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Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love

Titel: Akt der Liebe - Lansdale, J: Akt der Liebe - Act of Love
Autoren: Joe R. Lansdale
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erledigen, der Unterbauch zum Beispiel, doch das hätte länger gedauert. Ich würde sagen, dass er sie gefoltert hat, den Schnittwunden an Händen und Füßen und
den Kerben unter den Augenlidern nach zu urteilen. Das Entfernen der Lippen, der Sexualorgane, nichts Ungewöhnliches bei derartigen Verbrechen.«
    »Das hat alles er gemacht?«, fragte Hanson.
    »Sie haben wohl nicht sehr genau hingesehen«, antwortete Warren.
    »Ich gebe zu, ich bin nicht runter auf allen vieren und habe geschnüffelt.«
    Warren lächelte säuerlich. »Er hat Gegenstände in ihre aufgerissene, leere Bauchhöhle gestopft.«
    »Großer Gott«, sagte Hanson leise.
    »Außerdem hat er ihr ein paar Vorderzähne ausgeschlagen, vermutlich als er ihr gewaltsam den Slip in den Mund gesteckt hat. Das fehlende Auge, das der ermittelnde Officer auf der Straße gefunden hat, wurde wahrscheinlich mit der Spitze eines scharfen Instruments entfernt. Zieht man die Verletzung der Augenhöhle und des Lids in Betracht, war die Tatwaffe mit hoher Wahrscheinlichkeit größer als ein Messer. Vielleicht ein Schwert oder Bajonett. Ich nehme an, er bearbeitete den Körper erst, nachdem er sie umgebracht hatte. Als dieser Mann - wie war noch sein Name? - ich habe ein fürchterlich schlechtes Gedächtnis für solche Berichte …«
    Zur Hölle, das hast du, dachte Hanson, aber er sagte: »Smokey. So stand’s zumindest in dem ersten Bericht, den Sie von Higgins erhalten haben.«
    »Ja. Nun, als dieser Smokey aufgetaucht ist, musste er sie liegen lassen. Vielleicht ist er im selben Augenblick abgehauen. Ihre Arme waren mit der Hose hinter dem Rücken gefesselt. Das und der Knebel deuten aber daraufhin, dass er die Absicht hatte, noch eine Weile zu bleiben.«
    »Wurde sie vergewaltigt?«, fragte Hanson.

    »Kann ich Ihnen später vielleicht noch genauer sagen. Jetzt nur so viel, angesichts dessen, was der Officer bei seinen Ermittlungen auf der Straße gefunden hat, und nachdem ich seinen Bericht gelesen und meine Voruntersuchung abgeschlossen habe, steht fest, dass der Killer ihre Brüste abgeschnitten und mitgenommen hat.«
    »Hurensohn«, sagte Clark.
    »Und er hat sich dabei Zeit gelassen«, sagte Hanson. »Genau dort, in dieser gottverdammten Gasse, völlig ungestört, wenn man so will.«
    »Die Leute da unten sind nicht unbedingt Schnüfflertypen«, sagte Doc Warren. »Außerdem gehört das für den Kerl zum Nervenkitzel. Die Furcht erwischt zu werden. Sexualtäter - und das hier ist ein Sexualverbrechen, da geh ich jede Wette ein - stehen auf solche Sachen. Das steigert ihren Nervenkitzel. So war es wahrscheinlich schon bei Jack the Ripper, dem Zodiac Killer, dem Boston Strangler und dem Skidrow Slasher. Alle haben ihre Verbrechen direkt vor aller Öffentlichkeit begangen. Ich glaube, wir haben es hier mit einem richtigen Psychopathen zu tun. Ich bin zwar kein Psychiater, aber ich würde sagen, er steht auf Nekrophilie - einer, der tote Körper liebt -, ein Zerstückler. Deswegen meine Bemerkung, er sei noch nicht fertig gewesen mit der Leiche. Ich vermute, er hatte gerade mit dem Kopf angefangen. Arme und Beine wären als Nächstes dran gewesen. Wissen Sie, man hatte Hitler nachgesagt, nekrophil gewesen zu sein. Ich habe mal gelesen, der verstümmelte Körper eines Soldaten habe ihn so erregt, dass man ihn sozusagen vom Schlachtfeld wegzerren musste.«
    »Yeah«, sagte Clark. »Ich glaube, davon habe ich auch schon mal gehört.«

    »Aber dieser Kerl«, sagte Hanson, »er wird es wieder versuchen, stimmt’s? Es sieht nach einer Serie aus. Liege ich da richtig?«
    »Ich bin kein Hellseher«, sagte Doc Warren, »aber nach allem, was ich in der Vergangenheit gesehen habe - immerhin habe ich während der vielen Jahre, die ich schon dabei bin, schon einiges gesehen -, und nach allem, was ich so gelesen und studiert habe, gebe ich, was mich betrifft, zu, dass eine gewisse morbide Faszination an diesen Dingen herrscht …«
    »Wir haben uns ja schon immer gedacht, Sie seien irgendwie … anders … weil Sie überhaupt bereit sind, diese Arbeit machen zu wollen«, sagte Clark trocken.
    Warren lächelte und schien keineswegs pikiert. »Ich würde sagen, mal unter uns Chorknaben, und ich denke, Sie verstehen mich … das ist wahrscheinlich erst der Anfang.«

KAPITEL 2

MONTAG ♦ 7.02 Uhr
    Todmüde und wieder mal beseelt von dem Wunsch, näher an seinem Revier statt im Vorort Pasadena zu wohnen, fuhr Hanson nach Hause. Um dem hektischen Treiben von Houston zu
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