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Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall

Titel: Alex Rider 02: Gemini-Project: Alex Riders zweiter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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Greifhand von unten nach oben in Bewegung. Es klappte!
    Alex wusste nicht, dass Wärmesensoren auf seine Körpertemperatur reagierten, wenn er die Hebel umfasst hielt. Erst dann konnte er den Kran auch in Bewegung setzen. Alle modernen Krane besitzen das gleiche Sicherheitssystem, für den Fall, dass der Kranführer einen Herzanfall erleidet und gegen das Steuerpult fällt. Unfälle sind damit ausgeschlossen. Um den Kran in Betrieb zu setzen, ist Körperwärme erforderlich.
    Alex hatte Glück, denn bei diesem Kran handelte es sich um einen Liebherr 15 4 EC-H, einen der modernsten der Welt. Der Liebherr ist kinderleicht zu bedienen – und sehr präzise. Alex drückte jetzt mit der linken Hand den Hebel seitwärts und staunte, als der Kran herumschwang. Vor sich sah er den Ausleger, der sich hoch über den Dächern Londons bewegte. Je stärker er drückte, desto schneller wurde der Kran. Die Bewegung war butterweich. Beim Liebherr 154 sind der elektrische Motor und das Getriebe durch eine Kupplungsflüssigkeit verbunden, sodass der Kran sanft gleitet. Alex fand einen weißen Knopf und drückte ihn. Sofort blieb der Kran stehen.
    Er war bereit und überzeugt, dass er es tatsächlich schaffen würde – vorausgesetzt, niemand schaute zu ihm hoch und entdeckte, dass der Kran in Bewegung war. Er drückte den Hebel mit der linken Hand und wartete, als der Ausleger an der Putney Bridge vorbei und über die Themse schwang. Als der Dreharm direkt über dem Kahn stand, hielt Alex ihn an. Jetzt betätigte er den Ausleger mit der Greifhand. Zuerst ließ er sie bis zum Ende des Auslegers fahren, dann drückte er mit der anderen Hand auf einen Knopf, anfangs schnell und dann immer langsamer, je mehr sie sich der Erde näherte. Die riesige Klaue bestand aus Stahl. Wenn sie den Kahn berührte, konnte Skoda das knirschende Geräusch vielleicht hören und Alex hätte sich verraten. Er biss sich vor Konzentration auf die Lippen, als er Zentimeter um Zentimeter sein Ziel anpeilte.
    Die Greifhand krachte auf das Deck. Alex fluchte. Skoda hatte den Lärm bestimmt gehört und würde jetzt an der Tür rütteln. Dann erinnerte er sich an das Radio. Hoffentlich war die Musik lauter als das Geräusch. Er hob die Klaue hoch und zog sie über das Deck. Er hatte jetzt sein Ziel im Auge: eine dicke Metallstütze am anderen Ende des Decks. Wenn er mit der Greifhand diese Stütze umklammern konnte, hatte er seinen Fisch an der Angel und konnte ihn an Land ziehen.
    Beim ersten Versuch verfehlte er die Stütze um mehr als einen Meter. Jetzt nur keine Panik!, dachte Alex. Er musste es langsam angehen, sonst würde er es nie schaffen. Er werkelte mit der linken und der rechten Hand, glich eine Bewegung durch die andere aus und zog die Greifhand über das Deck und dann wieder zu der Metallstütze. Er konnte nur hoffen, dass das Radio immer noch plärrte und das Gleiten des Metalls auf Deck nicht zu viel Lärm verursachte. Aber auch dieses Mal erwischte er die Stütze nicht. Es würde nicht funktionieren!
    Nein. Er konnte es schaffen. Es war das Gleiche wie auf dem Jahrmark t … nur viel größer. Er biss die Zähne zusammen und probierte es ein drittes Mal. Dieses Mal klappte es. Die Greifzähne bissen sich an der Stütze fest. Er hatte es geschafft!
    Alex blickte nach unten. Niemand schien etwas bemerkt zu haben. Aber wie hob man das Boot hoch? Er probierte es mit der rechten Hand. Das Kabel spannte und er spürte, wie der Kran das Gewicht des Kahns hochhievte. Der ganze Turm neigte sich jetzt beunruhigend nach vorn und Alex wäre fast vom Sitz gerutscht. Zum ersten Mal fragte er sich, ob sein Plan überhaupt ausführbar war. Konnte der Kran den Kahn aus dem Wasser heben? Welches Höchstgewicht würde er schaffen? Am Ende des Kranarms stand auf einem weißen Schild: 3900 kg. Das Boot wog bestimmt nicht so viel. Er blickte auf den Computerbildschirm. Die Zahlen veränderten sich so schnell, dass er sie nicht lesen konnte. Sie zeigten das Gewicht an, das der Kran im Augenblick hochhievte. Was würde geschehen, wenn der Kahn zu schwer war? Würde der Computer den Vorgang automatisch stoppen? Oder würde der Kahn am Ende einfach herunterfallen?
    Alex lehnte sich zurück. Was würde wohl als Nächstes passieren?
    I m Boot öffnete Skoda gerade eine Flasche Gin. Er hatte einen guten Tag gehabt und an seiner alten Schule über hundert Pfund kassiert! »Nicht übel«, sagte er gerade, »und das Beste iss, dass die Kids alle noch mehr wollen.«
    Bald würde er
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