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Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)

Titel: Alex Rider 9: Scorpia Rising (German Edition)
Autoren: Anthony Horowitz
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die strikte Anweisung, Kurst unter keinen Umständen in dem der Öffentlichkeit zugänglichen Bereich zu stellen. Kurst sei extrem gefährlich, hieß es. Wenn er sich bedrängt fühle, werde er unberechenbar und könne ein Blutbad anrichten.
Zeljan Kurst hatte keine Ahnung, was draußen vorging. Er dachte über das nach, was der griechische Milliardär soeben gesagt hatte.
»Den Parthenonfries zu rauben, hilft Ihnen nicht«, erwiderte er. »Die britische Regierung wird ihn einfach zurückfordern. Man müsste ihr drohen oder sie erpressen.«
»Tun Sie, was Sie für nötig halten. Mir ist es gleich. Töten Sie von mir aus die halbe Bevölkerung dieses verhassten Landes, wenn ich dadurch mein Ziel erreiche …« Ariston bekam einen Hustenanfall. In seinen Mundwinkeln erschienen weiße Speicheltröpfchen.
Kurst wartete, bis er sich wieder erholt hatte. Dann nickte er langsam. »Möglich wäre es«, sagte er. »Aber es braucht Zeit. Und es ist teuer.«
Ariston nickte ebenfalls. »Die Rückführung des Frieses ist mein Vermächtnis an das griechische Volk. Wenn Sie den Auftrag annehmen, zahle ich Ihnen fünf Millionen Euro sofort und weitere fünfzehn Millionen im Fall des Erfolgs.«
»Das reicht nicht.«
Ariston musterte Kurst verschlagen. »Es gab Zeiten, in denen ich auf Ihre Bedingungen hätte eingehen müssen. Aber Scorpia ist nicht mehr, was sie einmal war. Sie haben innerhalb eines Jahres zwei Fehlschläge erlitten. Ich spreche von der Operation Unsichtbares Schwert und der Sache im Nordwesten Australiens.« Er lächelte und zeigte seine grauen Zähne. »Dass Sie heute Abend gekommen sind, beweist, wie sehr Sie geschwächt sind.«
»Scorpia hat sich neu organisiert«, erwiderte Kurst. »Wir haben neue Leute angeworben. Ich würde sagen, wir sind stärker denn je. Wir können uns unsere Kunden aussuchen, Mr Xenopolos, und wir verhandeln nicht.«
»Nennen Sie Ihren Preis.«
»Vierzig Millionen.«
Ariston verzog keine Miene. »Einverstanden.«
»Die Hälfte im Voraus.«
»Wie Sie wünschen.«
Kurst wandte sich ohne ein weiteres Wort ab und entfernte sich. Wieder klopfte sein Stock in regelmäßigem Takt auf den Boden. Auf dem Weg zum Ausgang war er in Gedanken bereits bei der bevorstehenden Aufgabe. Er war froh, nach London gekommen zu sein, obwohl er dies niemals zugeben würde. Er wollte es den Briten unbedingt einmal richtig zeigen. Die Misserfolge, von denen Ariston gesprochen hatte, waren beide auf den britischen Geheimdienst zurückzuführen.
Glücklicherweise schien der Alte nicht die ganze Geschichte zu kennen. Hätte er sich auch an Scorpia gewandt, wenn er die unglaubliche Wahrheit gewusst hätte? Dass ein vierzehnjähriger Junge ihnen beide Male in die Quere gekommen war?
Dass Kurst den Saal ausgerechnet jetzt verließ, war letzten Endes Pech. Er wollte gerade auf den Great Court hinaustreten, als vor ihm ein MI6-Agent vorbeilief. Unversehens standen die beiden voreinander, nur durch wenige Zentimeter getrennt. Der Agent, der Parker hieß, war neu und unerfahren. Er konnte seinen Schrecken nicht verbergen und im selben Augenblick wusste Kurst, dass er erkannt worden war.
Parker blieb keine andere Wahl. Er hatte zwar anderslautende Anweisungen, aber er wusste auch, dass er sterben würde, wenn er sie befolgte. Hastig griff er in die Jacke und zog seine Pistole heraus, eine 9-Millimeter-Browning, wie sie beim Special Air Service schon lange verwendet wurde. Zugleich rief er lauter als notwendig: »Stehen bleiben! Keine Bewegung oder ich schieße!« Genau so hatte er es gelernt: die Zielperson stellen und seine Kollegen informieren, dass seine Tarnung aufgeflogen war.
Seine Worte hallten durch die Stille des Museums mit der hohen Decke. Einige Touristen drehten sich neugierig um und ihr Blick fiel auf die Pistole. Sie erstarrten vor Schreck und schon breitete sich Panik aus.
Kurst hob die Hände. In der einen hielt er den Spazierstock aus Ebenholz. Zugleich bewegte er sich ein wenig zur Seite. Parker folgte ihm mit den Augen und sah deshalb nicht, wie ein blitzender Gegenstand über Kursts Schulter flog. Er bemerkte ihn erst, als er sich in seinen Hals gebohrt hatte.
Die alte Frau, die die kniende Göttin abgemalt hatte, war Kurst zur Tür gefolgt. Sie war unter ihrem Make-up keineswegs alt und ihre Pinsel hatten zwar Haare, doch die Griffe waren aus Präzisionsstahl gefertigt und rasiermesserscharf. Parker fiel auf die Knie. In der letzten Sekunde seines Lebens zog er noch den Zeigefinger an und löste einen
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