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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion
Autoren: Jonathan Kellerman
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abgenommen und ihn an seinem Sitz festgeschnallt, ehe er den Mund zumachen konnte.
    Tristram schlief weiter. Milo drehte ihn um wie einen Pfannkuchen und riss die Ohrstöpsel heraus.
    Beide Jungs glotzten ihn mit offenem Mund an.
    »Seht ihr zwei viel fern?«, fragte Milo.
    Sie starrten ihn verständnislos an.
    »Ich bin mir sicher, dass ihr den Ablauf kennt, aber so geht er: Tristram Wydette, Sie sind wegen Mordes festgenommen. Sie haben das Recht, Ihr dämliches Mundwerk zu halten, aber ob Sie reden oder nicht ist mir wirklich schnurzegal …«
    Die Reaktion der beiden Jungen war ebenso einheitlich wie ihre Kluft. Im ersten Moment wirkten sie benommen und verdutzt, dann erschrocken wie ein in die Enge getriebenes Tier, schließlich entsetzt, und am Ende brachen sie in Tränen aus.
    Milo rief im Revier an und bat um Verstärkung, dann betrachteten wir sie, während sie vor sich hin schluchzten.
    Es war das Eintrittsgeld wert.

39
    Das erste Bataillon bestand aus teuren Anwälten.
    Das zweite aus teuren PR-Leuten.
    Aber deren Versuch, sich bei der Times anzubiedern, weil Myron Wydette mit dem Verleger Golf spielte, ging nach hinten los, und die anschließende selbstgerechte Entrüstung grenzte ans Slapstickhafte. Die Schlauberger behaupteten, das eigentliche Problem sei, dass Wydette beim Spielen geschummelt habe und seine Golfpartner genug von ihm hätten.
    Der an Sal Fidellas Garage gefundene Handtellerabdruck konnte Quinn Glover zugeordnet werden. Angesichts dieses weiteren Belastungsmaterials sowie der zahlreichen Zeugenaussagen und Beweismittel versuchten Quinns juristische Kommandotruppen, Tristram Wydette für ein milderes Urteil zu verkaufen und den Eindruck zu erwecken, Quinn sei lediglich ein willensschwacher Mitläufer gewesen, der Tristram Wydettes schlechtem Charisma verfallen sei.
    Tristram, so behauptete sein früherer Freund, sei der Drahtzieher bei der ganzen Sache gewesen. In Stanford zu studieren sei für ihn das Wichtigste auf der Welt gewesen, zumal er sich neben Aidan, der Intelligenzbestie, ohnehin wie das schwarze Schaf der Familie vorgekommen sei.
    Als er erfuhr, dass Trey Franck auch für Aidan als Ersatzmann bei der Collegeaufnahmeprüfung eingesprungen war, war er ehrlich überrascht. »Ohne Scheiß? Woran hat’s denn bei dem gehapert?«
    »Sagen Sie es mir, Quinn«, erwiderte Milo.
    »Er kam mir immer so schlau vor.«
    »Vielleicht war er einfach nicht schlau genug.«
    »Ja. Sir. Das wird’s wohl sein.« Er lachte.
    »Was ist daran so lustig, Quinn?«
    »Ich nehme an, er hat’s einfach vermasselt. Sir. Wie wir alle, denke ich.«
    »Das ist eine ziemlich gute Einschätzung.«
    »Einschätzung«, sagte Quinn. »Das ist eine Vokabel bei der Aufnahmeprüfung. ›Nennen Sie einen anderen Begriff für Beurteilung‹.«
    »Und wie schätzen Sie Ihre Lage ein, Quinn?«
    »Es war Tristrams Idee, Sir. Mir hat’s nicht gefallen, aber was hätte ich schon tun können?«
    »Sie hatten gar keine andere Wahl.«
    »Genau, Sir. Tristram hat sich die Sache mit dem Trockeneis ausgedacht, und Tristram hat sie  – Ms. Freeman  – reingelegt. Außerdem hat er dem Penner den Schädel eingeschlagen. Wir wollten ihn eigentlich erschießen  – Tristram wollte ihn erschießen  –, aber wir haben die Knarre in Tristrams Haus vergessen, und weil wir schon den ganzen weiten Weg gefahren waren, hat Tristram gesagt, machen wir’s eben anders.«
    »Wie ist es abgelaufen?«
    »Der Penner kam an die Tür, und wir  – Tristram hat ihn reingeschubst, das Poolqueue gesehen und ihn damit erschlagen.«
    »Es gab keine Hinweise auf einen ernsthaften Kampf, Quinn. Das heißt, dass Mr. Fidella überwältigt wurde.«
    »Wenn Sie es sagen, Sir.«
    »Ist ja auch für zwei große Jungs viel leichter, einen in die Jahre gekommenen Penner zu überwältigen.«
    Der Anwalt des Jungen, der bislang geschwiegen hatte und mit seinem iPhone beschäftigt war, sagte: »Ich würde ihm raten, nicht darauf einzugehen.«
    Milo protestierte nicht. »Tristram hat dem Penner also den Schädel eingeschlagen. Was dann?«
    »Dann ist Tristram in den Jaguar gestiegen.«
    »Und Sie sind mit der Corvette des Penners weggefahren?«
    Der Anwalt sagte: »Ich würde ihm raten …«
    »Und ich würde Ihnen raten, mir nicht die Zeit zu stehlen, Mr. Neal. Autodiebstahl ist nicht das Hauptproblem Ihres Mandanten.«
    »Darum geht es nicht, es geht um …«
    Milo stand auf. Bedeutete mir, es ihm gleichzutun.
    »Ist das alles?«, fragte
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