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Aendere dein Leben - erfinde dich neu

Aendere dein Leben - erfinde dich neu

Titel: Aendere dein Leben - erfinde dich neu
Autoren: Dr. Mario Alonso Puig
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verändern. Dennoch möchte ich wiederholen, dass das, was unser Gehirn von uns selbst erkennen und erfassen kann, nur ein kleiner Teil dessen ist, was uns ausmacht. Zudem sollte man wissen, dass unser Gehirn uns auch in Bezug auf die Wahrnehmungen, auf die es sich bezieht, vollkommen täuschen kann.
    Wenn wir den Lauf der Sonne vom Aufgang bis zum Untergang beobachten, sieht es für uns so aus, als hätte die Sonne sich bewegt, wir aber wären an Ort und Stelle geblieben. Galileo hat einen hohen Preis dafür gezahlt, bis die Menschen seiner Epoche sich so weit öffnen konnten, dass sie schließlich etwas in Erwägung zogen, das nicht nur dem widersprach, was sie dachten, sondern auch dem, was sie sahen.
    Es gibt eine ganze Reihe Ansichten, die wir lieber nicht wahrhaben wollen, weil sie im Widerspruch zu dem stehen, was wir mit den eigenen Sinnen wahrnehmen. Ich möchte dies an einem weiteren Beispiel verdeutlichen. Wir wissen inzwischen, dass Materie aus Atomen besteht und dass sich unser materieller Körper demnach ebenfalls aus Atomen zusammensetzt. Wenn wir unseren Körper betrachten, erscheint er uns jedoch als fest, auch wenn diese Wahrnehmung nicht der Realität entspricht.
    Ich erinnere mich an einen erstaunlichen Vergleich, auf den ich bei einem Besuch im Londoner Museum of Science stieß: Der Teil eines Atoms, den wir als »fest« bezeichnen können, ist der Kern, der, wie wir vielleicht noch aus dem Chemieunterricht wissen, von einer Art Schale umhüllt ist, die im Grunde ein leerer Raum ist und in der sich die Elektronen bewegen. Im Größenvergleich entspricht dieser Atomkern allerdings einem Fußball im Zentrum der Stadt London und seine Hülle dem Umfang der gesamten britischen Hauptstadt mit einem Durchmesser von etwa fünfzig Kilometern. Wenn wir also aus Atomen bestehen, bedeutet dies letztlich, dass wir im Grunde genommen leerer Raum sind. Und dennoch sehen wir uns als feste Körper.
    Auch unsere inneren Organe verändern sich in einer Weise, dass viele von denen, die wir derzeit besitzen, keine einzige der Zellen mehr in sich tragen, die wir bei unserer Geburt besaßen. Es sind neue Zellen, die im Zuge der zellulären Reproduk tion entstanden sind, die unablässig in unserem Körper stattfindet.
    »Wenn wir uns von einer so begrenzten Denkweise nicht lösen, sind wir nicht fähig, die Dinge aus einer Perspektive zu betrachten, die uns Türen entdecken lässt, wo wir zuvor nur Mauern gesehen haben.«
    Als Leser müssen Sie geistig sehr aufgeschlossen sein, um sich in diese Seiten zu vertiefen, nicht weil ich ganz außergewöhnliche Phänomene enthüllen werde, sondern weil wir uns bewusst machen werden, dass wir uns von einer derart begrenzten Sichtweise lösen müssen, um die Dinge aus einer Perspektive zu betrachten, die uns Türen entdecken lässt, wo wir zuvor nur Mauern gesehen haben. Um in das einzutauchen, was Einstein als »die Schönheit des Geheimnisvollen« bezeichnete, müssen wir die Fähigkeit wiederfinden, uns wie ein Kind überraschen und in Staunen versetzen zu lassen.
    So wie die Erfindung des Mikroskops die Existenz von Mikroorganismen offenbarte oder der Einsatz des Teleskops den Nachweis von Galaxien ermöglichte, werden auch wir ein ganz spezielles Instrument benötigen, mit dem wir uns der Innenwelt annähern und das entdecken, was im Verborgenen bleibt, auch wenn es existiert. Dieses Instrument der Beobachtung ist nichts anderes als das Bewusstsein.
    An dieser Stelle möchte ich eine faszinierende Geschichte erzählen, die ich von Steven Covey gehört habe:
    An einem Fluss in Amerika trafen sich zwei Angler zum Fliegenfischen. Bei dieser Methode, die durch viele Filme bekannt geworden ist, treibt die Angelschnur wie eine Peitsche auf dem Wasser. Dabei durchbricht sie gelegentlich die Oberfläche und vermittelt so den Eindruck eines Insekts, das ins Wasser gefallen ist, worauf sich die Forellen augenblicklich auf ihre Beute stürzen. Damit der Fisch nach der Beute schnappt, muss er natürlich das Gefühl haben, sie sei schon ganz nah bei ihm. Deshalb kommt es bei dieser Methode darauf an, dass der Köder in der Nähe der Fische ins Wasser eintaucht.
    Einer der beiden Angler fing nun viel, während der andere überhaupt nichts erwischte. Auf der Suche nach einer möglichen Erklärung für dieses merkwürdige Ergebnis sprechen viele Menschen von Glück, andere von Erfahrung. Die Wahrheit jedoch geht weit über das hinaus, was uns hierzu einfällt. Der erfolgreiche Angler trug
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