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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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entscheiden oder dagegen. Aber mehr nicht.“ Er sah sie ernst an. „Du kannst gern mit unserem Psychologen und dem Transplantationsteam reden. Frag sie alles, was du wissen möchtest, aber denk daran, dass du nicht viel Zeit hast. Deine Lunge wird kollabieren. Ohne Spenderorgane bleibt dir nur eine Gnadenfrist.“
    Eine Gnadenfrist. Umso wichtiger war es, dass sie bestimmte Dinge regelte. Sie musste Prioritäten setzen. Nachdenken. Bella schloss die Augen. Wie sie gehofft hatte, verstand Sam den Wink.
    „Okay“, sagte er. „Ich muss noch ein paar Tests machen, und Bella braucht Ruhe. Ihr könnt später wiederkommen.“
    Unter halb geschlossenen Lidern hervor sah Bella, dass Lexi widersprechen wollte. Aber Sam schüttelte nur stumm den Kopf, und ihre Schwester schwieg. Die Assistenzärzte und die Krankenschwester verließen das Zimmer, und Richard folgte ihnen. Evie und Lexi beugten sich über Bella und küssten sie auf die Wange, bevor sie ebenfalls hinausgingen.
    Zum Schluss waren nur noch Sam und Charlie im Raum. Bella betrachtete die beiden Männer. Einer von ihnen musste ihr einen Gefallen tun. Ihre Schwestern hatte sie schon darauf angesprochen, leider ohne Erfolg. Und da es auch Sam betraf, sollte sie sich vielleicht nicht an ihn wenden.
    Charlie hatte ihr seine Hilfe angeboten. Was ihr vorschwebte, das hatte er dabei wahrscheinlich nicht im Sinn gehabt, aber bei ihrem zweiten Anliegen ging es um Evie. Er kannte sie besser als die meisten anderen.
    Bella hatte Charlie eine Weile nicht gesehen. Früher war er in der Lockheart-Villa ein und aus gegangen, aber seit Evie in einem Apartment in der Nähe des Harbour wohnte, kam er nicht mehr spontan vorbei. Doch sie wusste aus Erfahrung, dass er ein guter Zuhörer war und dass sie von ihm kluge Ratschläge erwarten konnte. Schließlich hatte sie ihm schon einmal ihr Herz ausgeschüttet, damals in der Abschlussballnacht der Highschool. Vielleicht konnte er ihr diesmal wieder helfen.
    Außerdem lief ihr die Zeit davon, und ihre Möglichkeiten waren mehr als begrenzt. „Charlie, kann ich kurz mit dir reden?“, bat sie.

2. KAPITEL
    Evie lief den Krankenhausflur entlang. Sie musste ihren Vater erwischen, bevor er wieder verschwand.
    „Richard!“, rief sie. Seit sie im Sydney Harbour Hospital arbeitete, nannte sie ihn nicht mehr „Dad“. Ihr Urgroßvater hatte das Krankenhaus mit begründet, und die Familie Lockheart war dem renommierten Lehrkrankenhaus heute noch eng verbunden. Richard steckte viel Geld ins Harbour, und Evie wollte nicht, dass man ihr nachsagte, sie sei nur durch ihren Vater an ihren Job gekommen. Natürlich verriet ihr Nachname verwandtschaftliche Beziehungen zu Richard Lockheart, aber sie musste ja nicht an die große Glocke hängen, dass sie seine Tochter war.
    Er drehte sich um und wartete.
    „Wo warst du eigentlich?“, fuhr sie ihn an. Sie war immer noch wütend, dass sie den ganzen Vormittag nichts von ihm gehört hatte. „Warum hast du nicht auf meine Nachrichten reagiert?“
    „Habe ich. Dein Handy war aus.“
    Natürlich würde er sich nicht entschuldigen. Das tat er nie. „Du hast meine Pagernummer.“
    „Ich habe mit Lexi gesprochen und bin direkt hierhergekommen“, antwortete er unbeirrt. „Wie gehen wir jetzt vor? Was kann ich tun?“
    „Du kannst nicht einfach ein Paar Lungenflügel kaufen.“ Schwierigkeiten löste Richard vorzugsweise mit Geld. Die Summe spielte keine Rolle, Hauptsache, das Problem verschwand. „Wir können nur warten.“
    „Was unternimmt Sam in der Sache?“
    „Er kann auch nur dafür sorgen, dass Bella auf der Warteliste ganz nach oben rückt. Und das hat er getan. Alles Weitere hängt davon ab, ob ein passender Spender gefunden wird, und ob Bella mit der Operation einverstanden ist, sobald die Organe zur Verfügung stehen. Wir können sie in diesem Prozess nur so gut es geht unterstützen.“
    Sie hoffte sehr, dass Richard ihr zuhörte. Dass er wenigstens einmal in ihrem Leben Bella den Halt gab, den sie so dringend von ihrem Vater brauchte. Vielleicht war es seine letzte Chance.
    „Sagst du es Miranda?“, fuhr sie fort.
    Mit fünfzehn hatte Evie angefangen, ihre Mutter beim Vornamen zu nennen. Damals, als endgültig klar war, dass volle Ginflaschen ihr wichtiger waren als ihre Töchter. Miranda ließ sich nur gelegentlich bei ihren Kindern blicken, der Kontakt war mehr als oberflächlich. Trotzdem fand Evie, dass sie Bescheid wissen sollte, wie es um Bella stand.
    Richards Miene verriet
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