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Abschied aus deinem Schatten

Abschied aus deinem Schatten

Titel: Abschied aus deinem Schatten
Autoren: Charlotte Vale Allen
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das wär toll! Ich frage ihn.” An Rowena gewandt, sagte Mark: „Ich räume noch eben das Geschirr in die Spülmaschine. Wenn du rauf willst, ruf mich!”
    „Also, meine Liebe”, sagte Reid, als Mark fort war. „Wann sehe ich dich wieder?”
    „Wann möchtest du mich denn sehen?”
    „Wie wärs mit einer Bootspartie am Samstagnachmittag?”
    „Mit dem größten Vergnügen!”
    „Okay. Wir sprechen uns morgen.”
    „Reid, bestimmte Dinge fasse ich ausgesprochen wörtlich auf. Sag also nicht, wir sprechen uns morgen, wenn du das gar nicht vorhast. Denn wenn du dich dann nicht meldest, bilde ich mir gleich alles Mögliche ein.”
    „Okay. Dann sage ich eben nicht, dass ich dich morgen nicht anrufe. Darf ich dir wenigstens einen Gutenachtkuss geben?”
    „Eigentlich nicht. Aber lass dich trotzdem nicht davon abhalten!”
    „Das hast du jetzt davon, dass du mir was ins Ohr flüsterst!” Er rutschte zu ihr herüber und legte ihr den Arm um die Taille. „Ich nehme nämlich auch alles ziemlich wörtlich”, raunte er, wobei er die freie Hand unter ihr Pyjamaoberteil schlüpfen und sie ganz langsam an ihrem Rücken herauf und herunter gleiten ließ.
    „Das ist aber nicht fair, eine kränkliche Dame so zu belästigen!”
    „Du nimmst alles wörtlich, und ich bin nun mal nicht fair!”
    „Ach, nein!” Sie bettete den Kopf an seine Schulter. „Und wenn ich dann auf deinem Boot bin, dann nutzt du meinen angegriffenen Zustand erst recht aus, stimmt’s?”
    „Verlass dich drauf!” Die Hand stahl sich nun seitlich um sie herum und legte sich über ihre Brust, was ihr fast den Atem verschlug. Sie stoppte ihn, indem sie seine Hand mit der ihren festhielt.
    „Am Samstagnachmittag warte ich mit einem ganzen Dutzend Kondome”, flüsterte sie.
    „Wo bleibt mein Abschiedskuss?”
    Es kostete sie einige Mühe, den Kopf zu heben. „Los, hol ihn dir!” Errötend lächelte sie ihn an.
    „Also dann …” Er küsste sie auf die Lippen, dann auf die Stirn, zog die Hand zurück und sagte: „Bring lieber gleich zwei Dutzend!”
    Lachend zeichnete sie mit dem Finger die Umrisse seiner Lippen nach. Noch einmal küsste er sie und stand dann auf, um seine Jacke anzuziehen. „Dann also bis morgen.”
    „Alles klar. Nacht, Reid!”
    Er winkte, rief Mark ein „Gute Nacht” zu und ging hinaus.
    Rowena blieb an ihrem Platz, bis sie sich wieder ein wenig gefasst hatte, und ging dann in die Küche, wo sie sich an dem Marmortisch niederließ, und darauf wartete, dass Mark mit dem Beladen des Geschirrspülers fertig wurde.
    „Brauchst du Hilfe, oder schaffst du’s allein nach oben?” fragte er.
    „Augenblick noch.”
    Er wischte die Arbeitsfläche des Küchenblocks ab, warf den Schwamm in die Spüle und trocknete sich die Hände an einem Geschirrtuch. „Möchtest du einen Tee?”
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Was ist? Bist du mir jetzt doch böse?”
    „Nein, nein. Es verblüfft mich nur, dass du das gemacht hast. Für die, die dir am Herzen liegen, riskierst du auch etwas. Ich hingegen habe noch nie im Leben etwas riskiert. Entweder habe ich alles so hingenommen, wie es kam, weil ich geglaubt habe, was man mir sagte, oder ich habe mich versteckt und nicht hingeschaut und mir die ganze Zeit gewünscht, ich könnte weglaufen.”
    „Ja und?” sagte er, wobei er sich ihr gegenüber am Tisch niederließ. „Zumindest verstellst du dich nicht und hast echte Gefühle. Tony ebenfalls. Aber vermutlich bis du jetzt endlich über ihn im Bilde. Weißt du, was mir an ihm imponiert hat, Ro?”
    „Was denn?”
    „Als ich ihn über den Unfall in Kenntnis setzte, ließ er alles liegen und stehen und kam gleich im Galopp an. Macht nicht jeder, sich ohne viel Getue auf die Socken zu machen!”
    „Weiß ich. Kaum einer macht das.”
    „Willst du wirklich keinen Tee?”
    „Nein. Ich leg mich jetzt besser hin.”
    „In Ordnung. Dann komm!”
    Er half ihr die Treppe hinauf. Bevor sie sich hinlegte, drückte sie ihn fest an sich. „Vielen Dank”, flüsterte sie.
    „Rein mit dir”, befahl er und schlug die Bettdecke zurück.
    Sie krabbelte unter die Decke, und Mark setzte sich zu ihr auf die Bettkante.
    „Jetzt pass mal auf, mein Herz. Du hast mich seinerzeit auch nicht hängen lassen und mir bei der Pflege von Tim bis zuletzt beigestanden. Seine feine Familie, die wollte ja nichts von ihm wissen, aber du warst zur Stelle. Als es schließlich nur noch mit häuslicher Pflege ging und ich mich aus Angst, er könnte während meiner
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