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Alle Sorgen sind vergessen

Alle Sorgen sind vergessen

Titel: Alle Sorgen sind vergessen
Autoren: Lois Faye Dyer
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von einer Sekunde zur nächsten. Eben war ich noch glücklich, dann bin ich deprimiert.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht, wie Jorge es mit mir aushält. Ich bin unerträglich.“
    „Waren Sie vor der Schwangerschaft auch schon so launisch?“
    „Nein, das war ich nie.“
    Lachend strich Dr. Kenyan über Allisons Hand. „Dann kann ich Ihnen sagen, dass Sie einfach nur darunter zu leiden haben, dass Ihr Hormonhaushalt sich an die Schwangerschaft anpassen muss.“
    „Also werde ich nicht immer so sein?“
    „Nein.“
    Allison atmete hörbar auf. Obwohl sie von ihren Kolleginnen bei Manhattan Multiples oft gehört hatte, welche emotionalen Höhen und Tiefen Schwangere durchlebten, war sie überzeugt gewesen, dass das, was sie selbst durchmachte, nicht normal war.
    Die Gynäkologin stellte ihr noch ein paar Fragen, dann lächelte sie verständnisvoll. „Ich glaube, bei Ihnen kommt noch hinzu, dass Sie gerade erst geheiratet haben. Aber je weniger Stress Sie haben, desto besser ist es für Sie und das Kind. Gibt es zwischen Ihnen und Ihrem Mann Probleme?“
    Allison zögerte.
    „Wenn ja“, fuhr die Ärztin fort, „sollten Sie damit rechnen, dass die Stimmungsschwankungen bei Ihnen größer ausfallen als unter normalen Umständen.“
    Das Gespräch mit Dr. Kenyan dauerte fast eine halbe Stunde, und danach gab es vieles, worüber Allison nachdenken musste.
    Als sie wenig später die Räume von Manhattan Multiples betrat, herrschte dort helle Aufregung. Josie rief ihr etwas zu, das sie nicht verstand.
    „Was?“ fragte Allison. „Was ist passiert?“
    „Leah hat ihre Babys bekommen!“ Josie strahlte sie mit vor Rührung feuchten Augen an.

9. KAPITEL
    „Wann?“ fragte Allison entgeistert. „Ich war doch nur ein paar Stunden weg!“
    „Ich weiß. Ist das nicht aufregend?“
    „Ja, sehr aufregend.“ Erst jetzt bemerkte Allison, dass Josie ihren Mantel anhatte.
    Lara Mancini eilte auf sie zu. Ihre grünen Augen funkelten vor Begeisterung.
    „Allison, hast du schon gehört?“
    „Ich habe es ihr gerade erzählt“, warf Josie ein.
    Tony Martino kam herein, eine warme Jacke um die breiten Schultern. „Teilt jemand sich mit mir ein Taxi?“
    „Wir drei.“ Lara hängte sich ihre Tasche um und ging zum Ausgang.
    „Wohin fahren wir?“ fragte Allison verwirrt.
    „Ins Krankenhaus.“ Josie nahm ihre Tasche vom Schreibtisch. „Eloise ist schon dort. Sie hat angerufen und gesagt, dass wir schließen können. Es sei denn, es gibt Termine, die wir nicht verschieben können. Die anderen sind schon alle weg.“
    „Ich kann es nicht abwarten, die Babys zu sehen“, meinte Lara, während Josie die Tür zu Manhattan Multiples verschloss und sie alle zum Fahrstuhl gingen.
    „Gab es Probleme bei der Geburt?“ fragte Allison.
    „Nein, Eloise hat gesagt, die Ärzte waren sehr zufrieden.“
    „Ich weiß nicht, wie ihr Frauen das schafft“, bemerkte Tony kopfschüttelnd. „Ein Baby ist schon viel Arbeit, aber gleich drei?“
    „Eloise hat mir erzählt, dass zwei oder drei auch nicht viel schwieriger seien als eins“, erwiderte Allison.
    „So?“ Tony sah sie neugierig an.
    „Ja“, erwiderte Allison wie beiläufig, um sich nicht zu verraten.
    „Wo ist Leah?“ fragte sie, als sie wenig später das Wartezimmer der Entbindungsstation betraten und von ihren versammelten Kolleginnen begrüßt wurden. „Und die Babys?“
    „Es geht ihr gut“, antwortete Eloise, „und die Babys sind drei wunderschöne Mädchen. Leah hat sie Allison, Josie und Eloise genannt. Ist das nicht süß von ihr?“
    „Können wir Leah und die Babys sehen?“ fragte Josie gerührt.
    „Sicher. Aber nur in kleinen Gruppen.“
    Angeführt von Eloise machten sich Lara, Allison und Tony auf den Weg zur frisch gebackenen Mutter.
    Leah lächelte ihnen entgegen, als sie ihr Zimmer betraten.
    „Hallo.“ Ihre Stimme klang erschöpft, aber glücklich.
    „Wo sind die Babys?“ fragte Josie.
    „Auf der Säuglingsstation“, erwiderte Leah. „Die Ärzte wollen, dass die Mädchen noch eine Weile im Brutkasten bleiben. Ihr könnte sie euch durch die Scheibe ansehen.“
    „Und wie geht es dir?“ erkundigte sich Allison.
    „Sehr gut. Ich hatte Angst vor der Geburt, weil es drei Babys waren, aber es passierte alles so schnell, dass ich gar nicht dazu kam, mich zu fürchten.“
    „Wann darfst du nach Hause?“ fragte Tony.
    Allison entging nicht, wie zärtlich Leahs Blick wurde, als sie ihn anschaute. In einem Zimmer mit lauter
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