sie alle Ergebnisse von uns bekommt. Soweit ich informiert bin, wird sie dann direkt mit Ihnen einen Termin machen und das Ergebnis besprechen.“ Direkt mit der Geschäftsführung, dachte ich, nicht schlecht. Ich verabschiedete mich und legte auf.
    Eine Woche später saßen Frau Kleinert und ich im Büro meines Chefs. „Heute ist also Ihr Beurteilungsgespräch, und wie in dem Meeting angekündigt, werden die Ergebnisse aus dem Telefoninterview mit einfließen. Das ist auch der Grund, warum ich diesmal beim Gespräch mit dabei bin“, sagte Frau Kleinert zu Beginn. Ich war so angespannt wie vor einer Fahrt mit der Achterbahn. „Schön“, sagte ich, „von mir aus kann es losgehen“ – „und ich bin angeschnallt“, wollte ich noch ergänzen, verkniff mir die Bemerkung aber lieber. „Gut, dann wollen wir doch einmal schauen, wo Ihre Talente liegen, und fangen gleich mit den Ergebnissen des Telefoninterviews an.“ Frau Kleinert erklärte lang und breit, wie diese Ergebnisse zustande kamen und welche Bereiche abgefragt wurden. Gerade als ich mich fragte, wann wir denn zum spannenden Part kommen würden, sagte sie: „Ihre Talente
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