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Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)

Titel: Absolut Sex: Wie Sie jeden Mann um den Verstand bringen (German Edition)
Autoren: Anne West
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Dilemma: Auch wenn wir (Frauen) freier zu sein scheinen als noch vor vierzig Jahren, so ist es die Gesellschaft, in der wir uns bewegen, nicht. Es gibt immer noch die Aufteilung in »anständige« und »unanständige« Frauen, quasi in Huren, Heilige oder die schöne Helena; den Männern passiert es nach wie vor nicht, über ihr sexuelles Verhalten bewertet zu werden.
    Wir leben in einer Zeit der Doppelbotschaften: Gleichberechtigung soll sein und muss sein – und das heißt im Alltag, nicht mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden zu dürfen. Gleichzeitig erlebt die ständige Unterscheidung von Mann – Frau einen Aufschwung, man werfe nur einen Blick in die Bücherregale von Thalia & Co. und die diversen Typisch-Mann-, Typisch-Frau-Bände. Dazu kommt das Schönheitsideal, das sowohl Männern als auch Frauen vermittelt, was weibliche Attraktivität, was männliche sei. Oft sind die optischen Attraktivitätsanforderungen eine Rückwärtsrolle in die Geschlechterklischees der Fünfzigerjahre des letzten Jahrhunderts; versaut, aber prinzipiell unschuldig; verlockend, aber nicht aktiv, im nackten Zustand perfekt, aber den perfekten Körper bitte so kunstvoll verhüllen, dass er noch reizvoll die männliche Phantasie anregt. Was dabei herauskommt: der Anspruch, im Alltag politisch korrekt, emanzipiert und neutral zu sein, aber, um beim Sex »Erfolg« zu haben, dennoch möglichst »weiblich« zu agieren.
    Manche Frauen agieren prompt über-weiblich, um eindeutig als Frau wahrgenommen zu werden, und achten 24 Stunden täglich darauf, reichlich feminine oder sexuell motivierende Signale auszusenden; lassen bei jeder Gelegenheit den Pumps vom Zeh baumeln, weil das Dita Von Teese auch so macht, lassen die Absätze der Stilettos in der Luft schweben, wenn sie die Treppen vor einem Mann hochgehen, wie es Diane Brill empfahl, kontrollieren in jedem Schaufenster ihren »Auftritt« und ihre Silhouette.
    »Was’n Schmu«, höre ich einen befreundeten Luden sagen; »das ist doch Pillepalle. Wenn eine Frau keinen Sex in sich hat, kann sie lange mit dem Schuh an ihren Zehen wedeln und sich auf’m Laufband abrackern.«
    Da ich all diese Dinge selber eifrig ausprobiert habe, weiß ich, wie sehnsüchtig man als Frau nach solchen »Tricks« sein kann – und auch, was sie bewirken: nichts. Außer Verkrampfung. Es muss doch irgendwie anders gehen!
    Erinnern Sie sich an die Szene bei Sex and the City, als Miranda sich beschwert, dass die Männer an ihr desinteressiert seien, wenn sie sich als erfolgreiche Anwältin vorstelle, aber abgehen würden wie Schmidts Katze, wenn sie sich als sexuell verfügbare und mental einfach gestrickte Stewardess ausgebe? Diese Szene kommt der Realität gefährlich nah. Und führte bei mir dazu zu überdenken, ob manche Tipps nicht auch aus Ihnen nur eine Verstellungskünstlerin machen würden. Also ließ ich die meisten der Schuhwedeltricks weg, das Leben bietet dafür einfach nicht die Bühne. Und die Kulisse liefert es auch nicht.
    Unsere sexuelle Reife mag hoch sein, und auch die Medien können wie verrückt propagieren, dass Frauen das stärkere Geschlecht seien, dass die weibliche Sexualität erforscht sei, dass Frauen so chancenvoll, selbstbewusst und erotisch unabhängig seien wie nie zuvor. Das ist allerdings eine subjektive Realität und manchmal nur im Ansatz vorhanden in den kleinen, großstädtisch geprägten Kreisen der Medienleute, die diese Schlagzeilen von der sexuell freien Frau in ihre Hefte stricken.
    Es wird noch eine Weile dauern, bis »klug und witzig« das neue Sexy sind; aber wir sind auf dem Weg.
    Schauen wir in den normalen Alltag, dann begegnen uns nicht immer Freiheit, Gleichheit, Unabhängigkeit. In den reflexhaften Verhaltens- und Denkweisen der meisten Menschen sind die Rollenstereotype von Weib und Mann immer noch verankert.
    Das gilt noch mehr für Sexualität und alles, was da dranhängt – die Verhaltensweisen, bis es zum Sex kommt, etwa dass der sexuelle Trieb bei Frauen anders bewertet wird – moralisch wie auch pseudowissenschaftlich, dass die erotischen männlichen Bedürfnisse simplifiziert werden auf das sexuelle Einmaleins des Fuck ’n’ go. Und es verwundert nicht weiter, dass die daraus resultierenden Angebote an Verführungstechniken für Frauen ebenso schlicht gestrickt sind.
    Ja, welche Angebote werden uns gemacht, um unsere Sexualität auszudrücken? Meist sehr pragmatische. Zig Botschaften, die diktieren, was eine Frau nur tun müsse, um Männer um
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