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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer
Autoren: Allison Leigh
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Haar aus der Stirn. „Deine Mom habe ich nicht gemeint.“
    Caitlin antwortete nicht. Sam bog auf die Straße ein, und das Schaukeln hörte auf. Minuten später hielt er vor einem farbenfroh gestrichenen Haus, neben dessen Tür ein Praxisschild hing. „Wartet hier“, sagte er, bevor er ausstieg.
    Caitlin schlug die Augen auf und sah Delaney an. „Was? Glaubt er etwa, wir wollen inzwischen Surfen gehen oder so?“
    Delaney lächelte matt. Aber ihr Blick war auf Sam gerichtet, der gerade die Verandastufen hinaufging und den Kopf einzog, um einer von der Decke baumelnden Windharfe auszuweichen.
    Er schaute über die Schulter, und sie wandte sich rasch ab. Aber ihr Herz klopfte trotzdem weiter.
    Hatte es je eine größere Dummheit gegeben als die, die sie gerade beging?
    Sich zum zweiten Mal in den eigenen Ehemann zu verlieben?

13. KAPITEL
    „Was glaubst du, wie sie sich entscheiden wird?“ fragte Sam.
    Delaney zögerte mit der Antwort. Gerade hatten sie beobachtet, wie der Hubschrauber sich vom Rasen am Castillo House in den abendlichen Himmel erhoben hatte. An Bord waren außer der Besatzung Caitlin, das Baby und Betty Weathers, die es offenbar gar nicht abwarten konnte, die Insel zu verlassen.
    „Caitlin geht es gut. Dem Baby anscheinend auch. Obwohl es zu früh zur Welt gekommen ist. Aber wie sie sich entscheiden wird?“ Sie zuckte mit den Schultern. Sie war so erschöpft, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. „Ich weiß es nicht. Sie ist erst siebzehn. Sie hat keine Familie mehr.
    Deshalb ist sie ja auch hier bei Annie und Logan. Nur noch ein Jahr, und sie hätte weggehen können, um zu arbeiten oder eine Ausbildung zu machen. Aber mit einem Baby?“ Betrübt schüttelte sie den Kopf. „Ich weiß nicht, was sie jetzt tun wird.“
    „Du meinst, sie sollte es zur Adoption freigeben?“
    „Was ich meine, spielt keine Rolle. Es ist eine Entscheidung, die Caitlin treffen muss.“
    „Du hast gerade gesagt, dass sie noch ein Kind ist.“
    „Ich habe gesagt, dass sie für eine allein erziehende Mutter sehr jung ist. Es ist eine große Verantwortung. Und dann ist da natürlich noch die Frage, wer der Vater ist. Alonso glaubt, dass er Polizist ist.“
    Sam kniff die Augen zusammen. Was das bedeutete, war ihm ebenso klar wie Delaney. Caitlin war minderjährig, ein Cop musste volljährig sein. „Aber er weißt nicht, wer es ist?“
    „Nein.“ Sie rieb sich die Augen, wohl wissend, dass von ihrem Makeup ohnehin nichts mehr zu sehen war.
    „Du musst etwas essen.“
    Die Bemerkung kam unerwartet und hinderte sie daran, weiter über das nachzudenken, was Alonso erzählt hatte. „Oh.“
    „Hast du denn keinen Hunger?“
    Ihr Magen knurrte. Laut. Wie aufs Stichwort. Und Sam lächelte. Delaney fühlte, wie ihr warm wurde. Zwischen ihnen beiden war genug Abstand, aber sie spürte seine Gegenwart wie eine Berührung.
    Nach einundzwanzig kalten Monaten hatte er in ihr etwas geweckt, von dem sie überzeugt gewesen war, dass sie es niemals wieder erleben würde.
    Sie kaute an ihrer Lippe. „Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich bei dir zu bedanken.“ Sie musste das Gespräch in ein neutraleres Fahrwasser lenken. „Ich meine, für alles, was du heute für Caitlin getan hast.“
    „Was ich heute für Caitlin getan habe, war nichts Ungewöhnliches.“ Er machte einen Schritt auf sie zu. Sie fühlte, wie ihre Selbstbeherrschung rapide abnahm und so unbedeutend wurde wie ein Sandkorn an einem windigen Strand. „Jeder hätte ihr geholfen“, fügte er hinzu.
    „Aber nicht jeder hat ihr geholfen, sondern du. Und ich bin sicher, Caitlin ist dir ebenfalls dankbar dafür.“
    „Na ja, wenn sie nach Turnabout zurückkehrt, wird sie vielleicht nicht mehr die Straßenseite wechseln, sobald sie mich sieht.“ Er schob die Finger unter das Haar, das ihr in die Stirn fiel.
    Delaney erstarrte. „Sam…“
    „Hast du dort draußen an deinen Bruder gedacht? Auf der Klippe, meine ich.
    Vermutlich kam in dir alles wieder hoch. Der Unfall, den du und Randy hattet.“
    Sie wusste nicht, was schlimmer war. Dass er sie das fragte oder dass er so nahe bei ihr war, während sie sich ihren Erinnerungen hingab. Frischen. Nicht mehr so frischen. Es war egal, wie alt sie waren, sie alle waren in ihr wach. Hellwach.
    „Ehrlich gesagt, ich musste an einen anderen Unfall denken.“
    Er senkte den Blick und verbarg den Ausdruck in seinen Augen vor ihr. „Ja.“
    Sie zögerte. „Ich glaube nicht, dass ich schwanger bin,
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