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Allein gegen die Zeit -13 Stunden - ein Ausflug wird zum Albtraum

Allein gegen die Zeit -13 Stunden - ein Ausflug wird zum Albtraum

Titel: Allein gegen die Zeit -13 Stunden - ein Ausflug wird zum Albtraum
Autoren: Valentin Mereutza , Alex Schmidt
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Türen glitten auf.
    „Los, rein!“, rief Leo.
    „Aber wir wissen doch gar nicht, wo der hingeht“, warf Sophie ein.
    Unschlüssig blieben sie stehen, als plötzlich Stimmen aus der Halle zu hören waren. Wie auf Kommando sprangen alle in den Fahrstuhl.
    „Die Tür zu, schnell!“, zischte Jonas. Leo drückte hastig den Knopf. Immer und immer wieder. Doch nichts rührte sich. Sie hörten die Wachmänner näher kommen. Alle vier schauten sich erschrocken an. Sie waren verloren!

10:00
    Verzweifelt kniff Leo die Augen zusammen. Gleich würden die Typen sie entdecken und dann wäre alles aus.
    Da hörte sie ein leises Summen. Leo sah gerade noch, wie einer der Wachmänner um die Ecke bog, als sich endlich die Türen des Fahrstuhls schlossen. Er fuhr nach unten. Leo atmete auf.
    „Meint ihr, die haben uns gesehen?“, flüsterte Sophie ängstlich.
    „Ich hoffe nicht“, murmelte Jonas.
    „Das ist wie in Area fifty-one“, stammelte Özzi.
    Jonas sah ihn verständnislos an. „Area was?“
    „Area fifty-one. Dieses alte Militärgelände in Nevada“, erklärte Sophie. „Wo die Amerikaner angeblich Außerirdische gefangen halten.“
    „Toller Vergleich“, brummte Jonas.
    Der Fahrstuhl kam zum Stehen. Die Türen öffneten sich leise summend. So flach wie möglich pressten sich die vier gegen die Wand.
    Sie hielten den Atem an. Sekunden verstrichen, doch nichts rührte sich. Vorsichtig steckte Leo ihren Kopf nach draußen und blickte in einen dunklen Kellerschacht. All ihre Instinkte sagten ihr, wieder nach oben zu fahren. Aber irgendwo hier wurde wahrscheinlich Ben gefangen gehalten. Leo nahm sich zusammen. Ganz langsam wagte sie sich aus dem Fahrstuhl. Die anderen folgten ihr zögerlich.
    Es war kalt hier unten. Leo steckte die Hände in die Bauchtaschen ihres Kapuzenpullis, während sie langsam voranschritt. Es dauerte eine Weile, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Sie mussten ziemlich tief unter der Erde sein. Das Gewölbe war aber bestimmt mehrere Meter hoch. Anscheinend befanden sie sich in einer alten Bunkeranlage. Der nächste Gang um die Ecke wurde von einigen flackernden Neonröhren schwach beleuchtet.
    Özzi entdeckte einen Raum, der von dem langen Gang abzweigte. Er warf einen Blick hinein. „Leute, das müsst ihr euch ansehen!“
    In dem Raum waren mehrere Monitore auf einem großen Tisch aufgebaut. „Das ist die Überwachungskamera vom Eingangstor“, meinte Özzi und deutete auf einen der Bildschirme.
    Sophie nickte. „Dann wissen die, dass wir hier sind.“
    Leo zeigte aufgeregt auf einen anderen Monitor. „Da ist Ben!“
    Die anderen nickten beklommen. Tatsächlich war Ben zu sehen, wie er in einem kargen Raum saß und sich erschöpft mit dem Rücken gegen die Wand lehnte.
    Leo trat näher an den Bildschirm heran. Ein Gefühl der Erleichterung durchflutete sie. Ben war am Leben. Er schien unverletzt. „Wir müssen diesen Raum finden!“, sagte sie aufgeregt.
    Plötzlich waren Stimmen zu hören.
    „Schnell weg hier!“, zischte Jonas und drängte sie nach draußen.
    Ben vergrub den Kopf in den Händen. Der Arm, den der Gangster gepackt und nach oben gedreht hatte, tat ihm höllisch weh. Er war nun in einen anderen Raum gesperrt worden, der anscheinend besser abgesichert war als der erste. Das Schloss hatte offenbar einen Zahlencode, so reimte sich Ben jedenfalls die elektronischen Piepstöne zusammen, die er beim Abschließen gehört hatte. Die vier Töne bildeten eine Melodie, die ihm irgendwie bekannt vorkam. Doch was nutzte ihm das schon. Sein Fluchtversuch war fehlgeschlagen und einen zweiten würde es nicht geben.
    Vorsichtig zog er das Foto seiner Mutter aus der Hosentasche und starrte es an. Er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen schossen. Vergeblich versuchte er all die schrecklichen Erinnerungen zu verdrängen. Heute jährte sich ihr Todestag zum zweiten Mal und eigentlich hatte er den Tag mit seinen Freunden verbringen wollen. Aber jetzt? Was zum Teufel wollten diese Leute von ihm?
    Nur mit Mühe schaffte es Ben, sich wieder zu beruhigen. Er wischte sich die Tränen von den Wangen und betrachtete das Foto genauer. Neben seiner Mutter stand ein großer Mann. Er hatte giftgrüne Augen und presste seinen Mund zu einem schmalen Strich zusammen. Ben hatte keine Ahnung, wer der Mann war. Er hatte ihn noch nie in seinem Leben gesehen. Dann drehte er das Foto um. Augenblicklich gefror ihm das Blut in den Adern.
    „Das kann nicht sein“, flüsterte
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