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Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall

Titel: Alex Rider 1: Stormbreaker: Alex Riders erster Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Achselhöhlen.
    Überrascht bemerkte Alex die plötzliche Stille um sich her und öffnete die Augen. Er hing irgendwo über London, zwischen sich und dem Himmel ein beruhigend großer Schirm aus weißer Seide. Er schien sich kaum zu bewegen. Hier – außerhalb des Flugzeugs – kam es ihm vor, als sei London viel weiter weg, eine Art Fata Morgana. Im Augenblick gab es nur ihn selbst, den Himmel und die ferne Stadt dort unten. Fast begann er seine Situation zu genießen.
    Doch dann hörte er, dass das Flugzeug zurückkam.
    Er entdeckte es in der Ferne. Es war sicher noch ein paar Kilometer entfernt, kam aber rasch näher. Plötzlichbog es scharf nach rechts ab. Der Motorenlärm klang heller, offenbar war die Drehzahl erhöht worden, dann schwang das Flugzeug in eine Gerade ein – und kam direkt auf Alex zu. Mr Grin war offenbar entschlossen, ihn nicht so leicht entkommen zu lassen. Näher und näher kam die Maschine, bis Alex fast glaubte, den Mann am Steuerknüppel sehen zu können – Grin mit seinem ewigen Grinsen hinter dem Fenster des Cockpits. Dieses Monster hatte offenbar vor, Alex mitten in der Luft durch die Propeller in Stücke hacken zu lassen.
    Aber Alex hatte auch damit gerechnet.
    Er griff in die Tasche und nahm den Gameboy heraus. Dieses Mal war keine Programmdiskette eingelegt. Im Flugzeug hatte er den Bomberboy aus dem Gerät genommen und über den Boden des Laderaums schlittern lassen. Und dort musste sich Bomberboy jetzt befinden. Direkt hinter Grins Sitz.
    Alex drückte auf den Startknopf. Dreimal.
    Im Cockpit explodierte etwas und eine gelbe Rauchwolke stieg auf. Sie breitete sich rasch im gesamten Flugzeug aus, wallte gegen die Scheiben und wehte durch die offen stehende Heckklappe. Mr Grins Gestalt verschwand im Rauch, wurde völlig von ihm verschluckt. Das Flugzeug geriet in Schräglage, die Tragflächen erzitterten heftig, dann kippte es ab.
    Alex verfolgte aufmerksam den Flug. Er konnte sich vorstellen, dass Grin jetzt verzweifelt versuchte, das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bringen. Es drehte sich im Sturzflug um die Längsachse, zuerst langsam, dann immerschneller. Die Motoren heulten. Jetzt stürzte es in gerader Linie hinunter und zog eine gelbe Rauchfahne hinter sich her.
    In letzter Minute gelang es Grin, die Flugzeugnase wieder hochzuziehen, aber es war schon zu spät. Das Flugzeug krachte in ein verlassenes Feld hinter dem Hafen, direkt neben dem Fluss, und wurde von einem gewaltigen Feuerball verschluckt.
    Alex stöhnte leise. Grin war tot – ein grauenhafter Mensch, aber doch ein Mensch. Er, Alex, hatte ihn getötet, wenn auch in Notwehr. Doch jetzt musste er verhindern, dass Sayle und seine ganze Bande noch viel mehr Menschen umbrachten.
    Er blickte auf die Uhr. Drei Minuten vor zwölf. Er hing in ein paar Hundert Metern Höhe in der Luft und wenn er nicht eine punktgenaue Landung an der Tür des Science Museums machte, würde es zu spät sein. Alex versuchte sich an die Trockenübungen im Trainingslager zu erinnern. Er packte die Seile und begann zu steuern, so gut es eben ging, nach unten – so schnell wie möglich.
     
    I n der Osthalle des Science Museums näherte sich Herod Sayle dem Ende seiner Rede und dem Höhepunkt der Veranstaltung. Der gesamte Saal war für den großen Augenblick vorbereitet worden, wenn die Stormbreaker online geschaltet wurden.
    Die Architektur des Saals zeigte das Spannungsverhältnis zwischen alt und neu, zwischen geschwungenen Steinbalustraden und Bodenbelägen aus rostfreiem Stahl, zwischenden neuesten High-Tech-Geräten und Maschinen aus der Frühzeit der industriellen Revolution.
    Im Zentrum des Saals hatte man ein Podium errichtet, auf dem der Premierminister mit dem Regierungssprecher und dem Bildungsminister neben Herod Sayle saßen. Vor dem Podium standen zwölf Stuhlreihen – für Journalisten, Lehrer und geladene Gäste. Alan Blunt saß in der vordersten Reihe, so unbewegt und kühl wie immer. Neben ihm Mrs Jones, ganz in Schwarz gekleidet, mit einer großen Brosche am Kostümaufschlag. An beiden Seiten des Saals standen Podeste für die Fernsehkameras, die im Augenblick auf Herod Sayle gerichtet waren. Sayles Rede wurde live in die Schulen im ganzen Land übertragen und sollte auch in den Abendnachrichten gesendet werden. Der Rest des Saals war zum Bersten gefüllt mit weiteren drei- oder vierhundert Menschen, die auf der ersten und zweiten Galerie standen. Die Galerien zogen sich um den gesamten Saal, sodass Sayle von allen
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