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Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann

Titel: Alex Cross 05 - Wer Hat Angst Vorm Schattenmann
Autoren: James Patterson
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Fenster in tausend Stücke zerbarst. Er war drinnen.
    Krieg war nahe, sehr nahe. Wo steckte sein Feind? Wie fähig, wie geschickt war James Whitehead? Fragen um Fragen schwirrten ihm durch den Kopf. Irgendwo im Haus bellte ein Hund.
    Shafer rollte sich auf dem gefliesten Boden ab und stieß sich den Kopf an einem schweren Tisch, richtete sich jedoch blitzschnell auf und feuerte. Nichts. Niemand war im Zimmer.
    Draußen hörte er Stimmen. Die Polizei war da. Scheiße, Scheiße! Immer wollten sie ihm den Spaß verderben.
    Dann sah er Krieg, der zu fliehen versuchte. Groß, hager, mit ziemlich langen schwarzen Haaren. Krieg hatte ihn zuerst entdeckt und rannte zur Vordertür, um ausgerechnet bei der Polizei Hilfe zu suchen.
    »Du schaffst es nicht, Whitehead! Bleib stehen! Ich lass dich nicht entkommen! Spiel weiter!«
    Offensichtlich erkannte Whitehead, dass er es nicht durch den Vordereingang schaffen konnte. Er rannte zur Treppe. Shafer folgte ihm nur wenige Schritte entfernt. Krieg drehte sich abrupt um und feuerte erneut.
    Shafer drückte blitzschnell auf einen Schalter. Die Lampen im Flur flammten auf.
    »Tod ist gekommen, um dich zu holen! Du bist fällig. Schau mich an! Sieh dem Tod ins Gesicht!«, kreischte er.
    Whitehead warf sich herum, rannte weiter. Shafer schoss ihm ins Hinterteil. Die Wunde war groß und klaffend, und Whitehead brüllte wie ein Stier. Er drehte sich und stürzte die Treppe hinunter, wobei sein Gesicht das Metallgeländer streifte.
    Schließlich blieb er am Fuß der Treppe liegen, wimmernd und sich windend. Erneut schoss Shafer auf ihn, diesmal zwischen die Beine. Wieder schrie Krieg. Dann begann er zu schluchzen und zu stöhnen.
    Triumphierend stand Shafer über ihm, und seine Brust barst beinahe vor Stolz. »Hältst du Sonderbehandlungen für ein Spiel?
    Hältst du das jetzt immer noch für ein Spiel?«, fragte er mit leiser Stimme. » Mir macht es einen Heidenspaß. Dir auch?«
    Whitehead schluchzte. »Nein, Geoffrey«, stieß er mühsam hervor. »Es ist kein Spiel. Bitte, hör auf. Es reicht.«
    Shafer lächelte und zeigte dabei seine großen Zähne. »Oh, da irrst du dich gewaltig. Es ist großartig. Es ist das erstaunlichste Denkspiel, das man sich vorstellen kann. Du solltest fühlen, was ich gerade empfinde, die Macht über Leben und Tod.«
    Dann kam ihm ein Gedanke, der alles veränderte, der das Spiel für ihn und Whitehead verwandelte. Diese Wandlung war sehr viel besser als sein ursprünglicher Plan.
    »Ich habe beschlossen, dich nicht zu töten. Es wird keine schöne Zukunft für dich sein, aber du wirst leben .«
    Wieder feuerte er die halbautomatische Pistole ab, diesmal auf den unteren Teil von Whiteheads Wirbelsäule.
    »Du wirst mich nie vergessen, und das Spiel wird für den Rest deines Lebens weitergehen. Nutze deine Chancen – ich tu’s mit Sicherheit.«
    I n dem Moment, als wir die Gewehrschüsse hörten, rannten wir zum Haupthaus. Ich lief den anderen voraus. Ich musste Shafer vor ihnen erwischen, musste ihn eigenhändig festnehmen, musste selbst mit ihm sprechen, um ein für alle Mal die Wahrheit zu erfahren.
    Ich sah Shafer aus einer Seitentür schlüpfen. Whitehead musste tot sein. George Shafer hatte das Spiel gewonnen.
    Er lief schnell und zielstrebig zum Meer. Dann verschwand er hinter einer kleinen Sanddüne, die einer Schildkröte glich.
    Wohin wollte er? Was war sein nächster Schritt?
    Dann sah ich ihn wieder. Er streifte die Schuhe ab und zog die Hose aus. Was tat der Bursche?
    Ich hörte Sampson hinter mir. »Bring ihn nicht um, John!«, rief ich ihm zu. »Nur wenn es nicht anders geht!«
    »Ich weiß! Ich weiß!«, rief er zurück.
    Ich stürmte weiter.
    Shafer drehte sich um und schoss auf mich. Die Entfernung war zu groß für eine Handfeuerwaffe, aber er war ein guter Schütze. Die Kugel sirrte dicht an mir vorbei. Er verstand es, mit einer Waffe umzugehen, auch aus der Entfernung.
    Ich blickte zu Sampson hinüber. Er schleuderte die Schuhe von den Füßen und zog sich die Hose aus. Ich folgte seinem Beispiel.
    Dann deutete ich hinaus aufs Meer. »Er muss da draußen ein Boot haben. Eins von denen.«
    Wir sahen Shafer mit Riesensätzen ins Wasser laufen, in Richtung des Lichtkegels, den der Mond warf. Dann tauchte er mit einem Hechtsprung in die Wellen und kraulte los.
    Sampson und ich trugen nur unsere Unterwäsche, kein besonders schöner Anblick. Auch wir sprangen ins Meer.
    Shafer war ein ausgezeichneter Schwimmer und hatte bereits einen
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