Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)

Titel: Alle vier Martin-Schlosser-Romane: Kindheitsroman - Jugendroman - Liebesroman - Abenteuerroman: Mit einem Vorwort von Frank Schulz (German Edition)
Autoren: Gerhard Henschel
Vom Netzwerk:
schreiben.
    MRTN. MARTN. MRTIN. MATIN.
    »Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen«, sagte Mama.
    Renate nahm mich mit zu einem Malwettbewerb in der Stadtbücherei für Kinder unter zehn.
    Eine alte Frau mit einem lila Muttermal an der Backe las uns das Märchen von Hänsel und Gretel vor, und dann sollten wir mit Tusche ein Bild dazu malen.
    Wieso hatte die Hexe nicht lieber ihr Kuchenhaus aufgegessen als Hänsel und Gretel?
    Wassergläser mußte man sich auf dem Klo abholen.
    Den ersten Preis gewann ein Mädchen, das schon elf war und sein Alter auch auf das Blatt geschrieben hatte, aber wir trauten uns nicht, da was gegen zu sagen.
    Von ihrem Taschengeld kaufte Renate sich eine Flasche Liebesperlen, für Volker Kaugummi und für mich eine Zuckerkette.
    An runtergeschluckten Kaugummis waren schon viele Kinder erstickt, aber den Faden von der Zuckerkette konnte man mitessen. Das hatte Angelika Quasdorf mir gesagt.
    Hansi Becker nannte mich Häuptling Rasendes Mondgesicht.
    Dunkel war’s, der Mond schien helle, schneebedeckt die grüne Flur, als ein Auto blitzeschnelle, langsam um die Ecke fuhr. Drinnen saßen stehend Leute, schweigend ins Gespräch vertieft, als ein totgeschoßner Hase auf der Sandbank Schlittschuh lief.
    Was eine Sandbank war, konnte mir auch Renate nicht sagen.
    In der Stadt kriegten wir neue Anziehsachen gekauft, und in der Apotheke durften wir auf die Waage steigen.
    Wiebke hatte schon zwei Zähne. Wenn sie schlief, schnitt Mama ihr die Fingernägel.
    Als ich mein Kettcar wiederhatte, tauschte ich das bei Wilfried und Günter Potthoff gegen deren ihr Fahrrad ein. Das hatte Stützräder, aber nach drei Tagen konnte ich auch ohne die Stützräder fahren und nach fünf ohne Hände am Lenker, aber das durfte Mama nicht sehen.
    Morgen, Kinder, wird’s was geben. Selbst im Treppenhaus roch schon alles nach Plätzchen, und Renate war wie eine Wilde am Topflappenhäkeln.
    Zum ersten Mal auf den bunten Tellern waren Printen, Schokoladentaler mit Goldhülle und Marzipanbrote. Wenn man davon zweimal abgebissen hatte, war man satt.
    Immer wieder hörten wir uns die Europaschallplatte an, die wir alle drei vom Weihnachtsmann geschenkt gekriegt hatten. Oder alle vier, aber Wiebke war noch zu dösig zum Schallplattenhören.
    Die Sterntaler. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und schließlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand. Zu dem Mädchen kam dann ein armer Mann, der sprach: »Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungerig.« Hungerig, nicht hungrig. Darüber platzte Renate fast vor Lachen, so wie die Bohne in dem Märchen von Strohhalm, Kohle und Bohne, als der Strohhalm und die Kohle im Bach ertrunken waren, aber dann war ein mitleidiger Schneider gekommen und hatte die Bohne wieder zusammengenäht.
    Uns gehörten auch noch andere Schallplatten. Der gestiefelte Kater, Rumpelstilzchen, Till Eulenspiegel, der in einem leeren Bienenkorb eingeschlafen war, und Schneewittchen, dem der Jäger Lunge und Leber rausschneiden sollte, weil die böse Königin neidisch war auf Schneewittchens Schönheit.
    Gemein war auch die Ziege von dem Schneider, die sich erst auf der Weide sattfraß und zuhause dann sagte: »Ich sprang nur über Gräbelein und fand kein einzig Blättelein, mäh, mäh!« Das war gelogen, aber der Sohn von dem Schneider kriegte Kloppe dafür.
    Bei König Drosselbart hatte ich die meiste Angst, wenn der Frau auf dem Markt das irdene Geschirr entzweigeritten wurde und in tausend Scherben zersprang.
    »Irdenes Geschirr ist Geschirr aus Ton«, sagte Mama.
    Noch viel schrecklicher war das Hufgetrappel auf der Schatzinselschallplatte, wenn die Kutsche da über den bösen alten Seebären wegrollte. Es war aber gut, daß der totging.
    Fünfzehn Mann auf der Kiste vom toten Mann und ’ne Buddel voll Rum!
    Oder der Todesschrei von dem Jungen, dem John Silver mit der Krücke das Genick gebrochen hatte.
    In Bristol lag die Hispaniola vor Anker, mit der Jim Hawkins zur Schatzinsel fahren wollte. Ich wäre auch gerne Jim Hawkins gewesen, als der im Hafen von Bristol die Hispaniola sah.
    Am langweiligsten war Peter und der Wolf und am lustigsten Max und Moritz. Ritzeratze, voller Tücke, in die Brücke eine Lücke! Statt Käferkrabbelei sagte Onkel Fritz auf der Schallplatte Käferkrabbelahihi.
    Ob
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher