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Alibi in High Heels (German Edition)

Alibi in High Heels (German Edition)

Titel: Alibi in High Heels (German Edition)
Autoren: Gemma Halliday
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italienischen Lederschuhen mit so feinen Stichen, dass man hätte schwören können, Feenhände hätten sie genäht.
    Nachdem sie über einem Paar krokodillederner Stiefel, einer fantastischen Jacke und zwei zum Sterben schönen Abendkleidern in Verzückung geraten war, blieb Dana vor der Boutique Bellissimo stehen. »Oh mein Gott, Mads! Sind das deine?« Sie zeigte auf ein Paar Mary Janes aus rotem Lackleder mit schwarzen Kitten Heels.
    Mein Lächeln war so breit, dass mein Kiefer knackte. »Ja«, sagte ich und strahlte vor Stolz, wie eine Mutter mit Schüler-des-Monats-Aufklebern an der Stoßstange. »Das ist das jüngste Modell. Gefallen sie dir?«
    »Ich finde sie fantastisch! Oh, ich will auch so welche haben. Hey, meinst du, du kannst es arrangieren, dass ich sie zur Premiere von Ricks Film tragen kann?«
    »Ich weiß nicht, ob du mich dir leisten kannst. Ich bin jetzt eine ziemlich gefragte Designerin«, scherzte ich.
    »Na ja, so wie sich die Dreharbeiten im Moment hinziehen, wird das sowieso nicht so bald sein.« Dana zog einen Schmollmund und starrte die roten Schuhe so sehnsüchtig an, als könnten sie sich wie von Zauberhand in ihren Herzensmann verwandeln.
    »Wie sollen die Schuhe denn aussehen?«, fragte ich, um sie aufzumuntern. »Weißt du schon, welche Farbe du tragen wirst?«
    »Oh, ich weiß ganz genau, was ich will!«, sagte Dana, deren Miene sich sofort wieder aufhellte. »J. Lo hat bei den MTV Awards total süße Sandalen mit Keilabsatz getragen. Sie waren schwarz mit einer Reihe Pailletten entlang der … « Doch dann verstummte sie, den Blick auf einen Punkt knapp über meiner Schulter gerichtet. Plötzlich wurden ihre Augen groß und rund.
    »Was ist?«
    Ich blieb wie angewurzelt stehen und fuhr mit dem Kopf herum. Ein kleiner gelber Sportwagen raste mit Karacho den Beverly Drive hinunter, rammte einen Hummer an der Seite und hätte fast eine Frau mit einer Dolce-Einkaufstüte überfahren, bevor er mit quietschenden Reifen zurück auf die Straße schwenkte.
    »Oh mein Gott, Maddie«, sagte Dana mit schriller, panischer Stimme. »Pass auf!«
    Mit Entsetzen sah ich, wie der kleine Wagen quer über zwei Spuren raste, einen Satz über den Bordstein machte und noch einmal beschleunigte.
    Direkt auf mich zu.

2
    Kennen Sie das, wenn man plötzlich neben sich steht und sich zusieht, als wäre das eigene Leben ein Fernsehfilm mit Heather Locklear, und dabei denkt: Mensch, wie kann man nur so viel Pech haben ?
    Nach einem kurzen Moment, in dem ich mich wie das berühmte Reh im Scheinwerferlicht fühlte, warf ich mich nach rechts und landete, die Arme nach vorn ausgestreckt wie Superman, auf dem Pflaster. Wäre mein Bauch nicht so schwer von mexikanischen Köstlichkeiten gewesen, wäre ich wohl flink genug gewesen, mich in Sicherheit zu bringen – zumindest versuchte ich mir das später einzureden. So aber spürte ich einen harten Schlag, als die Stoßstange mein linkes Bein traf. Mein Kopf flog zurück und knallte auf den Bürgersteig.
    »Äh.« Winzige Leuchtpunkte tanzten vor meinen Augen. Ich schloss sie schnell. Adrenalin fuhr durch meine Glieder, und mein Herz schlug wie ein Presslufthammer. Ich versuchte meinen Mund zu bewegen und schmeckte Blut. Wahrscheinlich hatte ich mir auf die Zunge gebissen.
    »Oh mein Gott, oh mein Gott! Maddie, bist du verletzt?«
    Ich blinzelte. Langsam. Und erblickte Danas Gesicht über mir, daneben einen Obdachlosen, der ein ausgewaschenes T-Shirt von Abercrombie trug und zwei Frauen mit roten Hüten und Chanel-Tüten, die von ihren Handgelenken baumelten.
    »Ich … ich glaube nicht.« Ich wackelte mit den Fingern, den Armen, den Beinen. Doch ich kam nur bis zum linken Bein, dann spürte ich einen stechenden Schmerz und jaulte auf wie ein Welpe. Langsam stemmte ich mich auf die Ellbogen hoch und blickte an mir herunter. Der gelbe Sportwagen schwebte genau über meinem Unterschenkel. Er war so neu, dass er noch nicht einmal Nummernschilder hatte. An der Haube war ein Mustang aus funkelndem Chrom befestigt. Das Einzige, das die Perfektion des nigelnagelneuen Autos beeinträchtigte, war die große hässliche Beule in der vorderen Stoßstange.
    Wie mein linkes Bein aussah, wollte ich lieber gar nicht wissen.
    Die Tür des Mustangs flog auf, und die Fahrerin kletterte heraus. Oder eigentlich, quetschte sich hindurch. Ich machte mich bereit, den ganzen Zorn einer sexuell frustrierten Blondine, deren Nacho-Rausch soeben zunichte gemacht worden war, über ihr
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