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Alles außer Mikado: Leben trotz Parkinson (German Edition)

Alles außer Mikado: Leben trotz Parkinson (German Edition)

Titel: Alles außer Mikado: Leben trotz Parkinson (German Edition)
Autoren: Jürgen Mette
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Bruder Lorenz, Reinhard Deichgräber, »All meine Gedanken sind bei dir – In Gottes Gegenwart leben«, Neufeld, Schwarzenberg, 2009
    17 Paul Schütz, »Warum ich noch Christ bin«, Pattloch, Augsburg, 1996, S. 23

Epilog
    Ich habe dieses Buch auf die charmant-beharrliche Bitte des Verlegers Ralf Markmeier hin in Angriff genommen. Ohne ihn hätte ich nicht angefangen. Ich war mir nicht sicher, ob ich Redner gleichzeitig auch als Schreiber tauge. In Essays, Biografien und Fachartikeln bin ich zu Hause, aber ein ganzes Buch über mich und meine Erkrankung zu verfassen, das lag mir fern. Nach einem ersten Testkapitel habe ich Mut gefasst und losgelegt. Da die feinmotorische Koordination der linken Hand nicht mehr funktioniert, war ich gezwungen, mit einem Finger zu tippen. An diese Art von Sport habe ich mich erstaunlich schnell gewöhnt.
    Das Schreiben dieses Buches war ein Befreiungsschlag wider die Angst und die Sorge. Die Arbeit hat mich in jeder Hinsicht in die Weite geführt. Als notorischer Frühaufsteher konnte ich meistens morgens beim Sonnenaufgang schreiben und abends das Geschriebene in der Abendsonne auf der Terrasse reflektieren.
    Nun werden die Tage wieder kürzer. Es riecht schon nach Herbst, das nehme sogar ich als Geruchsinvalide wahr. Bald werde ich den Kachelofen schüren. Ich höre bereits das besinnliche Knacken und Knistern. Wir werden bei Tee und Kerzenschein zusammensitzen und lesen. Die laute Sommermusik wird zum Ende des Kirchenjahres leiser und besinnlicher, bis am Abend des Ewigkeitssontags das »Jauchzet, frohlocket« des Weihnachtsoratoriums unsere Ohren und Herzen wieder mit neuer Hoffnung fluten wird.
    Der unangenehme Herr Parkinson wird auch da sein, aber wir schenken ihm immer weniger Beachtung. Ich habe diesem hinterlistigen Schurken in diesem Buch eine kräftige Abfuhr erteilt.
    Ich freue mich auf den Besuch unserer Kinder und Enkelkinder. Ihre unbeschwerte Fröhlichkeit motiviert mich mehr als alles andere. Ich werde zuschauen, wenn sie Mikado spielen.
    Marburg, am 31. August 2012

Ich glaube,
    daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
    Gutes entstehen lassen kann und will.
    Dafür braucht er Menschen,
    die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
    Ich glaube,
    daß Gott uns in jeder Notlage
    soviel Widerstandskraft geben will,
    wie wir brauchen.
    Aber er gibt sie nicht im voraus,
    damit wir uns nicht auf uns selbst,
    sondern allein auf ihn verlassen.
    In solchem Glauben müßte alle Angst
    vor der Zukunft überwunden sein.
    Ich glaube,
    daß auch unsere Fehler und Irrtümer
    nicht vergeblich sind,
    und daß es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen
    fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
    Ich glaube,
    daß Gott kein zeitloses Fatum ist,
    sondern daß er auf aufrichtige Gebete
    und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
    Dietrich Bonhoeffer 18
    18 Dietrich Bonhoeffer, Widerstand und Ergebung. © 1998, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Literaturempfehlungen des Verfassers
    Vor Beginn des Projektes habe ich zwei Bücher als Ansporn für meine Kreativität gelesen:
    »Samuel Koch – Zwei Leben« von Christoph Fasel, 2012 bei adeo erschienen. Diese erschütternde und zugleich hoffnungsgeladene Geschichte war mir Motiv und Motivation.
    »Zitterpartie« von Stefan Berg aus der Reihe Edition Chrismon, 2011: Der 47-jährige SPIEGEL -Journalist leidet selbst an Parkinson. Nach der Lektüre dieses Buches wusste ich, dass ich ein Trost- und Ermutigungsbuch schreiben muss, das aus der Kraft des Glaubens schöpft.
    Während des Projektes habe ich zwei Bücher gelesen, die mich inspiriert haben, ein theologisches Werk und ein biografisches:
    »Der gekreuzigte Sinn – Eine trinitarische Theodizee« von Werner Thiede, eine der besten wissenschaftlichen Abhandlungen zur ungelösten Frage nach dem Leid in dieser Welt, 2007 im Gütersloher Verlagshaus erschienen.
    »Der Geschmack von Blau«, eine Autobiografie von Susanne Krahe, 2011 bei Aussaat, Neukirchen, erschienen. Die Theologin verlor im dreißigsten Lebensjahr ihr Augenlicht. Dieses Buch hat mich sehend gemacht.
    Während des Schreibens habe ich – wie jeden Sommer – zum körperlichen Ausgleich das Holz für den Kachelofen gesägt, gespalten und akkurat aufgestapelt und so ganz nebenbei den Mitschnitt einer Vortragsserie von Prof. Dr. Siegfried Zimmer über das Buch Hiob gehört. Er hat mir die »Hiobsbotschaft« neu erschlossen und ans Herz gelegt.
    Nach Fertigstellung
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