Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Akte X Novel

Akte X Novel

Titel: Akte X Novel
Autoren: Schatten
Vom Netzwerk:
sie transportiert worden sind. Das könnte uns dabei helfen, festzustellen, warum die Leichen nicht ausgekühlt sind.“
Webster und Saunders blieben stumm.
„Sie haben uns doch hierher bestellt“, erinnerte Mulder sie. „Wenn Sie Antworten von uns wollen, sollten Sie auch selbst welche geben.“
Webster sagte schließlich widerstrebend: „S ie wurden sechzig Minuten auf dem Luftweg transportiert.“
„Danke“, entgegnete Mulder. Dann ging er zu dem zweiten Leichnam und nahm diesen in Augenschein, wobei seine Brille die Hand des Opfers berührte.
Die Pathologin ging zu der Wand, an der vor Sichtschirmen vier Röntgenaufnahmen hingen. Scully erkannte zwei Brustund zwei Kopfaufnahmen. Die Röntgenbilder waren milde ausgedrückt ungewöhnlich. Dort, wo sich Kehlkopf, Speiseröhre und Zungenbein befinden sollten, zeigten die Aufnahmen nur dunkle Flecken, die aussahen wie zersplitterte Fragmente.
Die Pathologin deutete auf den Sichtschirm. „Das Sonderbarste an diesen Todesfällen ist der Bereich des Kehlkopfes. Der Kehlkopf selbst, die Speiseröhre und das Zungenbein sind zermalmt worden wie... Kreide. Trotzdem gibt es keine Abschürfungen oder Gewebeschäden an den Leichen.“
Scully trat näher, um die Röntgenaufnahmen genauer in Augenschein zu nehmen.
„Es sieht aus, als wären ihre Kehlen von innen zerquetscht worden“, erklärte die Pathologin.
Mulder drehte sich zu den beiden Verantwortlichen für diesen Fall um und deutete auf die Leichen. „Wer sind diese Burschen?“
Wieder erhielt er keine Antwort. Der Mann hatte die Hände in die Taschen geschoben und bildete gemeinsam mit der Frau, die die Arme vor der Brust verschränkt hielt, eine undurchdringliche Mauer des Schweigens. Mulder konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß er sogar bei einer Vernehmung der Leichen vielsagendere Antworten erhalten hätte.
Scully wurde langsam ebenso wütend wie ihr Partner. „Sie haben Ihre Untersuchung doch bereits abgeschlossen. Warum haben Sie uns dann hinzugezogen?“
Saunders beantwortete ihre Frage mit einer Gegenfrage. „Haben Sie während Ihrer Arbeit an den X-Akten jemals etwas Ähnliches gesehen?“
„Nein“, antwortete Mulder. „Nie.“
Webster trat vor. Mit einem gezwungenen Lächeln nahm er Mulder das Klemmbrett wieder ab.
Der FBI-Agent schüttelte verärgert den Kopf und legte seine Brille in ihr Etui zurück. Offensichtlich gab es für sie hier nichts mehr zu tun.
„Nun, wir danken Ihnen für ihre Mühe, Agent Mulder, Agent Scully“, sagte Webster förmlich. „Wenn Sie jemals nach diesem Treffen gefragt werden, so erwarten wir, daß Sie konsequent leugnen, daß es jemals stattgefunden hat.“
Mulder verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. „Ich glaube, Sie leiden bereits jetzt an einem Fall von konsequentem Leugnen.“
Mulder und Scully sprachen erst über das sonderbare Zusammentreffen, als sie das andere Ende des Korridors erreicht hatten, weit genug entfernt von der Leichenhalle. Scully drehte sich zu ihrem Partner um.
„Sie haben gelogen“, stellte sie gelassen fest.
Mulder sah sie mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck an, als wollte er sagen: Wer? Ich?
„Sie haben so etwas schon einmal gesehen“, beharrte Scully. „Ich weiß, daß Sie die beiden belo gen haben.“
„Ich würde doch niemals lügen“, widersprach Mulder. Dann bediente er sich der Art von Beschönigung, die in Regierungskreisen weit verbreitet war, und erklärte: „Ich habe mich lediglich der Strategie bedient, vorsätzlich Informationen zurückzuha lten.“
Scully ignorierte seinen Scherz. „Wer, glauben Sie, waren die?“
Mulder zuckte die Schultern. „CIA, NSA... irgendeine verdeckt arbeitende Organisation, die der Kongreß beim nächsten Skandal enttarnen wird. Es ist nicht wichtig, wer die sind, sondern was sie haben. Und ich bin sicher, daß sie gar nichts haben, sonst hätten sie uns nicht geholt.“
Sie erreichten den Fahrstuhl, und Mulder drückte auf die Ruftaste. Dann sah er sich um, um festzustellen, ob irgend jemand sie beobachtete. Als er niemanden entdeckte, schloß er, daß er ungefährdet sprechen konnte.
„Ich habe X-Akten, in denen derartige Phänomene dokumentiert sind“, berichtete er seiner Partnerin. „In jeder ist ein Element dessen enthalten, was wir hier heute nacht gesehen haben... anhaltende elektrostatische Entladungen... innerliche Verstümmelung ohne entsprechende äußere Einwirkung. Aber in keinem dieser Fälle traten all diese Elemente gemeinsam auf, so wie es hier
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher