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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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Himmels willen …«
    »Susi Sonnenschein, das ist ein Männerklo. Aber deswegen musst du doch nicht gleich heulen.«
    Ich prustete los. Ich konnte einfach nicht anders, ich war so höllisch froh, dass Wutz am Leben war und schon wieder seine Witze reißen konnte – er war eben mein extrem lässiger Superwutz!



»Gismo-Bär«, schnurrte Wutz um den beleidigt in der Ecke hockenden Kater herum. »Sei doch wieder lieb zu deinem Herrchen.«
    Doch so leicht ließ sich Gismos Katerherz nicht erweichen. Er würdigte Wutz keines Blickes, drehte den Kopf zur Seite und begann, sich den Rücken zu lecken.
    Ziiiisch!
machte es.
    Wutz sprang auf und presste sich die Hand vor Mund und Nase.
    »Boah, Gismo, das hast du doch mit Absicht gemacht!«
    Ich sprang vom Sofa auf. Bevor die Katzenblähungen sich im ganzen Raum ausbreiten konnten, verzog ich mich lieber ins Bad.
    Fünf Tage waren vergangen, seitdem wir mitten in der Nacht von dem Kreuzfahrtschiff hatten fliehen müssen. Denn auch wenn der Kahn am Ende nicht vollständig abgebrannt war, konnten wir natürlich nicht wieder aufs Schiff und waren zurück nach Kiel gebracht worden.
    Wutz’ Platzwunde am Hinterkopf wurde noch an Bord der Fantastic Josefine vom Schiffsarzt versorgt und mit vier Stichen genäht. Wie es allerdings zu der Verletzung gekommen war und warum er bewusstlos in der Toilettenzelle gelegen hatte, darüber hatte Wutz bis jetzt kein Sterbenswörtchen verloren. Alles mal wieder topsecret!
    Die Lust auf Urlaub war uns danach gründlich vergangen (außerdem war unser Auto zu einem dunklen Blechklumpen zusammengeschmolzen). Zum Glück hatte Wutzseinen Dienstwagen in Kiel auf dem Parkplatz stehen lassen und nahm uns alle mit. Nur für Mary und Helena war kein Platz mehr, die fuhren mit dem Zug. Schon nach wenigen Metern auf der Autobahn beneidete ich Mary darum, dass sie nicht mit im Wagen sitzen musste. Zwischen Wutz, Pa und Linda war nämlich übelste Eiszeitmuffelstimmung ausgebrochen.
    Und daran hatte sich bis jetzt nichts geändert.
    Auch Mary meckerte bei jeder Gelegenheit vor sich hin und Finn war irgendwie in ein eigenartiges Grübeln verfallen. Kurz gesagt, die Stimmung in der WG stank gewaltig – und das lag nicht nur an Gismos Katzenfürzen!
    Ich stellte mich vor den Badezimmerspiegel und schnitt ein paar Grimassen. Anschließend trainierte ich fiese Knutschgeräusche als Antwort auf Lindas Schmusekursnummer – und erwischte mich dabei, dass sich meine Lippen immer mehr zu echten Kusslippen verzogen.
    Ärgerlich streckte ich meinem Spiegelbild die Zunge raus und stürmte hinaus. Wutz war noch immer im Billardzimmer und robbte eigenartig vor Gismo auf und ab.
    »Wutz?«
    Er hob den Kopf und sah mich völlig meschugge an, so als ob er erst schnallen müsste, dass ich mit ihm gesprochen hatte.
    »Wutz, du musst mir jetzt sagen, warum du bewusstlos auf dem Klo gelegen hast. Hat das irgendwas mit dem Mann zu tun, der mich auf dem Weg zur Toilette angerempelt hat?«
    Wutz grummelte etwas, das ich nicht verstand.
    »Das ist mein Ernst. Ich will auf der Stelle wissen, was wirklich auf dem Schiff passiert ist.«
    Wutz setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und schaute mich nachdenklich an.
    Okay, das war doch schon mal etwas. Jetzt musste er nur noch reden.
    »Also, wie war das genau? Du warst auf dem Schiff und hast einen Typen beschattet, der wegen Hehlerei international gesucht wird«, leierte ich das herunter, was mir bereits bekannt war. »Doch dann hat sich der Verdacht als falsch erwiesen und du hast deine Tarnung aufgegeben. Ein Fehler, wie sich herausstellte, denn der Informant hatte sich leider nicht geirrt. Aber da war es schon zu spät. Der Typ hatte bereits geschnallt, dass er beschattet wird, und hat das Feuer an Bord gelegt, um in der allgemeinen Verwirrung unterzutauchen.«
    Wutz saß immer noch da und schwieg.
    Mann, warum war der bloß so hartnäckig? Ich durfte jetzt nicht lockerlassen!
    »Guuuut«, sagte ich gedehnt. »Das stimmt schon mal. Und als dir das klar geworden ist, hast du die Verfolgung wieder aufgenommen, richtig?«
    Keine Antwort.
    »Du hast den Kerl also weiter beschattet und wolltest ihn im Toilettenraum auf der Fantastic Josefine stellen. Aber er hat es irgendwie geschafft, dich niederzuschlagen. So war es doch, oder?!«
    Wutz schüttelte den Kopf. »Vergiss es.«
    »
Ja, vergiss es
oder
Nein, vergiss es?«
    Wutz sprang abrupt auf. »Schluss jetzt, Rick«, knurrte er wütend. »Ich möchte nicht darüber reden. Und
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