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Akte X

Akte X

Titel: Akte X
Autoren: Skin
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leiten. Sechs Stunden später saßen die beiden Agenten in einem Ambulanzfahrzeug auf dem Weg nach Bangkok, und Scully hatte darauf bestanden, dass wenigstens eines der Brandopfer im selben Wagen wie sie transportiert wurde.
    Während der langen Fahrt nach Bangkok hatte sie mehr als genug Gelegenheit, den Patienten genauer zu untersuchen. Bei näherer Betrachtung wirkte das Überleben dieses Mannes weniger wie ein Wunder, denn wie eine Tragödie. Wie sie vermutet hatte, war der Mann hirntot, sämtliche Organe hatten den Dienst eingestellt, und nur der Einsatz hochkomplizierter Technik hielt ihn noch am Leben. Trotz Mulders Hypothese war es aus medizinischer Sicht unmöglich, dass das Brandopfer sich jemals wieder erholen würde.
    Und doch hatte Scully einen Beweis dafür gefunden, dass die zellulare Struktur des Patienten mit einer unbekannten Chemikalie versetzt worden war - ein sonderbares Molekül auf Kohlenstoffbasis, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Die fremdartige Substanz zeigte zwei beeindruckende Fähigkeiten: Zellwände zu stärken und den Zellverfall zu bremsen. Scully blieb nur die Vermutung, dass es sich bei dieser Chemikalie wie schon bei dem roten Staub um ein weiteres neuartiges synthetisches Produkt handelte. Mulders Theorie zufolge waren die Patienten mit dieser Substanz auf Paladins radikale Transplantationen vorbereitet worden, doch es würde jahrelange Untersuchungen erfordern, um herauszufinden, ob er recht hatte.
    In der Zwischenzeit beriet das Militär über Mulders Bitte, die Region nach dem Rest der zweitausend Vietnamopfer zu durchsuchen. Scully hielt es für unwahrscheinlich, dass eine so große Suchaktion eingeleitet werden würde - schließlich gab es nicht einen einzigen hieb- und stichfesten Beweis dafür, dass die Brandopfer noch am Leben waren. Überdies war die Hoffnung gering, sie nach so vielen Jahren noch zu finden. Dennoch konnte sie sich durchaus vorstellen, dass ein paar geschickt plazierte diplomatische Anfragen zu einer ausgedehnteren Suche in den Bergen rund um Alkut führen konnten.
    Die derzeitigen Bemühungen, die fünfundzwanzig Patienten den Namen auf der Liste der Brandopfer zuzuordnen, betrachtete sie allerdings mit weit größerem Optimismus. Zwar würde die Identifizierung ohne Zähne und charakteristische Merkmale nicht einfach, doch auch nicht unmöglich werden. Die DNA der Opfer konnte mit denen ihrer noch lebenden Familienmitglieder verglichen werden, um so ihre Identität festzustellen. Lediglich ein Mangel an Zeit und Geld stünde der Lösung dieser Aufgabe entgegen, doch beides stand dem Militär in beachtlichem Umfang zur Verfügung.
    »Ist das nicht Skinner?« riß Mulder sie aus ihren Gedanken und deutete mit seinem noch einigermaßen gesunden Arm auf das Rollfeld. Scully entdeckte einen hochgewachsenen Mann, der sich in etwa fünfzig Meter Entfernung direkt hinter dem letzten Krankenwagen aus einer Gruppe uniformierter Polizisten löste. Problemlos identifizierte sie die breiten Schultern und die entschlossene Haltung des Assistant Directors. Mit einem Klemmbrett in der Hand kam Skinner direkt auf sie zu, und Scully erkannte den Abschlußbericht, den Mulder und sie bereits auf dem Rückflug nach Washington verfaßt hatten.
    »Vielleicht gibt es Fortschritte bei der Suche nach Ju-lian Kyle«, meinte sie hoffnungsvoll. Sie und Mulder hatten eine internationale Fahndung nach dem flüchtigen Wissenschaftler eingeleitet und seine Daten an Interpol und die südostasiatische Außenstelle des CIA übermittelt. Doch entgegen ihrer eigenen Hoffnung bezweifelte Scully, dass es in nächster Zeit gelingen würde, Kyle festzunehmen. Er war ein ehemaliger Offizier und kannte genug Mittel und Wege, auf unbestimmte Zeit in Asien unterzutauchen.
    »Ich würde mir nicht allzu viele Hoffnungen machen.« Wieder einmal schien Mulder ihre Gedanken gelesen zu haben. »Nach dem, was die Durchsuchung bei Fibrol ergeben hat, vermute ich, dass sich Kyle von langer Hand auf einen solchen Fall vorbereitet hat.«
    Seufzend stieß sich Scully von der Kette ab und nahm eine aufrechte Haltung ein. Mulders Einschätzung traf zu: Es gab kaum eine Hoffnung, Kyle aufzuspüren oder auch nur einen Beweis für die Verbindung zwischen Fibrol International und Paladins Experimenten zu finden.
    Nur wenige Stunden nachdem Scully und Mulder ihren Bericht bei Skinner abgeliefert hatten, waren drei Suchmannschaften des FBI über das Hauptgebäude von Fibrol hergefallen. Jeder Büroraum und jedes
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