Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ach du lieber Schwesternschreck!

Ach du lieber Schwesternschreck!

Titel: Ach du lieber Schwesternschreck!
Autoren: Elisabeth Zöller
Vom Netzwerk:
keinen Schüttelreim!
     
    Hilfe, Mama will Brustwickel machen! Die sind nichts für einen echten Erfinder.
     
    Wieder Wette mit mir abgeschlossen: Wenn ich auf einen Strich trete, wird’s nichts mit dem Patent! Das gilt auch im Haus. Und auch für Flo. Wir schwören es.
    Ich hab mir übrigens im Bett überlegt, was ich an Mädchen mag. Wir eröffnen eine Denk
    -club-Sitzung. »Zicke - Zacke - Bum.« Danach denken wir.
    »Manchmal finde ich Mädchen gut«, sagt Flo.
    »Supertoll.«
    Ich glaube, der findet die Gleiche gut wie ich.
    Aber manchmal finden wir die Weiber superblöd und zum Kotzen.
     
    Was wir an Mädchen zum Kotzen finden:
     
    1. Kichern
    2. Schwätzen
    3. Pferdebücher - das Einzige, was sie lesen. Es geht noch, solange die Weiber nicht nach Pferdemist stinken.
     
    Was wir supertoll finden an den Weibern:
     
    1. Küssen (Superküsse hab ich noch nicht ausprobiert, dauern 160 Sekunden, haben wir so in unserer Klasse festgelegt)
    2. »Hallo, du«, liebe Stimme am Telefon
    3. Haare, Anziehsachen.
     
    Weil ich noch nicht so viel Kusserfahrung hab, hab ich mir ein Heft angelegt zum Küsse-Ausprobieren. Nehme dafür Mamas neuen Lippenstift. Der hat die schönste Farbe.
    Flos Küsse sehen ganz anders aus als meine, ob die sich auch anders anfühlen?
    Echte Frage:
    Tutti sagte zu ihrem Dödel: »Pam (so heißt der!), ich möchte dich immer küssen.« Geht denen da nicht die Luft aus?
    »Besonders bei Schnupfen«, sagt Flo.
     
    Offene Fragen, die wir noch erforschen müssen:
    1. Macht man beim Küssen die Augen zu?
    2. Nimmt man die Brille ab?
    Wir wollen in Parks und so mit dem Fernrohr beobachten.
     
    Mama hat gehört, wie wir über Weiber geredet haben. Sie sagte, sie fände es nicht gut, da läge so eine Verachtung drin. Und wir seien nichts Besseres.
    Ich hab Mama erklärt, dass ich »Weiber« nur sage, wenn ich die blöd finde. Also kann ich dann auch so reden.
    Mama meinte, so reden solle man nie, weil sich dann eine Verachtung allmählich einschleiche.
    »Vielleicht hat sie Recht«, sagt Flo. Aber was sollen wir dann sagen?
    »Mädchen« klingt kindisch, »Frau« stimmt nicht. »Fräulein«?
    Wir lachen. Zu einem Mann sagt ja auch keiner »Männlein«.
    »Guten Tag, Männlein Flo!«
    Wir müssen ein neues Wort erfinden. Schon wieder erfinden! Das stört einen echten Erfinder - echt!
     
    Halli-hallo! Das Erfinderstudio. Aber - keine Erfindung in Sicht. Wir schalten um!
     
    Folgende Hefte hab ich jetzt angelegt:
     
    1. Kussheft
     
    2. Erfindungenheft
    3. Schlaf- und Traumheft mit zwei Abschnitten
    a) was ich träume
    b) wie ich einschlafe und wach werde (Gedanken dabei und so)
    4. Beobachtungsheft (Familienstudien)
    5. Gedichteheft
     
    Hefte, die schon voll sind:
    6. Krankheitenheft
    a) die, die ich hatte
    b) die, die ich nehmen kann, wenn ich unbedingt fehlen muss (Niveanase)
    c) die, die ich interessant finde (nur so).
     
    Bald werde ich ein Heft für unsere Briefe ans Patentamt anlegen.
    Heute muss der Brief angekommen sein. Meint Flo auch.
     
    Eine Zwischenfrage: Warum können Schüler eigentlich nicht ein halbes Jahr Erfinderurlaub beantragen? Forscher an der Universität können das auch!
    Mamas coole Antwort: Weil Mütter dann zugrunde gingen. Auch Mütter müssen leben.
    »Interessanter Aspekt«, sagt Flo. Das sind Ausdrücke, die hört er bei seinem Vater. Flo kratzt sich am Kopf.
    Das war übrigens unsere erste Denkclub-Sitzung mit einem Gast: Mama.
    »Zicke - Zacke - Bum, die Sitzung ist um.«
     
    Von Mama hab ich noch nicht viel erzählt. Sie ist ein Morgenmuffel. Sagt sie selbst. Das liegt daran, dass wir so früh zur Schule müssen. Mama sagt, in England ist das anders, da ist sie nämlich mal zur Schule gegangen. Aber dafür will ich nicht extra nach England ziehen, weil ich Englisch hasse und meinen Englischlehrer Höribört auch manchmal.
    Ich habe die Mamasprüche morgens mal gesammelt: »Putz dir die Zähne!« - »Der Kakao wird kalt.« - »Schnell, schnell!« -»Kannst du denn nicht abends dein Zeug zusammensuchen?« Jeder dieser Sätze wird bis zu zehnmal wiederholt.
    Wenn ich mal Kinder habe, zu denen will ich auch schon morgens um sechs Uhr nett sein. Aber Mama schafft es nicht. Darüber ist sie manchmal auch traurig und dann tröste ich sie.
     

DAS DAUERT
     
    Donnerstag.
    Heute schreiben wir eine Mathearbeit. Ich kann mich nicht konzentrieren. Hilfe! Ich schreibe, dann sag ich, mir wäre schlecht. Mir ist ehrlich speiübel. Und ich renne nach Hause.
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher