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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Laut sagte er: »Das U-Boot, das ich gesehen habe, kam aus China.«
    »Das muss nicht unbedingt etwas bedeuten.« Offenbar hatte Blunt nicht vor, weiter über diese Sache zu reden. »Du kannst sicher sein, dass wir uns alle nötigen Informationen beschaffen werden ...«
    »Und was ist mit Yassen Gregorovich?«, fragte Alex weiter.
    Mrs Jones mischte sich wieder ein. »Wir haben die Fabrik in Port West dichtgemacht«, sagte sie. »Der größte Teil des Personals wurde verhaftet. Leider konnten wir weder Nadia Volonska noch den Mann verhören, den du unter dem Namen Grin kennst.« Sie klang leicht vorwurfsvoll.
    »Das hätte nicht viel gebracht«, sagte Alex. »Grin war nicht sehr gesprächig.«
    »Glücklicherweise ist sein Flugzeug in ein verlassenesFeld gestürzt«, sagte Mrs Jones. »Es gab weder Tote noch Verwundete. Und was Yassen angeht, so denke ich, dass er sich abgesetzt hat. Aus dem, was du uns erzählt hast, haben wir gefolgert, dass er nicht für Sayle selbst arbeitete, sondern für die ... Leute, die Sayle das Geld für diese ganze Aktion gaben. Ich glaube nicht, dass Yassens Auftraggeber mit ihm zufrieden sind. Er wird wahrscheinlich längst auf der anderen Seite der Welt sein ...«
    »Also in China«, warf Alex ein.
    Mrs Jones machte eine ungeduldige Handbewegung. »Wo auch immer – wir werden ihn finden. Eines Tages. Wir werden nicht aufhören, ihn zu jagen. Genauso wie wir Sayle jagen.«
    Ein langes Schweigen breitete sich aus. Offenbar hatten die beiden Spionagechefs alles gesagt, was sie zu sagen bereit waren. Aber es gab eine Frage, die noch niemand angesprochen hatte.
    »Und was wird aus mir?«, fragte Alex.
    »Oh. Du gehst wieder zur Schule«, antwortete Blunt. Mrs Jones nahm einen Briefumschlag und reichte ihn Alex.
    »Das wird doch nicht etwa der Scheck mit meiner Belohnung sein?«, fragte er ohne große Hoffnung.
    »Es ist eine Bescheinigung von einem Arzt. Dass du drei Wochen lang mit Grippe im Bett lagst. Eine sehr schwere Grippe. Und falls jemand fragt: Die Bescheinigung ist wirklich von einem Arzt. Es wird also keine Probleme damit geben.«
    »Du kannst weiterhin im Haus deines Onkels bleiben«,sagte Blunt. »Die Haushälterin, oder was immer sie ist, Jack Soundso, wird für dich sorgen. Auf diese Weise wissen wir dann immer, wo du bist. Falls wir dich wieder einmal brauchen.«
    Falls wir dich wieder einmal brauchen. Diese Worte jagten Alex einen Schauer über den Rücken. Das war noch schlimmer als alles andere, was er in den letzten Wochen erlebt hatte. »Sie machen wohl Witze!«, sagte er wütend.
    »Wir machen nie Witze.« Blunt blickte ihn kühl an. »Das haben wir uns längst abgewöhnt.«
    »Du hast gute Arbeit geleistet, Alex«, warf Mrs Jones ein, um das Gespräch versöhnlicher klingen zu lassen. »Der Premierminister bat uns, dir seinen Dank auszurichten. Und für uns wäre es wunderbar, einen jungen Menschen wie dich zur Verfügung zu haben, der so nützlich ist wie du ...«
    »... und so talentiert«, warf Blunt ein.
    »Von Zeit zu Zeit jedenfalls.« Sie hob abwehrend die Hand, als Alex etwas einwenden wollte. »Wir wollen jetzt nicht darüber reden«, bestimmte sie. »Aber falls sich jemals wieder eine solche Situation ergibt, in der ein Junge deines Alters für uns infrage kommt, dürfen wir uns vielleicht wieder mit dir in Verbindung setzen.«
    Das war keine Frage, sondern ein Befehl. »Ja, klar ...«, murmelte Alex ohne große Begeisterung. Er blickte sie nacheinander an. Diese Leute hier hatten offenbar kein »Nein« in ihrem Wortschatz. Auf ihre Weise waren sie genauso reizend wie der selige Mr Grin. »Kann ich jetzt gehen?«, fragte er.
    »Aber selbstverständlich«, sagte Mrs Jones. »Sollen wir dich nach Hause fahren lassen?«
    »Nein, danke.« Alex stand auf. »Ich finde allein nach Hause.«
     
    E r hätte sich eigentlich besser fühlen sollen, als er den Lift nach unten nahm. Er hatte Tausenden Schulkindern das Leben gerettet, er hatte Herod Sayle besiegt und war dabei weder ums Leben gekommen noch überhaupt ernstlich verletzt worden. Warum also fühlte er sich unglücklich?
    Die Antwort war einfach. Blunt hatte ihn zu dieser Sache gezwungen. In früheren Zeiten taten die Spione alles, wozu sie aufgefordert wurden, für ihr Vaterland. Sie glaubten an etwas, an eine Idee oder eine Sache. Aber er, Alex, hatte dazu gar keine Chance bekommen. Man hatte ihn gezwungen. Heutzutage wurden Spione nicht mehr mit der Rettung des Vaterlands beauftragt. Sie wurden benutzt wie
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