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Aendere dein Leben - erfinde dich neu

Aendere dein Leben - erfinde dich neu

Titel: Aendere dein Leben - erfinde dich neu
Autoren: Dr. Mario Alonso Puig
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ergehen, das zu einem Zeitpunkt, wo es etwas Neues gelernt hat, viel gelitten hat. Wenn dieses Kind nun wieder etwas lernen soll, kann es sich einfach ni cht konzentrieren, das Neue begreifen und es sich einprägen.
    Ein Teil der Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben, sind überlebenswichtig und deshalb in dieser Form unverzichtbar. Andere hingegen stellen, wie wir gesehen haben, eine erhebliche Einschränkung dar und behindern uns bei der Anpassung an eine unsichere, sich verändernde Umgebung. Genau mit diesen Erfahrungen sollten wir uns näher befassen, denn wenn wir diese verändern, verändert sich auch unser Gehirn und wird leistungsfähiger.
    Solange die Software– das Computerprogramm– nicht zufällig einen Virus, also eine Fehlinformation, enthält, kann sie die Hardware– die einzelnen Bauteile des Computers– nicht beschädigen. Fehler in unserer geistig-seelischen Programmierung hingegen können tatsächlich schädliche Spuren in der körpereigenen Hardware, dem Gehirn, hinterlassen. Wenn wir also eine fehlerhafte Denkweise durch eine funktionsfähige ersetzen, hat dies nachweislich Einfluss auf die physische Struktur des menschlichen Gehirns.
    Dass das Gehirn des Erwachsenen noch formbar ist, steht außer Frage. Wir wissen inzwischen, dass wir durch Umdenken auch die Schaltkreise im Gehirn verändern. Außerdem wissen wir, dass Neuronen bei Menschen, die in einer negativen Denkweise verhaftet sind, eher absterben, während bei Menschen, die sich auf das Positive konzentrieren, aus Mutterzellen im Gehirn neue Neuronen wachsen.
    »Fehler in unserer geistig-seelischen Programmierung können tatsächlich schädliche Spuren in der körpereigenen Hardware, dem Gehirn, hinterlassen.«
    Wenn wir Menschen unsere geistige Programmierung durch andere, weniger einschränkende Denkweisen ersetzen, verändern wir die physische Struktur unseres eigenen Gehirns. Vielleicht beruht hierauf die Erkenntnis des ersten spanischen Nobelpreisträgers der Medizin, Santiago Ramón y Cajal, der 1906 erklärte, dass jeder Mensch, der sich dies vornehme, der Bildhauer seines eigenen Gehirns sein könne. Wichtig ist, dass wir verstehen, dass Cajal diese Aussage keineswegs metaphorisch, sondern wörtlich meinte. Das kann all diejenigen von uns anspornen, die ihre Intelligenz und Lernfähigkeit steigern und weiterentwickeln möchten. Zugleich aber überträgt es uns die große Verantwortung herauszufinden, was wir tun und einüben müssen, um uns selbst neu zu erfinden.
Zusammenfassung:
    Wer sich verändern will, sollte sich auf das konzentrieren, was er sich wünscht, nicht auf das, was er fürchtet.

2 | Unser Selbstbild
    »Wer kann trübes Wasser dazu bringen,
    dass es sich rascher klärt? Lass es stehen,
    dann wird es allmählich wieder klar.«
    Lao Tse
    Erfahrungen, die mit intensiven Emotionen einhergehen, können – insbesondere, wenn sie in der Kindheit stattgefunden haben – zu sogenannten »unbewussten Glaubenssätzen« werden. Solche Glaubenssätze sind in Wahrheit persönliche Überzeugungen. Es handelt sich um etwas, das für uns eine absolute Gewissheit darstellt und deshalb keiner Diskussion bedarf. Für uns sind das keine Gedanken, sondern innere Wahrheiten. Zum Beispiel ist es ein großer Unterschied, ob ich denke, dass ich etwas nicht kann, oder ob ich mich unfähig fühle und weiß, dass ich unfähig bin. Wenn wir von solchen Glaubenssätzen reden, sprechen wir von etwas, das tief in uns verwurzelt ist. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass ein Großteil der Überzeugungen, die uns Grenzen setzen, uns nicht bewusst ist, das heißt sie schränken uns ein, ohne dass wir es auch nur ahnen.
    Sicher haben schon viele von den Intelligenztests gehört, mit denen man seit Jahrzehnten versucht, die Intelligenz eines Menschen zu messen. Interessanterweise konnten Jugendliche, denen man geholfen hatte, einige tief verwurzelte, einschränkende Überzeugungen zu identifizieren und in positivere Sätze umzuwandeln, ihren Intelligenzquotienten auffällig steigern. Das bedeutet nichts anderes, als dass bestimmte persönliche Überzeugungen die Entfaltung unserer Intelligenz auf entscheidende Weise behindern können.
    »Ein Großteil der Überzeugungen, die uns Grenzen setzen, ist uns nicht bewusst, das heißt, sie schränken uns ein, ohne dass wir es auch nur ahnen.«
    Viele Menschen sind davon überzeugt, dass ihr Wesen in gewisser Weise vorherbestimmt ist. Es erscheint uns unmöglich, uns zu
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