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Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo
Autoren: Jack McDevitt
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einer Weile kam Alex herunter, sagte mir, ich solle nach Hause gehen, und versprach, er würde mich informieren, sobald er etwas höre.
    »Schon okay«, sagte ich. »Wenn es dir nichts ausmacht, bleibe ich noch ein bisschen.«
    Er gab zu bedenken, dass das nichts bringen würde. »Viel Lärm um nichts, Chase. Du solltest deine Zeit nicht vergeuden. Geh nach Hause und vergnüg dich mit Mack!«
    Mack war mein derzeitiger Lebensabschnittsgefährte. Alex mochte ihn nicht besonders. Mack war Archäologe und missbilligte, womit wir unseren Lebensunterhalt verdienten, und er gab sich keine Mühe, das zu verbergen. »In einigen Jahren, Chase«, hatte er zu mir gesagt, »wirst du zurückblicken auf all diesen Vandalismus, die Grabräuberei und das Verhökern von Altertümern als Antiquitäten, die eigentlich in ein Museum gehören, und dann wirst du es bedauern.«
    Ansonsten war Mack ein Charmeur. Das war auch der Grund, warum er noch diesen besonderen, wenn auch temporären Status in meinem Leben besaß und nicht vollständig weg vom Fenster war. Das zumindest redete ich mir ein.
    Ich blieb im Landhaus. Wir bestellten Sandwiches. Dann widmete sich Alex einer Besprechung mit zwei Archäologen, die gerade zurück waren von einer Ausgrabung auf einer tausend Jahre alten Militärbasis in einem Sternsystem, von dem ich noch nie gehört hatte. Das war keineswegs ungewöhnlich. Wenn man sich überwiegend auf Rimway aufhält, hat man sowieso vermutlich nicht die geringste Ahnung, wie groß das Universum da draußen ist.
    Ich saß in meinem Büro und aß den letzten Bissen meines Bratensandwichs, als Jacob mich darüber informierte, dass wir einen Anruf erhielten. »Es ist Professor Wilson. Er möchte Alex sprechen, aber Alex ist beschäftigt. Möchten Sie den Anruf entgegennehmen?«
    Wilson war anscheinend zu Hause. Er hatte es sich in einem großen, stoffbezogenen Lehnsessel bequem gemacht. Von dem Raum, in dem er saß, konnte ich nicht viel erkennen, aber er hatte eine dunkel gebeizte Vertäfelung, und das Licht war gedämpft. Hinter Wilson, so platziert, dass er für Anrufer erkennbar war, stand ein Trophäenschrank gleich neben der Tür. Konzertmusik lief im Hintergrund, schweres Zeug. Barankov oder etwas in der Art, überlegte ich. Aber die Lautstärke war heruntergeregelt. »Ah, Chase« , sagte Wilson. »Ich wollte eigentlich Mr Benedict sprechen.«
    »Er ist im Moment beschäftigt, Professor. Ich kann ihm gern sagen, dass er Sie zurückrufen soll, wenn Sie es wünschen.«
    »Nein, nein. Ich habe mir die Gravur der Steintafel noch einmal genauer angesehen. Das ist definitiv nicht spätkorbanisch. Was auch nicht so wichtig ist. Aber diese Schrift ist nirgendwo verzeichnet. Ich habe ein paar Ähnlichkeiten zu anderen Schriftsystemen entdeckt, allerdings nichts, was uns eine eindeutige Zuordnung ermöglichen würde.«
    »Was ist mit den Ashiyyur? Könnte das ein Artefakt der Stummen sein?«
    »Möglich. Wir haben nicht einmal über uns selbst vollständige Informationen, umso weniger über die.«
    »Wir haben also keine Ahnung, woher das Ding stammen könnte.«
    »Nicht die geringste. Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass Sie es entweder mit einem Scherz zu tun haben, oder Sie haben da etwas ziemlich Wertvolles entdeckt. Was meint Alex dazu?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube, er ist noch unschlüssig.«
    » Tja, sagen Sie mir Bescheid, wenn ich noch etwas für Sie tun kann!«
    Am Abend erreichte ich Greengrass endlich. »Madeleine«, sagte ich, »die Tafel war weg, als ich angekommen bin.«
    »Ich weiß. Stafford hat es mir erzählt.«
    Stafford? Wohl die Haus-KI. »Wir nehmen an, die Tafel könnte einen gewissen Wert haben.«
    »Tja, nun ist es zu spät, Chase.« Greengrass hatte eine ziemlich lässige Art an sich, vermutlich aus dem routinierten Umgang mit Besuchern des Silesia Parks geboren.
    »Können Sie mir verraten, wer die Tafel jetzt hat?«
    »Keine Ahnung.«
    »Sie wissen es nicht?«
    »Ich glaube, das habe ich gerade gesagt.«
    »Die haben Ihnen nicht einmal ihre Namen genannt?«
    »Ich habe niemandem gestattet, die Tafel mitzunehmen. Nach Ihnen haben noch ein paar andere Leute angerufen. Ich dachte, ich hätte ihnen gesagt, die Tafel stünde nicht länger zur Verfügung. Aber vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt. Ich weiß es nicht. Ich wollte das Ding nur loswerden, klar? Ich habe keine Ahnung, wo die Tafel jetzt ist, und es interessiert mich auch nicht sonderlich. Aber ich bitte um
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